Fachtagung „Von ‚Stahlschachteln‘ und Bausystemen“

Die Tagung „Von ‚Stahlschachteln‘ und Bausystemen“ richtet erstmals den Fokus auf eine bisher unterschätzte Form des Bauens: Stahlbauten. Interessierte sind am 16. März 2018 von 13 bis 21 Uhr herzlich ins ehemalige Restaurant „Buschmühle“ im Dortmunder Westfalenpark eingeladen – Anmeldungen noch möglich.

13. März 2018

Der Stahlbau und seine Rolle

Während die Betonarchitekturen der Nachkriegsmoderne derzeit auch im Ruhrgebiet eine regelrechte Renaissance erleben, weil sie „hip“ sind, ist es um die Stahlbauten dieser Zeit recht still. Und dies, obwohl gerade Stahlbauten und Stahlkonstruktionssysteme ganz besonders den technischen Aufbruch und eine neue Experimentierfreude seit Beginn der 1950er Jahre symbolisieren. Ob es um Wohnen im Fertighaus, um Schul- und Museumsbau oder um komplexe Tragwerkskonstruktion ging – der Stahlbau spielte bei Architekten und Ingenieuren bis in die Montanindustrie hinein, eine herausragende Rolle.

Nachkriegsarchitektur

Die beiden Architekturhistorikerinnen Dr. Silke Haps und Dr. Alexandra Apfelbaum vom Lehrstuhl Geschichte und Theorie der Architektur an der Technischen Universität Dortmund haben sich daher dieses bisher wenig beachteten Gebiets der Nachkriegsarchitektur angenommen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten um Erhalt, Schutz und Umnutzung des Nachkriegserbes werden sie im Rahmen einer Fachtagung den Fokus erstmals auf diese besonders gefährdete Variante der Nachkriegsarchitektur legen: „Von ‚Stahlschachteln‘ und Bausystemen.

Stilecht in einem Stahlbau

Zum Umgang mit Stahlbauten der Nachkriegszeit“, so lautet der vollständige Titel der Veranstaltung, die am 16. März 2018 ganz stilecht in einem Stahlbau stattfindet: dem ehemaligen Restaurant „Buschmühle“, ein 1959 anlässlich der Bundesgartenschau im Dortmunder Westfalenpark errichtetes Bauwerk der Architekten Otto-Heinz Groth, Werner Lehmann und Wolfram Schlote.

Stahlbauten zeitgemäß erhalten, sanieren und nutzen 

Die Veranstaltung, die Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau mit einem Grußwort eröffnen wird, sucht anhand ausgewählter Beiträge aus dem Dortmunder Raum bauhistorisches Wissen um Bauverfahren, Werkstoffeigenschaften und bauphysikalischem Verhalten zusammen zu tragen, in einen breiteren Kontext zu stellen und die Diskussion um den Umgang mit diesen Bauten zu eröffnen. Sie richtet sich an alle, die vor der Herausforderung stehen, die Gebäude zeitgemäß zu erhalten, zu sanieren und zu nutzen, aber gleichzeitig die spezifischen Besonderheiten in Bautechnik und Materialität zu bewahren.

Geladen als Referenten und Diskussionsteilnehmer sind Persönlichkeiten aus ehemals führenden Stahl- und Ingenieurbauunternehmen oder Einrichtungen wie dem Hoesch-Museum und der LWL- Landeskonservator für Westfalen-Lippe, die sich mit dem Erhalt des Bestandes auseinandersetzen. Den Abschluss der Veranstaltung bildet ein Abendvortrag von Professor Dr. Georg Vrachliotis, Professor für Architekturtheorie und Leiter des Südwestdeutschen Archivs für Architektur und Ingenieurbau (saai) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Hinweis:

Diese Veranstaltung wurde von der Ingenieurkammer-Bau NRW mit acht Fortbildungspunkten unter der Seminar-Nr. 44577 und von der Architektenkammer NRW unter der Registriernummer 18-0339-001 mit einem Umfang von vier Unterrichtsstunden anerkannt.

Anmeldungen sind noch bis zum 15. März möglich, die Tagungsgebühr beträgt 40 Euro, Verpflegung ist inklusive. Anmeldungen richten Sie bitte an Dr. Silke Haps unter silke.haps@tu-dortmund.de


Das Programm findet sich hier zum Download 

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