Sommerfest: „Der Anspruch, NRW in die Spitzengruppe zu führen, beginnt mit dem Bauen!“

„Wir räumen dem Planen und Bauen einen hohen Stellenwert ein, denn viele gesellschaftliche Aufgaben sind eng mit Ihrer Branche verwoben: bezahlbarer Wohnraum, Integration von Zuwanderern, Sicherstellung der Mobilität.“ Zwei Wochen nach seinem Amtsantritt folgte Nordrhein-Westfalens neuer Ministerpräsident Armin Laschet am 13. Juli der Einladung der Architektenkammer NRW zum traditionellen Sommerfest der Kammer in der Düsseldorfer Rheinterrasse. Er betrachte die Architektenkammer als wichtigen Partner, betonte Laschet in einer kurzen Ansprache vor 3000 Gästen aus Planungs- und Baubranche, Politik und Verwaltung, Kultur und Medien. „Unser Ziel, Nordrhein-Westfalen wieder in die Spitzengruppe der deutschen Bundesländer zu führen, beginnt mit dem Bauen!“

14. Juli 2017von Christof Rose

Der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing, hatte zuvor seine Freude darüber zum Ausdruck gebracht, dass mit Armin Laschet erstmals ein Ministerpräsident des Landes NRW das Sommerfest der AKNW besuche. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und stehen mit Rat und Tat jederzeit gerne zur Verfügung“, bot Uhing der neuen Landesregierung an. Diese war mit den Ministern Ina Scharrenbach (Heimat, Bau, Kommunales und Gleichstellung), Hendrik Wüst (Verkehr), Lutz Lienenkämper (Finanzen) sowie dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, Dr. Joachim Stamp, sowie zahlreichen Staatssekretären stark vertreten.

In seiner Begrüßung betonte Kammerpräsident Uhing die Bedeutung des geförderten Wohnungsbaus für die Entwicklung des Landes und unterstrich, dass das ständige Ringen um ein hohes Maß an Baukultur gemeinsames Ziel sein müsse. Eine Vorlage, die Ministerpräsident Armin Laschet aufgriff: „Wir wollen, dass das, was gebaut wird, eine hohe Qualität hat“, erklärte der Ministerpräsident. Er warb für ein neues Selbstbewusstsein des Landes. „Wir wollen sagen können: Die besten Baumeister sind in NRW, und sie sollen die Möglichkeit haben, hier erfolgreich zu arbeiten.“ Dazu bedürfe es eines „Geistes des Aufbruchs“, so Armin Laschet.

Die neue Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, Ina Scharrenbach, nutzte ebenfalls das große Forum des AKWN-Sommerfestes, um sich der nordrhein-westfälischen Architektenschaft vorzustellen. „Wir wollen beitragen zu einer qualitätvollen Entwicklung in der Stadt und auf dem Lande“, erklärte Ina Scharrenbach. Dazu sei es notwendig, dass schnell und unkompliziert gebaut werden könne. „Wir werden den Landesentwicklungsplan entschlacken, unnötige Bürokratie abbauen und die Landesbauordnung so aufstellen, dass ein Klima für den Neubau in unserem Land entsteht.“ Die neue Landesregierung habe deshalb ein Moratorium über die Novellierung der Landesbauordnung NRW verhängt. In den kommenden zwölf Monaten soll in Gesprächen und Anhörungen der beteiligten Kammern und Verbände ausgearbeitet werden, wie das Ziel eines besseren Bauklimas bei hoher Verlässlichkeit und Klarheit erreicht werden könne. „Dazu möchte ich gerne intensiv mit Ihnen ins Gespräch kommen“, betonte Ministerin Scharrenbach.

Ein Wunsch, der im Rahmen des Sommerfestes der Architektenkammer in der Rheinterrasse bei idealem Wetter umfassend erfüllt werden konnte. Die größte Architektenparty des Landes hat sich in den vergangenen Jahren zu einem festen Treffpunkt der Branche entwickelt, der zum Netzwerken und zu fachlichen Gesprächen in gleicher Weise Ort und Gelegenheit bietet wie zum persönlichen Kennenlernen. Das Fest am 13. Juli nutzten entsprechend zahlreiche politische Persönlichkeiten: Neben den Vertretern der Landesregierung kamen viele Mitglieder des Landtags sowie Abgeordnete des Bundestags und des Europaparlaments.

Ein Thema, das immer wieder angesprochen wurde, war der Begriff „Heimat“ im Ressort von Ministerin Scharrenbach. Die Ministerin füllt den Terminus mit dem Hinweis, dass der ländliche Raum in NRW wieder stärker in den politischen Fokus rücken und die Verbindung von Stadt und Land intensiviert werden solle. Dabei gehe es auch darum, die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit dem Land Nordrhein-Westfalen, mit ihrer Region und ihrer Gemeinde zu verstärken. Ministerpräsident Armin Laschet drückte es so aus: „Menschen verbinden Heimat oft mit bestimmten Bauwerken. Bei mir ist es der Aachener Dom.“



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