Aktion „Impulse für den Wohnungsbau NRW“: Flüchtlingen helfen – sozialen Wohnungsbau stärken!

Eine schnelle, aber nachhaltig angelegte Stärkung des geförderten Wohnungsbaus in Nordrhein-Westfalen ist dringend notwendig, um den Flüchtlingen, die aktuell zu uns kommen, zu helfen und um Migrantinnen und Migranten in die Gesellschaft integrieren zu können. Das erklärte heute (29.09.15) die Aktion „Impulse für den Wohnungsbau NRW“ in Düsseldorf. „Wir müssen zügig handeln, aber nicht billig bauen“, sagte Lutz Pollmann, der Sprecher der Aktion, auf dem „3. Wohnungsbautag NRW“. Wichtig sei es, jetzt zeitnah preiswerten, aber qualitätvollen Wohnraum zu schaffen, der dauerhaft eine Entspannung für den nordrhein-westfälischen Wohnungsmarkt bringen könne. Um die Baukosten nicht weiter wachsen zu lassen, müssten Verordnungen und Normen, die immer strengere Auflagen an Planer und Investoren richteten, auf den Prüfstand.

29. September 2015

Das Bauen wird immer teurer und komplizierter. Die im Mai 2015 veröffentlichte Studie „Kostentreiber für den Wohnungsbau“ weist nach, dass auf Bundesebene die Baukosten für den Neubau von Mehrfamilienhäusern seit dem Jahr 2000 um nahezu 40 Prozent gestiegen sind. Die Gründe dafür liegen in staatlichen Regulierungen, gestiegenen Steuern und immer anspruchsvolleren Materialanforderungen.

Schnell guten Wohnungraum schaffen
Nach Überzeugung der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau NRW“ ist es jetzt dringend geboten, Auflagen beispielsweise zum energetisch optimierten Bauen oder Anforderungen an eine umfassende Barrierefreiheit kritisch zu hinterfragen. „Solche Vorgaben sollten im Einzelfall auf ihre Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit geprüft werden“, empfahl Lutz Pollmann für das Aktionsbündnis. „Wichtig ist, dass jetzt Anreize für Investoren geschaffen werden, in den Wohnungsbau zu investieren – auch und gerade in den geförderten Wohnungsbau.“

Zukunftsgarant preisgebundener Wohnungsbau
Angesichts der starken Zuwanderung kommt nach Überzeugung der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau NRW“ dem preisgebundenen Wohnungsbau sogar Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht, funktionsfähige Wohnungsmärkte in NRW zu gewährleisten. „Wir benötigen einen fulminanten Neustart, ja eine echte Renaissance, des sozialen Wohnungsbaus in Deutschland“, unterstrich Lutz Pollmann.

Um das zu erreichen, forderte die Aktion „Impulse für den Wohnungsbau NRW“ auf ihrem dritten Wohnungsbautag in Düsseldorf die Bundesregierung auf, endlich eine sachgerechte Anhebung der linearen Abschreibung auf den Weg zu bringen. Ergänzt werden sollte diese durch eine auf Ballungsgebiete regional und temporär auf fünf Jahre begrenzte 1 %-Sonder-Afa für die Erstellung bezahlbaren Wohnraums.

Herausforderung EnEV 2016
Zudem müsse geprüft werden, inwiefern der Verzicht auf oder das temporäre Aussetzen von aktuellen Standards und Normen im Wohnungsbau zusätzliche Anstoßwirkungen für Investitionen entfalten kann. Dies gilt insbesondere für das geplante Inkrafttreten der EnEV 2016.

Überdies bedarf es nach Ansicht der Aktion „Impulse für den Wohnungsbau NRW“ auf Ebene des Bundes sowie der Länder eines langfristigen Programms zur Flächen- und Baulandaktivierung für den Wohnungsbau.

Download

Forderungspapier der Aktion "Impulse für den Wohnungsbau": Baukosten in Nordrhein-Westfalen (PDF)

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