Visionen für „Dreiländerpunkt“ bei Aachen - Sommerseminar der Stiftung Deutscher Architekten

Visionen für „Dreiländerpunkt“ bei Aachen - Sommerseminar der Stiftung Deutscher Architekten

Wie kann eine Grenze, die längst überwunden ist, erfahrbar gemacht werden? Dieser scheinbar paradoxen Aufgabe stellten sich im diesjährigen Sommerseminar der Stiftung Deutscher Architekten 32 junge Architektinnen und Architekten aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden. „Grenzen überschreiten“ war das Motto, eine Neuinszenierung des Dreiländerpunktes zwischen Aachen, Vaals und Plombières die konkrete Aufgabe.

16. August 2003von ros

 „Es gilt, den Symbolwert und die Strahlkraft dieses Ortes herauszuarbeiten, um den Dreiländerpunkt für die ganze Region zu einem Leuchtturm zu machen!“ Mit dieser anspruchsvollen Vorgabe begrüßte Dr. Christian Schramm, Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, am Abend des 16. Juli die Teilnehmer des Sommerseminars und die über 150 Gäste, die zur Eröffnung der Veranstaltung zum Dreiländerpunkt auf den Vaalser Berg angereist waren. Schramm betonte, die Aufgabe sei eine echte Herausforderung, da der Ort ein großes Potenzial in sich trage, das es zu finden, zu analysieren und herauszuarbeiten gelte.

„ Wir wollen diesen geschichtsträchtigen Ort aus dem Dornröschenschlaf wecken, denn er verkauft sich unter Wert.“ So brachte Ralf P. Meyer das Ziel aus Sicht der EuRegionale 2008 auf den Punkt. Die EuRegionale erarbeitet in den nächsten Jahren Ansatzpunkte, die Region um Aachen ökonomisch, touristisch und kulturell aufzuwerten. Das Thema des Sommerseminars war in Abstimmung mit der EuRegionale entwickelt worden, die Ergebnisse sollen in die Euregionale-Arbeit einfließen.

Auch die Bürgermeister der benachbarten Gemeinden zeigten sich in ihren Grußworten erfreut über die Tatsache, dass die Stiftung Deutscher Architekten mit ihrem Sommerseminar zum Dreiländerpunkt gekommen war. „Jedes Kind in den Niederlanden fährt mindestens einmal in seinem Leben nach Vaals, auf den höchsten Berg der Niederlande“, meinte Monique Quint-Maagdenberg, die Bürgermeisterin des Grenzstädtchens. Sie wünsche sich, dass dieser symbolträchtige Ort für Deutsche und Belgier ähnliche Bedeutung erlangen möge.

Die Seminarteilnehmer, von denen auch sechs aus Belgien kamen, teilten sich in sechs Gruppen auf. So vielfältig ihre Vorschläge für eine Vitalisierung des Dreiländerpunktes auch waren (vgl. Rubrik "Stiftung"), der Grundgedanke war doch bei allen ähnlich: Die Grenzen, die im Zuge der Europäischen Einigung längst aufgehoben zu sein scheinen, wieder sichtbar und erlebbar zu machen. Erst wenn dem Besucher die Geschichte des Ortes bewusst werde, könne die Besonderheit des Drei-Nationen-Punktes spürbar werden.

Nähere Informationen zu den Ergebnissen des dreitägigen Sommerseminars erhalten Sie unter neu.aknw.de/stiftung/sommerseminar/2003/sommerseminar2003.htm.

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