Interview mit dem Präsidenten Ernst Uhing: „Wir informieren täglich über Coronaregeln und -hilfen“

Zuverlässige Informationen über die Frage, welche Corona-Auflagen für Architekturbüros relevant sind, aber auch darüber, welche Förder- und Hilfsangebote die Mitglieder der Architek-tenkammer NRW in Anspruch nehmen können, sind in den Monaten der Pandemie ein wichtiges Hilfsangebot auf unserer Homepage.

09. November 2020
Ernst Uhing Präsidiumszimmer
Dipl.-Ing. Architekt BDB Ernst Uhing - Foto: Ingo Lammert

Herr Uhing, mit welchen Fragen wenden sich die Mitglieder seit Ausbruch der Corona-Pandemie verstärkt an die AKNW?

Zu Beginn haben wir eine große Verunsicherung darüber festgestellt, was in der Arbeitspraxis im Büro und auf den Baustellen zu beachten ist. Natürlich entstanden sehr schnell auch arbeits-rechtliche Fragen - sowohl seitens der Büroinhaber als auch auf Seiten der angestellten Kolleginnen und Kollegen. Wir haben schnell darauf reagiert, indem wir auf unserer Homepage eine Sonderrubrik „Corona-Infos“ eingerichtet und eine Info-Hotline exklusiv für unsere Mitglieder eingerichtet haben.

Nach Umfragen der Bundesarchitektenkammer sind die deutschen Architekturbüros bislang recht stabil durch die Krise gekommen. Wie ist die Lage in NRW?

Glücklicherweise hatten auch unsere Büros zu Beginn der Pandemie überwiegend eine gute Auslastung und Auftragsreichweite. Allerdings gab es Rückmeldungen aus spezialisierten Büros, die schnell erhebliche Probleme bekommen haben - vor allem im Bereich der Innenarchitektur, etwa der Messe- und der Ladenbau. Wir hören inzwischen aber auch von Hochbaubüros, dass es zunehmend schwierig wird, neue Aufträge zu akquirieren. Gerade größere Büros geraten dann aufgrund ihrer laufenden Personalkosten schnell unter Druck. Wir informieren deshalb in unseren Corona-Infos auch durchgehend über die Hilfspakete von Bund und Land NRW und geben praktische Hinweise, beispielsweise zur Kurzarbeit.

Was kann die AKNW berufspolitisch tun, um die Architek-tur- und Planungsbranche zu unterstützen?

Ich verdeutliche gegenwärtig in allen politischen Gesprächen, dass unsere Planungsbranche systemrelevant ist - so wird übrigens unsere Architektenkammer NRW offiziell eingestuft. Eine ständige Forderung ist, dass die umfangreichen Investitionen, die in den Konjunkturförderpaketen jetzt getätigt werden, zwingend zu einem erheblichen Teil in die Modernisierung und den Ausbau unserer Infrastruktur fließen müssen. Das konnte ich u.a. am Rande der Vertreterversammlung in Münster mit unserem Finanzminister Lutz Lienenkämper ansprechen. Der Ausbau der Infrastruktur ist eine echte Zukunftsinvestition, von denen künftige Generationen, die ja auch die heute aufgenommenen Schulden tragen müssen, ganz konkret etwas haben. Und sie generiert natürlich Planungsaufträge.

Wer ist Ansprechpartner, wenn Mitglieder der Architektenkammer NRW Fragen zu den Corona-Folgen haben?

Unsere Geschäftsstelle war die gesamte Pandemiezeit über vor Ort präsent und jederzeit ansprechbar - ob im „Haus der Architekten“ oder im Home-Office. Am besten wenden sich unsere Mitglieder mit Ihren Fragen an die Corona-Hotline der Kammer. Viele Fragen lassen sich möglicherweise aber bereits durch die Infos auf unserer Homepage klären.

Unsere Botschaft lautet: Ihre Architektenkammer NRW ist in diesen schwierigen Zeiten immer für Sie da!

Interview: Christof Rose

Die „Corona-Hotline“ der AKNW erreichen Sie unter Tel: 0800 87 86 5 88. Mo. - Do.: 8.30 – 17.00 Uhr, Fr.: 8.30 – 13.00 Uhr.

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