„WohneNRW-Tage“ 2024: Aktionstage für die öffentliche Wohnraumförderung
Im Zuge der „WohneNRW-Tage“ 2024, die den Fokus auf die Schaffung von modernem, nachhaltigem und bezahlbarem Wohnraum legen, besuchte NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach, begleitet von verschiedenen Projektverantwortlichen und der NRW-Wohnungswirtschaft, Ende August neue Wohnungsbauprojekte in Nordrhein-Westfalen. Der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing, nahm an der Bereisung des beispielhaften Projektes „Seniorenwohnhaus Barbara“ in Oer-Erkenschwick teil, das u.a. mit dem BDA-Architekturpreis Metropole Ruhr ausgezeichnet wurde.
Das seniorengerechte Wohngebäude wurde von der Sustina AG mit ihren Architekten Frank Lecke und Mitbegründer Sebastian Sehr entwickelt und wird durch den Caritasverband Ostvest betrieben. Von den 27 Wohnungen des Objektes wurden 24 mit 2,3 Mio. Euro an öffentlichen Mitteln des Landes NRW gefördert.
„Es ist eine besondere Herausforderung, zugleich preiswerte und qualitätsvolle Seniorenwohnungen in zentraler, innerstädtischer Lage zu realisieren“, betonte der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing, in seinen Grußworten an die anwesenden Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Vertreter*innen der öffentlichen Hand. „Gute Wohnverhältnisse und ein funktionierendes Wohnumfeld sind und bleiben die wesentlichen Voraussetzungen für sozialen Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
In diesem Zusammenhang ließ es sich der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die Mitglied in der „Allianz für mehr Wohnungsbau“ ist, nicht nehmen, darauf hinzuweisen, dass der Bedarf an geförderten Wohneinheiten steigt, aber die Anzahl der geförderten Wohneinheiten seit Jahren sinkt. Die aktuelle Erhöhung der Fördermittel des Landes für 2024 um 1 Mrd. Euro auf nun 2,7 Mrd. Euro begrüßte Ernst Uhing daher mit Nachdruck. „Öffentlich geförderter Wohnungsbau und Baukultur sind schon lange kein Widerspruch mehr“, hob er hervor und verwies auf das Barbarahaus, das ein sehr gelungenes und zu Recht ausgezeichnetes Beispiel sei.
Die nordrhein-westfälische Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung, Ina Scharrenbach, will mit dem Konzept der „WohneNRW-Tage“ dazu beitragen, mit „alten Klischees und Vorurteilen“ aufzuräumen. „Öffentlicher Wohnungsbau ist heute Innovationsmotor und lädt damit zum Ausprobieren neuer Technologien und Bauverfahren ein”, so Nordrhein-Westfalens Bauministerin.
Die Architektenkammer NRW hatte Anfang des Jahres mit ihrer „Düsseldorfer Erklärung“ bereits 16 konkrete Anregungen und Impulsen für mehr Wohnungsbau in NRW vorgelegt. Auf dieser Grundlage verwies Kammerpräsident Ernst Uhing auf die dringende Einführung der starken Instrumente des „Gebäudetyps-E“ im Sinne des einfachen und experimentellen Bauens sowie einer „Oldtimer-Regelung“, die es dem Bestand auch bei Änderungen und Erweiterungen erlaubt, den bauordnungsrechtlichen Stand zum Zeitpunkt seiner Genehmigung beibehalten zu dürfen. „Beide Instrumente dienen in effizienter Weise dazu, auf Überregulierungen zu verzichten“, unterstrich Uhing. Mit dem Ergebnis, dass Kosten und Zeit eingespart und der Ressourcenverbrauch minimiert werden könnten - von der Planung bis hin zu Ausführung und dem Gebäudebetrieb.
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