#AUF DIE PLÄTZE auf der InfraTech

Hendrik Wüst, Minister für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, eröffnete am 10. Januar in Essen die Fachmesse „Infra-Tech 2018“ mit den Worten: „Jetzt geht die Post ab!“. Wüst bezog das auf die anstehenden Infrastrukturprojekte des Landes, für die nach Aussagen des NRW-Verkehrsministers bis zum Jahr 2030 insgesamt 20 Mrd. Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung stehen werden. Die Architektenkammer NRW war auf der InfraTech, die über drei Tage im Rahmen der Baufachtage West vom 10. - 12.01.18 lief, mit ihrer aktuellen Ausstellung „#AUF DIE PLÄTZE! Stadt braucht Räume“ präsent.

12. Januar 2018von Christof Rose

Am InfraTech-Eröffnungstag wurde auch der vom IKT – Institut für unterirdische Infrastruktur ausgelobte „InfraTech Innovationspreis 2018“ verliehen. Preisträger ist die Schirmspülung der Gelsenwasser AG, ein Verfahren zur Entfernung von Ablagerungen, Verunreinigungen, Mikroorganismen und Wasserasseln aus Trinkwasserrohren. Die Laudatio hielt Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft und des Lippeverbandes. Er bezeichnete Innovation als Voraussetzung für gesellschaftlichen Wandel und monierte, dass Innovation im technischen Bereich in Deutschland nicht ausreichend gewürdigt werde. Daher habe der „InfraTech Innovationspreis“ Signalwirkung.

Platzgestaltung als Thema der Infrastruktur

Die „InfraTech“ wurde von dem Veranstalter „Rotterdam Ahoy“ ausgerichtet. Auf der Messe für Tief- und Straßenbau präsentierten 218 Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen. Die Architektenkammer NRW ist im Beirat der Messe mit ihrem Hauptgeschäftsführer Markus Lehrmann vertreten. „Wir halten es für wichtig, dass Architekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten im Bereich der Infrastrukturentwicklung und der Gestaltung öffentlicher Räume auch in diesem Umfeld aktiv mitwirken“, begründete Lehrmann das Engagement der Architektenkammer. Die Messe bot zudem einen guten Rahmen, um das Thema „Gestaltung öffentlicher Plätze“ an ein eher bautechnisch orientiertes Publikum heranzutragen. Die Ausstellung „#AUF DIE PLÄTZE“, der in der InfraTech-Halle breiter Raum gegeben wurde, zog jedenfalls viele Interessierte Besucher an.

Gestaltqualität und Architektur im Industriebau

Auch die drei weiteren Fachmessen der „Baufachtage West“ wiesen starke Bezugspunkte zu den Themenfeldern der Architektenschaft auf. Die „aqua alta“ beschäftigte sich im Kern mit dem konstruktiven und planerischen Hochwasserschutz - Anfang Januar ein tagesaktuelles Thema in ganz Deutschland.

Mit der „Construct IT“ wurde ein neues Messeformat eingeführt, das sich mit IT-Lösungen rund um das digitale Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden befasst. In Zeiten der BIM-Einführung in Deutschland gleichfalls ein hochaktuelles Thema. Die „Industrial Building“ schließlich konzentrierte sich auf den Industrie- und Gewerbebau. Hier wurde mit einem neu geschaffenen Preis Innovationen im Bereich des nachhaltigen Bauens ausgezeichnet. Den mit 5.000 Euro dotierten „Industriebau-Preis für nachhaltiges Bauen im Industrie- und Gewerbebau“ gewannen Banz + Riecks Architekten aus Bochum mit dem mehrgeschossigen Industriebau-Projekt „Hettich Fertigungsstandort B 7_Kirchlengern“. Das Projekt B 7 sei „fertigungslogistisch, energietechnisch als auch gebäudetypologisch ein zukunftsfähiger Beitrag zum verantwortbaren Industriebau“, urteilte die Jury, in der die Architektenkammer NRW mit ihrem Vizepräsidenten Michael Arns vertreten war.

Für ihre Mitglieder und weitere Interessierte stand die AKNW an allen Messetagen auf der „Architekten-Lounge“ mit einem Kammerstand zum Dialog bereit.

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