Ausloberpreis 2018 an Evangelische Kirche von Westfalen verliehen

Für ihren Einsatz für das Wettbewerbswesen ehrt die AKNW die Evangelische Kirche von Westfalen: Mehr als 25 geregelte Wettbewerbe in zehn Jahren – diese beeindruckende Zahl zeigt: Die Evangelische Kirche von Westfalen ist sich als Bauherrin ihrer Verantwortung für die Baukultur in der Region bewusst.

23. Februar 2018

Mehr als 25 geregelte Wettbewerbe in zehn Jahren  diese beeindruckende Zahl zeigt: Die Evangelische Kirche von Westfalen ist sich als Bauherrin ihrer Verantwortung für die Baukultur in der Region bewusst. Aus diesem Grund hat die Architektenkammer NRW ihr am 20. Februar in Schwerte den Ausloberpreis 2018 verliehen. "Das Engagement der Evangelischen Kirche von Westfalen für das Wettbewerbswesen ist vorbildlich", begründete der Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Klaus Brüggenolte, die Verleihung des Ausloberpreises. Besonders hervorzuheben sei, dass die Kirchengemeinden zahlreiche Wettbewerbe für vergleichsweise kleine Bauprojekte und für Baumaßnahmen im Bestand ausgelobt hätten. "Hier zeigt sich, dass Architektenwettbewerbe auch für kleinere Bauaufgaben das richtige Vergabeinstrument sind."

Kirchliche Bauten stehen im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Sie liegen exponiert, häufig denkmalgeschützt und sind als Orte der Begegnung und der Besinnung konzipiert. Insofern stellen sie höchste Anforderungen an Architektur und Städtebau. Mit ihren Ausschreibungsverfahren wird die Evangelische Kirche von Westfalen diesen Anforderungen in hohem Maße gerecht. Denn geregelte Wettbewerbe versprechen optimale Planungsergebnisse, indem sie funktionale, wirtschaftliche, städtebauliche und gestalterische Aspekte vereinen und zugleich für große Akzeptanz bei Nutzern und der Bevölkerung sorgen.

"Bereits der Wettbewerb selbst war für die teilnehmenden Gemeinden und Gremien eine bereichernde und vergewissernde Erfahrung", bestätigte Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. Die Wettbewerbsverfahren hätten zu einem intensiven internen Austausch, zu einer genauen Aufgabendefinition und zu Transparenz inner-halb der jeweiligen Planungs- und Bauprozesse beigetragen. "Dass die Ergebnisse überzeugen, zeigt die Dokumentationsschrift der Architektenkammer NRW, die uns bei künftigen Bauverfahren in den Gemeinden sicherlich als Argumentationshilfe dienen kann."

Zu den Bauaufgaben, welche die Gemeinden der Evangelischen Kirche von Westfalen mit Architektenwettbewerben erfolgreich lösen konnten, gehörten beispielsweise der Neubau des Martin-Luther-Gemeindehauses an der Kirche in Sprockhövel-Haßlinghausen, der Umbau der Evangelischen Kirche Dortmund-Eving zu einem Gemeindezentrum, der Neubau des Martinszentrums in Bottrop oder der geplante Neubau eines Verwaltungsgebäudes am Coesfelder Kreuz in Münster.

Zu vielen Wettbewerben wurden Architekturbüros aus der jeweiligen Region eingeladen; die gebauten Objekte lassen durchaus eine regionaltypische Architektursprache erkennen. Die vielbeachtete Festrede zur Preisverleihung hielt Prof. Dr. Wolfgang Pehnt. Der Kölner Architekturhistoriker und -kritiker beschrieb das Verhältnis von Otto Bartning und Rudolf Schwarz, zwei der einflussreichsten und produktivsten Kirchenbaumeister des 20. Jahrhunderts.

Bartning, der für evangelische Gemeinden rund 50 Kirchen realisierte, sah sich  so Pehnt  als "raumfühliger Architekt", der den Sakralraum als mystischen Ort verstanden wissen wollte. Auch Rudolf Schwarz habe das Erhabene gesucht und den "Rigorismus der Moderne" kritisiert. Beide hätten letztlich aber die einfache Form gesucht  und damit zeitlose Qualitäten im Kirchenbau geschaffen.

Die Dokumentation zum "Ausloberpreis 2018" kann kostenlos bestellt werden (poststelle@aknw.de). Download unter http://www.aknw.de/baukultur-in-nrw/auszeichnungsverfahren/ausloberpreis/.

Autor: Christof Rose

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