Vernissage am 30.01.2020 mit (v. l.): Ernst Uhing (Präsident Architektenkammer NRW), Achim Zeman (Künstler), Dr. Peter Lodermeyer (Kunsthistoriker) und Markus Lehrmann (Hauptgeschäftsführer Architektenkammer NRW) – Foto: Christof Rose/Architektenkammer NRW

Ausstellung: Kunstinstallation von Achim Zeman versetzt Foyer und Besucher „in bewegung“

Wie stark lässt sich ein dreidimensionaler Raum durch die Einbringung zweidimensionaler Elemente verändern? Diese Frage beschäftigt den Kölner Maler und Installationskünstler Achim Zeman in seinen vielfältigen Kunstprojekten, die zumeist darauf abzielen, unsere Raumwahrnehmung zu beeinflussen und den Betrachter zu einer neuen, anderen und bewussteren Wahrnehmung zu verleiten. Vom 31. Januar bis zum 16. April 2020 lädt die Architektenkammer NRW zum Selbstversuch ein: Das 160 m2 große Foyer im „Haus der Architekten“ im Düsseldorfer Medienhafen präsentiert die Rauminstallation „in bewegung“ sowie in einer Tafelausstellung weitere Arbeiten von Achim Zeman.

31. Januar 2020von Christof Rose

Mit seiner Arbeit „in bewegung“ widmet sich Achim Zeman zum ersten Mal ausschließlich dem Boden: Das Foyer der Geschäftsstelle der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen wurde auf eine Weise mit selbstklebender Folie manipuliert, dass Besucherinnen und Besuchern der Eindruck vermittelt wird, die Statik des Fußbodens sei einer konstanten Dynamik gewichen. „Achim Zeman stellt unsere Wahrnehmung auf die Probe und scheinbare Gewissheiten infrage“, sagte Ernst Uhing, der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, auf der Vernissage der Ausstellung vor 100 Gästen. Die künstlerische Intervention im Haus der Architekten zeige, wie sich Kunst und Architektur gegenseitig inspirieren könnten.

Das Foyer des Hauses der Architekten wird durch mehrere tausend kreisförmige Folienelemente förmlich in Schwingung versetzt. Der Betrachter erlebt den Raum völlig neu und wird sich häufig auch dabei ertappen, sich anders durch das Foyer zu bewegen als gewohnt; mal zögernd und ausweichend, mal gleitend und beschwingt. Das vielschichtige Projekt stellt Fragen an den Raum und an den Nutzer des Raumes selbst: nach Standpunkt und Perspektive, nach Material und Form, nach Licht und Schatten; nicht zuletzt auch nach der Interpretation unserer Lebensumwelt und nach der Verlässlichkeit unserer Wahrnehmung.

Seine Rauminstallationen sind für Achim Zeman kein Selbstzweck, erläuterte Dr. Peter Lodermeyer anlässlich der Vernissage in Düsseldorf. „Der Künstler sieht seine Arbeiten unvermeidlich hineingestellt in eine sich stetig verändernde Lebensrealität“, so der Bonner Kunsthistoriker. Der Betrachter könne die Arbeiten von Achim Zeman nicht nur sehen, sondern unmittelbar, geradezu körperlich erleben.

Das Haus der Architekten erlaubt dem Betrachter dabei, das Werk zu durchschreiten und ganz unterschiedliche Standpunkte einzunehmen - im konkreten Sinne durch Nutzung der Treppen- und Galerieebenen. Aber auch in einem übertragenden Sinne in der Spiegelung des Werks in das innere Erleben.

Die Ausstellung „in bewegung“ von Achim Zeman ist bis zum 16. April 2020 im „Haus der Architekten“ zu sehen. Öffnungszeiten: Mo. – Fr., 08.00 – 17.00 Uhr. Eintritt frei.

Teilen via