Baukunstarchiv geht an den Start

"Eins, zwei, drei - Baukunstarchiv.“ Unter diesem Motto geht am 4. November das neue „Baukunstarchiv NRW“ am Ostwall 7 in Dortmund an den Start. Einen Tag lang werden die Gesellschafter der Baukunstarchiv NRW gGmbH, der Kooperationspartner TU Dortmund und die Stadt Dortmund das neue Haus der Baukultur der interessierten Öffentlichkeit vorstellen und dabei „Ausgesuchte Werke aus der Sammlung“ präsentieren – so der Untertitel der Eröffnungsausstellung. Zu den Architekten, deren Werk dabei in Teilen vorgestellt wird, gehören prominente nordrhein-westfälische Baumeister wie Josef Franke, Josef Paul Kleihues, Werner Ruhnau, Harald Deilmann und der Ingenieur Stefan Polóny.

17. Oktober 2018

Das Baukunstarchiv NRW wird Nachlässe einflussreicher und regional bedeutsamer Architektinnen und Architekten sowie Ingenieurinnen und Ingenieure sammeln und für die wissenschaftliche Bearbeitung zugänglich machen. Gesellschafter sind die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die Stiftung Deutscher Architekten, die Ingenieurkammer-Bau NRW und der Förderverein für das Baukunstarchiv NRW. Sie werden das Baukunstarchiv betreiben. Geschäftsführer des Baukunstarchivs NRW ist Stadtplaner Markus Lehrmann, der zugleich auch Hauptgeschäftsführer der Architektenkammer NRW ist.

Das Gebäude stellt die Stadt Dortmund mietfrei für diesen Zweck zur Verfügung. Die TU Dortmund trägt die Verantwortung für Wissenschaft und Forschung. Wissenschaftlicher Leiter ist Prof. Dr. Wolfgang Sonne. Durch diese partnerschaftliche Konzeption soll in Dortmund im ehemaligen „Museum am Ostwall“ nach dem Willen der Gesellschafter und der Stadt auch ein neues Zentrum der Architekturkommunikation und der Baukultur entstehen. Der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung und Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing, unterstreicht anlässlich der bevorstehenden Eröffnung die Dringlichkeit dieses Anliegens: „Nordrhein-Westfalen benötigt schon seit langem ein Baukunstarchiv, um die Nachlässe bedeutender Architekten und Ingenieure aus unserem Bundesland für die wissenschaftliche Forschung und für den Architekturdiskurs zu sichern.“ Angesichts der Tatsache, dass es aktuell gelte, die Werke der Nachkriegsgeneration zu würdigen, sei die Eröffnung des Baukunstarchivs NRW nicht nur ein langgehegter Wunsch der Baukulturfreunde im Lande, sondern ein Gewinn für das Land NRW insgesamt.

Die im Januar 2017 begonnenen Arbeiten zur Revitalisierung und Modernisierung des geschichtsträchtigen Gebäudes am Ostwall 7 konnten im Frühjahr 2018 plangemäß abgeschlossen werden. Bauherr war die Stadt Dortmund. Nach Entwürfen des Büros Spital-Frenking + Schwarz Architekten konnten alte Qualitäten des ursprünglich 1872 – 75 nach Plänen des Berliner Architekten Gustav Knoblauch errichtete Landesoberbergamts freigelegt werden und baugeschichtliche Erweiterungen nach dem Teilwiederaufbau als „Museum am Ostwall“ 1947 für die Zukunft gesichert werden.

Die notwenige Investitionssumme für die Ertüchtigung betrug 3,5 Millionen Euro. Das Land NRW unterstützte diese Maßnahme zu 80 Prozent mit Mitteln der Städtebauförderung, 10 Prozent trug die Stadt Dortmund, 10 Prozent der Förderverein für das Baukunstarchiv NRW.

Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau verweist auf die lange Tradition des Gebäudes Ostwall 7: „Mit Blick auf diese herausragende historische Bedeutung“, so Oberbürgermeister Sierau, „wurde die Idee geboren, diesen Ort auch künftig entsprechend öffentlich zu nutzen.“ In diesem Zusammenhang dankt Sierau den 8000 Bürgerinnen und Bürgern, die sich „mit ihrem Engagement trotz widriger Umstände für den Erhalt des Gebäudes und die Nutzung als Baukunstarchiv eingesetzt haben“.

Die zentrale Rolle der Technischen Universität Dortmund für die Arbeit des neuen Baukunstarchivs NRW gewährleistet, dass Baukulturforschung aus NRW Maßstäbe setzen wird. Die TU bringt ihr Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW (A:AI) als Gründungsstock in das Baukunstarchiv NRW ein. Mit der Stellung der wissenschaftlichen Leitung des neuen Hauses wird das Engagement der TU Dortmund sichtbar, betont die Rektorin der TU, Prof. Dr. Ursula Gather.

Zum „Tag der offnen Tür“ am 4. November sind alle Interessierten ab 14.00 Uhr herzlich ins Baukunstarchiv NRW eingeladen.

Das Programm

ab 14 Uhr:
Tubaquartett "Tiefenwirkung"

"Ein neuer Baustein für die Kulturlandschaft in Dortmund" - Jörg Stüdemann, Dezernent für Finanzen, Kultur und Liegenschaften, Stadt Dortmund

"Baukunstarchive im deutschsprachigen Raum – Inhalt und Vernetzung" - Dr. Eva-Maria Barkhofen, Vorsitzende der Föderation Deutschsprachiger Architektursammlungen, Berlin

Wim Wollner, Saxofon

"Wer Geschichte kennt, kann Zukunft bauen!" - Walter Brune, Vorsitzender des Fördervereins Baukunstarchiv NRW

Ausstellungseröffnung "Eins Zwei Drei Baukunstarchiv" - Prof. Dr. Wolfgang Sonne, TU Dortmund

Wim Wollner, Saxofon

Führungen durch die Ausstellung und das Haus

Einladungsflyer (PDF)

Weitere Informationen

www.baukunstarchiv.nrw

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