Besser lernen in schöneren Schulen

Der Ort hätte nicht überzeugender gewählt werden können: Im „Neuen Gymnasium Bochum“ (Hascher Jehle Architektur) wurden am 24. September die Auszeichnungen zum 3. Schulbaupreis NRW an Architekten und Bauherren übergeben

25. September 2018von Christof Rose

„Wir stellen ein kontinuierlich wachsendes Bewusstsein für die Bedetung einer qualitätvollen pädagogischen Architektur fest“, erklärte Mathias Richter, Staatsekretär im nordrhein-westfälischen Ministerium für Schule und Bildung, zum Auftakt der festlichen Preisverleihung in einer Schule, die vor fünf Jahren den Schulbaupreis NRW erhalten hatte. Auch der Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, Ernst Uhing, unterstrich, dass die Zahl und Qualität der zum dritten Preisverfahren eingereichten Arbeiten zeigten, dass der Schulbau im Lande einen wichtigen Beitrag zur Baukultur leiste.

In guten Schulgebäuden lernt man besser. – Mit dieser Überzeugung hatten das NRW-Schulministerium und die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen zum dritten Mal den „Schulbaupreis NRW“ ausgelobt. 50 neue, umgebaute und erweiterte Schulgebäude waren zu dem Auszeichnungsverfahren eingereicht worden. Unter ihnen wählte eine unabhängige Fachjury unter Vorsitz der Münchener Architektin Ellen Dettinger zwölf Schulen als gleichrangige Preisträger aus.

„Wir waren beeindruckt von der großen Vielfalt der Aufgabenstellungen, vor allem aber von der hohen Qualität der meisten vorgestellten Arbeiten“, berichtete Ellen Dettinger aus der Jurysitzung. „Ich bin sicher, dass Verfahren wie der NRW-Schulbaupreis zu einer weiteren Bewusstseins- und Wissensbildung im Bereich der Schularchitektur beitragen - und dass dieser Prozess weiter Fahrt aufnimmt.“

Der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing, ergänzte, dass Schule heute nicht nur Lern- und Lebensort für Kinder und Jugendliche sei, sondern zunehmend auch Funktionen für den jeweiligen Stadtteil übernehme: „Schulen waren schon immer öffentliche Orte“, so Uhing. „Heute sind sie immer öfter auch Orte für die Öffentlichkeit.“ Exemplarisch dafür die Auszeichnung für die Gemeinde Roetgen, die mit der Erweiterung und Sanierung ihrer Ganztagsschule auch einen neuen Bürgersaal geschaffen hatte (kadawittfeld architektur).

Die mit dem „Schulbaupreis NRW 2018“ ausgezeichneten zwölf Schulen umfassen alle Schulformen und verteilen sich über das ganze Land Nordrhein-Westfalen, von Köln bis Lippstadt, wo mit dem Neubau einer Gesamtschule eines der größten öffentlichen Bauprojekte der letzten Jahrzehnte erfolgreich umgesetzt worden war (Swiatkowski-Suerkemper Architekten mit Schreiberplan). Die Stadt Dortmund konnte sich (ebenso wie Köln) gleich über zwei Schulbaupreise freuen, u.a. für den Neubau eines Berufskollegs am Dortmunder U (Gerber Architekten).

„Wir schaffen mitten in der Stadt einen neuen Bildungscampus“, erläuterte Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau als Bauherr im Rahmen der Preisverleihung. „Eine hochwertige Architektur spielt dabei eine wichtige Rolle.“

Der „Schulbaupreis 2018“ richtete sich an alle Schulträger als Bauherren und alle Architektinnen und Architekten, die in gestalterischer und pädagogischer Hinsicht in den vergangenen fünf Jahren herausragende und vorbildliche Neu- und Umbaumaßnahmen in und an Schulen in Nordrhein-Westfalen realisiert haben. Kriterien für die Jury waren Aufenthaltsqualität und Funktionalität, Gestaltung und Qualität des Außenraums, Ökologie und Fragen der Wirtschaftlichkeit sowie der Aspekte der städtebaulichen Einbindung und der Partizipation.

Mit dem Schulbaupreis Nordrhein-Westfalen wollen die Auslober die Bedeutung der Architekturqualität von Schulgebäuden herausstellen und ihren nachhaltigen, positiven Einfluss auf die pädagogische Arbeit in der Schule betonen. Beide Auslober beabsichtigen, den „Schulbaupreis NRW“ als Verfahren fortzuführen.

Dokumentation der Wettbewerbsergebnisse

Schulbaupreis 2018 (PDF) - Download

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