„Heimat 2.0“ im NRW-Bauministerium

„Heimat ist heute kein geografischer Begriff mehr“, erklärte Waltraud Pritz, Kuratorin der Ausstellung und Leiterin Bildende Kunst der GEDOK Bonn, anlässlich der Vernissage am 9. September in Düsseldorf.

14. September 2019

Heimat beziehe sich heute stärker auf kulturelle und soziale Gemeinsamkeiten und Kommunikation. In der Tat spiegeln zahlreiche der gezeigten Gemälde, Grafiken, Collagen und Skulpturen, wie Kommunikation unsere Wahrnehmung und Interaktion verändert. „Heimat ist, wo mein Handy sofort einloggt“, hat Christine Theile programmatisch ihr Ölbild genannt. Stärker noch als die Kommunikation bestimmte aber das Thema „Migration und Vertreibung“ die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Leitmotiv „Heimat“.

Zu den abstrakten Arbeiten zählt etwa „Skinscan“, eine Collage auf Alu-Dibond von Annette Kipnowski, die aus Fotos der Haut verschiedener Menschen besteht. Programmatisch auch das großformatige Ölbild „Aufkommender Sturm“ von Anne Friederichsen, das einen dräuenden Himmel über düsterem Wasser zeigt – und beim Betrachter Assoziationen zu den Fluchtbewegungen über das Mittelmeer evoziert, wenngleich die Künstlerin im begleitenden Katalog berichtet, den Himmel über der Ruhr als Inspiration genutzt zu haben.

„Wir möchten dazu anregen, neu über Heimat nachzudenken und dabei immer wieder auch Perspektivwechsel zuzulassen“, erklärte Dr. Jan Heinisch, Staatssekretär im MHKBG NRW, auf der Vernissage. Die Arbeiten der Ausstellung „Heimat 2.0“ könnten dazu vielfältige Anregungen geben. ros

„Heimat 2.0“. Ausstellung im Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes NRW. Jürgensplatz 1, 40219 Düsseldorf. Geöffnet zu den Arbeitszeiten des Ministeriums. www.mhkbg.nrw

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