Lebendiges Planerfrühstück auf „polis Convention“

Zu einem der zentralen Treffpunkte für Fragen der Stadtplanung und der Regionalentwicklung hat sich mittlerweile die Fachmesse „polis Convention“ entwickelt, die im Mai in Düsseldorf stattgefunden hat. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen war Partner am Stand der Bundesstiftung Baukultur - und hatte für den zweiten Messetag zu einem „Architektenfrühstück“ eingeladen.

18. Juni 2019

Viele Kolleginnen und Kollegen, die auf der polis Convention vertreten oder unterwegs waren, nutzten die Gelegenheit, um sich zu treffen und bei Kaffee und Croissant auszutauschen. „Wir müssen uns alle auf einen Paradigmenwechsel im Städtebau einstellen“, erklärte Prof. Rolf-Egon Westerheide, Stadtplaner im Vorstand der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, in seiner Begrüßung zu dem morgendlichen Austausch. Die Herausforderungen des Mangels an bezahlbaren Wohnungen in vielen Städten, die vielfach überlastete Infrastruktur und die überall notwendige Reaktion auf ein sich wandelndes Klima müssten von den Stadtplanerinnen und Stadtplanern aufgegriffen und konsequent in die Planungen integriert werden.

„Wir müssen die notwendigen Neuerungen als Impulse aufnehmen und zu einer konstruktiven Weiterentwicklung des Konzeptes Stadt nutzen“, appellierte Westerheide an die verantwortlichen Planer sowie Repräsentanten aus Kommunen und Land. Besondere Aufmerksamkeit richtete Prof. Westerheide auf das Themenfeld „Entwicklung der Innenstädte“, die mit dem Rückgang des stationären Einzelhandels ganz neu gedacht werden müssten; sowie der Bedeutung öffentlicher Räume – als Zonen des Verweilens und des zwischenmenschlichen Austausches, aber auch als Kulminationspunkte eines demokratischen Gemeinwesens.

Auch Reiner Nagel betonte die Notwendigkeit, den Gebäudebestand behutsam und verantwortungsvoll weiterzuentwickeln. Der Vorsitzende der Bundesstiftung Baukultur verwies auf den aktuellen Baukulturbericht „Erbe –Bestand –Zukunft“, mit dem die Stiftung für eine neue Umbaukultur plädiert. „Ein anderes Bauen ist nötig“, resümierte Reiner Nagel mit Blick auf die Baukultur in Deutschland und Europa. Die Davos-Erklärung der europäischen Kulturminister zum Auftakt des Europäischen Kulturerbejahres 2018 sei ein wichtiges Zeichen, der Trivialisierung des Bauens durch hochwertige Baukultur aktiv entgegenzutreten. „Der Bestand spielt eine entscheidende Rolle für Identität und Charakter unserer europäischen Lebenswelten“, unterstrich Nagel.

Die „polis Convention“ ist die bundesweit führende Messe für Stadt- und Projektentwicklung. Einmal im Jahr treffen sich hier Städte und Kommunen, die landesweite Immobilienwirtschaft, Projektentwickler, Wirtschaftsförderer sowie Investoren, Architekten, Planer, Designer u.v.m. – in diesem Jahr zählten 350 Aussteller rund 5200 Besucher. ros 

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