Neue Filmreihe: Paläste der Macht

Die offiziellen Regierungssitze der Mächtigen in aller Welt sollen repräsentieren, Macht und Verantwortung symbolisieren, aber auch für Distanz sorgen. Sie sind weitaus mehr als ein Arbeitsplatz, sie verschaffen den darin Residierenden Würde und Bedeutsamkeit, und oft werden die Gebäude sogar selbst zum Inbegriff von Macht und Einfluss. Die 24. Ausgabe der Reihe Architektur und Film, eine Zusammenarbeit des Filmmuseums Düsseldorf und der Architektenkammer NRW, zeigt vier sehr unterschiedliche filmische Portraits von legendären Regierungssitzen. Neben den baulichen Besonderheiten werfen die Filme auch einen Blick hinter die Kulissen des politischen Alltags in diesen Palästen der Macht.

17. September 2018

Die Reihe startet mit der Dokumentation Die verbotene Stadt – Das Machtsymbol des chinesischen Kaisers (CHN 2008, Regie: Zhou Bing, Xu Huan). In beeindruckenden Bildern zeigt der Film den kaiserlichen Palast in seiner ganzen Pracht. Das Meisterwerk chinesischer Architektur wurde 1420 im Zentrum Pekings, am nördlichen Ende des Ti-an’anmen-Platzes, erbaut. Bis zur Revolution 1911 lebten und regierten dort die chinesischen Kaiser der Dynastien Ming und Qing. Die aufwändige Dokumentation beleuchtet die bewegte Geschichte der kaiserlichen Palaststadt, ihre erstaunliche Architektur, stellt ihre riesige Sammlung wertvoller Schätze vor und gibt einen Einblick in das Leben bei Hof.

Der Reichstag in Berlin ist mehr als nur ein Ort der Politik: Seit mehr als 120 Jahren ist er auch Bühne und Spiegelbild der Deutschen Geschichte. Das Doku-Drama Der Reichstag – Geschichte eines deutschen Hauses (D 2017, Regie: Christoph Weinert) setzt wichtige Ereignisse rund um das von Architekt Paul Wallot entworfene Gebäude in Szene. Es spannt den Bogen von der Kaiserzeit bis zur Gegenwart und lässt Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen, die die wechselvolle Geschichte des bedeutenden Gebäudes erlebten, zu Wort kommen. Dazu gehören auch der Künstler Christo und der Architekt Norman Foster, die das Reichstagsgebäude mit ihrem Schaffen weltweit zu einem positiven Symbol gemacht haben.


Das Weiße Haus in Washington ist eine Chiffre der Macht schlechthin – ein Symbol nationaler Geschichte und Arbeitsplatz eines der mächtigsten Menschen der Welt. White House – Inside Story (USA 2016; Regie: Peter Schnall) verbindet die Geschichte des Hauses mit den turbulenten politischen Entwicklungen, die mit den verschiedenen Bewohnern verbunden waren. Das von 1792 bis 1800 erbaute Haus ist Amtssitz, Wohnort, Museum, Hochsicherheitstrakt und politische Schaltzentrale in einem. Der Dokumentarfilm zeigt die Baugeschichte des Hauses, das 1949 so marode war, dass es kernsaniert werden musste. Der Film führt den Zuschauer auch hinter die Kulissen des Weißen Hauses, zeigt seine Räumlichkeiten sowie seltene Privataufnahmen der Roosevelts, der Kennedys, der Carters und der Obamas. Angestellte des Hauses schildern die komplizierten Alltagsabläufe und präsentieren das Haus als gigantische Maschinerie.


Die Köchin und der Präsident (F 2012; Regie: Christian Vincent) beruht auf der wahren Geschichte von Danièle Delpeuch, der Leibköchin des französischen Präsidenten François Mitterrand. Der Spielfilm erzählt amüsant über diese außergewöhnliche Frau und wirft dabei einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen des prachtvollen Elysée-Palastes. Gedreht wurde teilweise an den Originalschauplätzen im Elysée. – Ein Film über das Kochen und die Einsamkeit.

Kinos und Termine:


Münster, Cinema: 07.10., 21.10., 04.11, 18.11.2018 (17.00 Uhr)
Bielefeld, Lichtwerk: 16.10., 23.10., 30.10., 06.11.2018 (18.30 Uhr)
Dortmund, SweetSixteen: 06.11., 13.11., 20.11., 27.11.2018 (19.30 Uhr)
Düsseldorf, Black Box: 07.11., 14.11., 21.11., 28.11.2018 (20.00 Uhr)


In alle Filme wird mit einem prägnanten cineastischen Vortrag eingeführt, in dem auf die Besonderheiten des jeweiligen Werks hingewiesen wird. Nach der Vorstellung gibt es bei einem „Get together“ die Gelegenheit zum Austausch.

Ticket-Reservierung wird empfohlen.

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