Neujahrsempfang: Mehr Freiheit für das Planen und Bauen

Baukultur und Bauordnung lauteten die zentralen Stichworte in den Ansprachen zum Neujahrsempfang der Architektenkammer NRW, zu dem am 24. Januar rund 300 Gäste in die „Meerbar“ im Düsseldorfer Medienhafen gekommen waren.

28. Januar 2019von Christof Rose

„Mit der neuen Landesbauordnung ist zu Jahresbeginn ein langersehnter Schritt hin zu einer Vereinfachung und Beschleunigung des Planens und Bauens erfolgt“, resümierte Ernst Uhing. Der Kammerpräsident zeigte sich überzeugt, dass der Wohnungsneubau weiter anziehen werde. Um tatsächlich ein Klima für den Wohnungsbau zu schaffen, müsse vor allem mehr Bauland aktiviert werden. „Angesichts der Tatsache, dass das Fehlen von geeignetem und preisgüns-tigem Bauland das Hauptproblem des Wohnungsbaus in NRW ist, darf es nicht sein, dass Grundstücke in städtebaulich integrierten Lagen aus Spekulationsgrün-den dem Markt vorenthalten werden“, rief Uhing unter dem Applaus der rund 300 Gäste.

Der Neujahrsempfang der Architekten-kammer NRW führte auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Repräsentanten aus Architektur und Bauwirtschaft, politischer Verwaltung und Landtag NRW, Baukultur und Medien sowie den Verbänden zu einem intensiven Austausch zusammen. Nordrhein-Westfalens Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, Ina Scharrenbach, verwies auf den „notwendigen Ausgleich von Ökonomie, Ökologie und baupolitischen Zielvorgaben“. Sie unterstrich, dass mit der neuen Landesbauordnung neue Freiheit in das Planen und Bauen in NRW eingezogen sei. „Ich bin davon überzeugt, dass nicht durch mehr, sondern durch weniger Regeln und Vorgaben neue Projekte angeregt werden“, erklärte Ina Scharrenbach. Die Ministerin wünschte sich einen „freiheitlichen Geist“ für das Baugeschehen im Lande. In diesem Sinne wolle sie auch die baupolitischen Ziele des Landes im Laufe des Jahres 2019 überarbeiten und neu vorlegen.

Die nordrhein-westfälische Bauministerin hob hervor, dass für das Land eine hohe Qualität auch der landeseigenen Bauten wichtig sei. „Wir werden in diesem Jahr Kunst und Bau wieder enger verbinden“, kündigte Ina Scharrenbach an. Das 100jährige Bauhaus-Jubiläum, das auch NRW das ganze Jahr über feiern werde, sei Mahnung und Ansporn, interdisziplinär und freiheitlich zu denken. „Dabei weiß ich die Architektenkammer NRW und viele weitere Partner an meiner Seite“, stellte Ministerin Scharrenbach fest.
Mit Applaus quittierten die anwesenden Architektinnen und Architekten sowie Verbandsvertreter auch die Ankündigung der Ministerin, dass sie zeitnah einen Entwurf für die Novellierung des nordrhein-westfälischen Baukammerngesetzes vorlegen wolle - aus Sicht der Architektenkammer NRW ein schon länger erwarteter Schritt, um das Berufsbild in angemessener Weise fortschreiben zu können.

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