Schulbaupreis NRW 2013: Besser lernen in besseren Räumen

In guten Schulgebäuden lernt man besser. - Unter diesem Motto vergaben das Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen und die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen am 16. September 2013 zum zweiten Mal den „Schulbaupreis Nordrhein-Westfalen“. 128 neue, umgebaute und erweiterte Schulgebäude waren zu dem Auszeichnungsverfahren eingereicht worden. Unter ihnen wählte eine unabhängige Fachjury unter Vorsitz von Professor Ludwig Wappner (Allmann Sattler Wappner Architekten, München) 23 Schulen als gleichrangige Preisträger aus. Darüber hinaus werden zwei Sonderpreise vergeben. Die festliche Übergabe der Preise an die beteiligten Architekten und Schulträger fand am Abend im Düsseldorfer K21 statt.

18. September 2013

Die Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Sylvia Löhrmann, verlieh gemeinsam mit dem Präsidenten der Architektenkammer, Hartmut Miksch, die Preise an die prämierten Schulen. Ministerin Löhrmann betonte, dass mit dem Schulbaupreis ein Schlaglicht auf den Einfluss von Architektur auf die pädagogische Arbeit in der Schule geworfen werde: „Der Raum ist der vierte Pädagoge. Dabei sind es nicht nur die Neubauten, die aus der Schule im besten Sinne des Wortes ein Haus des Lernens für alle machen. Es sind auch die zahlreichen kleinen Baumaßnahmen, die vor Ort entwickelt wurden und das Schulklima positiv prägen. Die prämierten Schulbauten orientieren sich an den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler und tragen dazu bei, ein Umfeld zu schaffen, in denen alle gerne und besser lernen und lehren können.“

Hartmut Miksch hob hervor, dass Schule nicht nur Lern-, sondern auch Lebensraum sei. „Schulgebäude entwickeln sich in zunehmendem Maße auch zu sozialen Treffpunkten und zu multifunktionalen Veranstaltungsorten im Stadtteil oder Quartier. Die hohe Teilnehmerzahl an dem Auszeichnungsverfahren belegt das große Interesse aller Beteiligten am Thema Schulbau – nicht nur der Architektinnen und Architekten, sondern auch der Schulträger, Schulleiter und Pädagogen.“

Die ausgezeichneten Schulen umfassen alle Schulformen und verteilen sich über das ganze Land Nordrhein-Westfalen, von Aachen bis Senden und von Moers bis Horn-Bad Meinberg. Die Stadt Köln kann sich über vier Auszeichnungen für neue bzw. erweiterte Schulbauten freuen. Auch ins Ruhrgebiet gingen eine Reihe von Auszeichnungen, so je zwei nach Bochum und Lünen sowie nach Dortmund, Werne und Hamm (ausführliche Liste der Preisträger siehe Anhang). Prof. Ludwig Wappner lobte die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten. „Dies trifft sowohl auf die Architektur und den Städtebau als auch die bauliche Umsetzung neuer pädagogischer Konzepte zu.“

Mit dem Schulbaupreis Nordrhein-Westfalen wollen die Auslober die Bedeutung der Architekturqualität von Schulgebäuden herausstellen und ihren nachhaltigen, positiven Einfluss auf die pädagogische Arbeit in der Schule betonen. Denn ausgezeichnete Schulgebäude beeinflussen als gute Praxisbeispiele auch nachhaltig die Qualität von Baumaßnahmen an anderen Schulen. Sie zeigen das Mach-bare und erhöhen die Motivation für die Planung und Durchführung baulicher Maßnahmen.

Mit einem Sonderpreis wurden die Realschule Senden und die Alfred-Herrhausen-Förderschule in Düsseldorf-Garath gewürdigt. An beiden Projekten lobte die Jury die besondere Beteiligung von Schülerinnen und Schülern sowie von Lehrerinnen und Lehrern. Dadurch komme nicht nur eine Wertschätzung der Kinder und Jugendlichen zum Ausdruck, sondern auch ein Bewusstsein für den gemeinschaftsorientierten Ansatz von Schule, Lernen und Miteinander-Leben.

Der „Schulbaupreis 2013“ richtete sich an alle Schulträger als Bauherren und alle Architektinnen und Architekten, die in gestalterischer und pädagogischer Hinsicht herausragende und vorbildliche Neu- und Umbaumaßnahmen in und an Schulen realisiert haben. Prämiert wurden Neubauobjekte und Maßnahmen bei bestehenden Gebäuden an öffentlichen Schulen und Ersatzschulen, die in folgenden Punkten als herausragend und vorbildlich gewertet wurden: Aufenthaltsqualität und Funktionalität, Gestaltung und Qualität des Außenraums, Wirtschaftlichkeit, Einbindung von Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften. 

Alle ausgezeichneten Schulen liegen in Nordrhein-Westfalen und wurden in den vergangenen fünf Jahren fertig gestellt.

Die Preisträger
(alphabetisch nach Städten)

Aachen: Gymnasium St. Leonhard, Erweiterungsbau und Platzgestaltung
Architektur: pbs architekten Gerlach Krings Böhning Planungsgesellschaft mbH, Aachen
Weitere Planungsbeteiligte: GTL Gnüchtel Triebwetter Landschaftsarchitekten GbR, Düsseldorf

Bocholt: St. Josef-Gymnasium, Erweiterungs- und Umbau
Architektur: Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH, Dülmen

Bochum: Erich-Kästner-Gesamtschule, Erweiterungsbau
Architektur: rheinpark_r ralph röwekamp architekten, Bochum

Bochum: Neues Gymnasium, Neubau
Architektur: Hascher Jehle Planungsgesellschaft mbH, Berlin
Weitere Planungsbeteiligte: Entwicklungsgesellschaft Ruhr-Bochum mbH; Stadt Bochum - Umwelt- und Grünflächenamt

Borken: Forum Mariengarden, Erweiterungsbau
Architektur: farwick + grote architekten BDA stadtplaner, Ahaus

Dortmund: Schule an der Eierkampstraße, Umnutzung und Erweiterung zur Förderschule
Architektur: Marcus Patrias Architekten BDA, Dortmund

Düsseldorf: GGS Deuter Straße, Gymnastikhalle und OGTS, Erweiterungsbau
Architektur: pier7 architekten gmbh BDA, Düsseldorf
Weitere Planungsbeteiligte: Zietz Landschaftsarchitektur, Düsseldorf

Düsseldorf: Theodor-Fliedner-Gymnasium, Umbaumaßnahmen
Architektur: Landeskirchenamt der ev. Kirche im Rheinland, Architektin Dipl.-Ing. Claudia Gehse, Düsseldorf
Weitere Planungsbeteiligte: Architekten Bartels + Graffenberger, Düsseldorf; Lindemann interior design, Kevelaer

Hamm: Doppelsporthalle Brüderstraße, Neubau
Architektur: Anding Architekten, Witten
Weitere Planungsbeteiligte: Helmus & Cie. Ingenieure GmbH Projektsteuerung, Wuppertal

Horn-Bad Meinberg: Schulzentrum, Neubau Mensa
Architektur: tr.architekten rössing – tilicke, Bad Oeynhausen

Jülich: Gymnasium Haus Overbach, Erweiterungsneubau Science College Overbach
Architektur: Hahn Helten + Ass. Architekten GmbH, Aachen
Weitere Planungsbeteiligte: ak innenarchitektur, 3+ Freiraumplaner, INCO Ingenieurbüro GmbH

Köln: Gemeinschaftsgrundschule Garthestraße, Erweiterungsbau
Architektur: Heiermann Architekten, Köln
Weitere Planungsbeteiligte: Lill & Sparla Landschaftsarchitekten Ingenieure, Köln

Köln: Rosenmaarschule, Erweiterungsbau
Architektur: ziolkowski.ws architektur, Köln
Weitere Planungsbeteiligte: Urbane Gestalt -  jbbug, Köln

Köln: Städt. Gemeinschaftsgrundschule Hohe Straße, Erweiterungs- und Umbauten
Architektur: Reinhard Angelis - Planung Architektur Gestaltung, Köln

Köln: Turnhallen Görlinger Zentrum, Neubau
Architektur: Stadt Köln – Gebäudewirtschaft, Architektin Dipl.-Ing. FH Ruth Kellersmann, Köln
Weitere Planungsbeteiligte: MPK Landschaftsarchitekten BDLA; Partnerschaftsgesellschaft für Umweltplanung und Geoinformation, Leverkusen

Leverkusen: Freiherr-vom-Stein-Gymnasium, Mensa-Erweiterungsbau
Architektur: Kastner Pichler Architekten, Köln

Lünen: Geschwister-Scholl-Schule, Sanierung
Architektur: Profs. Spital-Frenking + Schwarz I Architekten, Lüdinghausen

Lünen: Grundschule Lünen-Süd, Neubau
Architektur: farwick + grote architekten BDA stadtplaner, Ahaus
Weitere Planungsbeteiligte: Freiraumplanung Wolf, Rietberg

Moers: Justus-von-Liebig-Schule, Städt. Gemeinschaftshauptschule, Neubau
Architektur: Stadt Moers - Zentrales Gebäudemanagement; Entwurfsverfasser: Prof. Dipl.-Ing. Peter Hübner
Weitere Planungsbeteiligte: Ingenieur- und Planungsbüro Lange GbR, Moers

Neuss: Martinus-Grundschule, Erweiterungsbau
Architektur: Wichmann Architekten Ingenieure GmbH, Neuss

Olpe: Hakemicke-Schule, Gebäude I Neubau
Architektur: Klein + Neubürger Architekten BDA, Bochum
Weitere Planungsbeteiligte: wbp Landschaftsarchitekten, Bochum

Werne: Schulzentrum Bahnhofstraße, Erweiterungs- und Umbau
Architektur: SchröderArchitekten, Bremen
Weitere Planungsbeteiligte: Henke + Blatt Partnerschaft, Bremen

Wipperfürth: Berufskolleg Oberberg, Ersatzneubau Technikerhaus
Architektur: Architekturbüro OXEN, Köln

Die Jury vergab außerdem zwei Sonderpreise:

Düsseldorf: Alfred-Herrhausen-Förderschule, Terrassenanbau
Entwurf und Realisation im Rahmen des Modellversuchs Schulkunst - Kunst verändert Schule, Düsseldorf; Konzept und künstlerische Leitung: Ute Reeh, Düsseldorf
Weitere Planungsbeteiligte: Prof. Molestina, und Studierende der FH Düsseldorf; Schild + Schild Architekten Ingenieure, Köln; Jo Meyer, Düsseldorf

Senden: Geschwister-Scholl-Realschule, Neu-/ Umgestaltung des Übermittagbereichs
Entwurf und Realisation: Gemeinde Senden – Bauamt, Architektin Dipl.-Ing. Beate Malsch, Senden
Weitere Planungsbeteiligte: Stratmann Architektur, Münster

Jurybegründungen

Fotoübersicht der ausgezeichneten Schulbauten

Eine Ausstellung präsentiert die Ergebnisse des Schulbaupreises vom 17. September bis 11. Oktober 2013 im Haus der Architekten. Öffnungszeiten: Mo. - Do. von 8.00 bis 17.00 Uhr, Fr. von 8.00 - 13.00 Uhr. Eintritt frei

Zu dem Auszeichnungsverfahren ist eine Dokumentation erschienen, die kostenlos bestellt (info@aknw.de) bzw. hier heruntergeladen werden kann.

Dokumentation zum Schulbaupreis 2013

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