Start für den BIM-Standard der Kammern

Am Tag der Mai-Sitzung des Vorstands fand im „Haus der Architekten“ in Düsseldorf die erste BIM-Schulung nach dem Standard der deutschen Architekten- und Ingenieurkammern statt. „Eine ganz wichtige Veranstaltung, weil damit sukzessive der von uns entwickelte BIM-Standard in den Bauverwaltungen des Bundes verankert wird“, hob Kammerpräsident Ernst Uhing hervor. Zu dem Seminar der Akademie der Architektenkammer NRW waren Mitarbeiter aus den Bauverwaltungen des Bundes aus verschie- denen westdeutschen Bundesländern nach Düsseldorf gekommen.

21. Mai 2019von Christof Rose

Wie der Geschäftsführer der Akademie, Klaus-Dieter Grothe, dem AKNW-Vorstand berichtete, hatte der „Qualitätszirkel“ der Kammerakademien am 8. April in Stuttgart getagt, um den Leitfaden „BIM-Standard“ weiter auszuformulieren. Die Kammern streben an, den BIM-Qualitätszirkel noch auszuweiten und weitere Partner einzubinden. Auch ein eigener, bundesweiter Internetauftritt sei geplant, „um die Marke ‚BIM-Standard deutscher Architekten- und Ingenieurkammern‘ weiter auszubauen“, erläuterte Klaus-Dieter Grothe.

Studentenwohnungen stärker fördern

Präsident Uhing berichtete dem Vorstand über eine Anhörung zum Thema „Studentisches Wohnen für die Zukunft in NRW stärken“, an der die AKNW am 5. Mai teilgenommen hatte. In ihrem Antrag zielen die CDU- und die FDP-Fraktion darauf ab, mehr Baugrundstücke – auch solche, die sich im Besitz des Landes NRW befinden – für Studentenwohnungen zu aktivieren und insbesondere zu prüfen, wie Initiativen der Landesregierung zur Verfügbarmachung von Grundstücken (z. B. Landesinitiative „Bauland an der Schiene“) auch für den studentischen Wohnungsbau im Rahmen von Sickereffekten genutzt werden können. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf“, unterstrich Kammerpräsident Ernst Uhing, denn das Thema berge viel sozialen Sprengstoff.

Der Vorstand der Architektenkammer NRW unterstützt das Bestreben, jungen Studienanfängern in den Universitätsstädten bezahlbaren Wohnraum anbieten zu können, und forderte das Land auf, gegebenenfalls Bautätigkeit über zusätzliche Fördermittel anzuregen.

Landesentwicklungsplan

Konstruktiv begleitet die Architektenkammer auch die Neufassung des Landesentwicklungsplans NRW. Prof. Rolf-Egon Westerheide, Stadtplaner im Kammervorstand, berichtete über die Stellungnahme der AKNW an- lässlich der entsprechenden Anhörung im nordrhein-westfälischen Landtag. „Wir teilen die Einschätzung der Landesregierung, dass die vorgesehenen Änderungen den Kommunen mehr Spielraum geben werden, um Flä- chen für Bauen und Gewerbe auszuweisen“, so Westerheide. Positiv sei das Ziel zu bewerten, auch kleinen Dörfern und Siedlungseinheiten eine gezielte Entwicklung zu ermöglichen. „Die AKNW steht aber weiterhin zu dem Prinzip ‚Innen- vor Außenentwicklung‘“, unterstrich der Vorstand. „Macht die Städte schön, grün und dicht“, brachte es Rolf Westerheide auf den Punkt.

Zweiter Studiengang Landschaftsarchitektur?

Der große Bedarf an den fachlichen Leistungen im Bereich der Landschaftsarchitektur hat in Nordrhein-Westfalen eine Diskussion um einen zweiten Studiengang zur Ausbildung von Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten in Gang gebracht. Entsprechende Vorstöße verschiedener Verbände wertete der Vorstand inhaltlich positiv. „Wir haben einen extremen, vermutlich anhaltenden Mangel an Fachkräften“, berichtete Karl-Heinz Danielzik, Landschaftsarchitekt im Vorstand der Architektenkammer. Das Studienangebot in NRW werde qualitativ geschätzt, reiche aber quantitativ nicht mehr aus. „Unser einwohnerstarkes Bundesland braucht einen zweiten Standort für eine akademische Ausbildung im Bereich der Landschaftsarchitektur.“ 

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