Vorstand benennt NRW-Innenarchitektin für BAK-Arbeitskreis: AK Chancengleichheit

Mehr Chancengleichheit der Geschlechter innerhalb der Architektenschaft – um dieses Ziel auch strukturell zu verfolgen, hat die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in jüngster Zeit verschiedene Arbeitskreise etabliert. Der Vorstand der AKNW entsandte in seiner Dezember-Sitzung die Düsseldorfer Innenarchitektin Barbara Eitner in die entsprechende Arbeitsgruppe auf Bundesebene. „Heute studieren mehr junge Frauen als Männer Architektur“, betonte Kammerpräsident Ernst Uhing. „Es ist richtig, dass wir uns intensiv darum bemühen, eine Gleichstellung der Geschlechter in unserem Berufsstand zu erreichen.“

11. Dezember 2018

Zuvor hatte sich auch in der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ein Arbeitskreis „Gleichstellung“ konstituiert, der Barbara Eitner zu seiner Vorsitzenden gewählt hatte. Im „Architects‘ Council of Europe“ (ACE) ist die AKNW zudem durch Vorstandsmitglied Katja Domschky in Fragen der Gleichstellung aktiv.

Broschüre zur Barrierefreiheit
Der Vorstand befasste sich erneut mit der Arbeit der Baukostensenkungskommission des Landes, die zuletzt über das Thema „Barrierefreiheit“ diskutiert hatte. Positiv wurde zur Kenntnis genommen, dass sich die Anforderungen an barrierefreie Wohnungen an den Regelungen der Wohnraumförderung orientieren sollen. Der Vorstand begrüßte, dass nun in einer aktuellen Praxisfrage Klarheit besteht: Barrierefreie Wohnungen müssen erst ab einer viergeschossigen Bauweise mit einem Aufzug erschlossen werden. „Das ist eine gute Nachricht“, zeigte sich der Vorstand überzeugt. Im kleinteiligeren Wohnungsbau müsse es möglich bleiben, individuell und am Bedarf ausgerichtet zu projektieren.

Als hilfreich wertete der Vorstand die Ankündigung des NRW-Bauministeriums, eine Broschüre zum barrierefreien Planen und Bauen auflegen zu wollen. „Hier steht die Architektenkammer gerne mit ihrem Know-how bereit“, unterstrich Kammerpräsident Uhing.

Einzelhandelserlass
Gleiches gilt für den Einzelhandelserlass NRW, den das Land gegenwärtig überarbeitet. Vorstandsmitglied Prof. Rolf-Egon Westerheide, der den Ausschuss Stadtplanung leitet, erläuterte die Kernpunkte einer Stellungnahme, welche die AKNW erarbeitet hat. „Wir wollen: Offenheit für Nutzungsmischungen, Wohnen auch über und unter Einzelhandel, eine Stärkung kleinteiliger Strukturen“, fasste Westerheide zusammen. In ihrer Stellungnahme spricht sich die Architektenkammer NRW dafür aus, die stadtbildprägende Rolle des Einzelhandels zu erhalten und zu stärken.

Mitgliedschaft für Junge?
„Das war ein fulminanter Auftakt, auf den wir alle stolz sein können!“ Dieses Fazit zog AKNW-Präsident Ernst Uhing unter den Auftakt zur neuen AKNW-Kampagne „Junge Planer“, der am 15. November im neuen Baukunstarchiv NRW mit rund 150 Nachwuchs-Architekten aller Fachrichtungen stattgefunden hatte. Der Präsident schlug dem Vorstand vor, darüber nachzudenken, den Berufsnachwuchs möglicherweise auch institutionell früher als bisher in die Strukturen der Architektenkammer einzubinden. Uhing verwies auf Beispiele wie die Architektenkammer Baden-Württemberg, die schon länger den „Architekten im Praktikum“ als Kammermitglied führt; andere Länderkammern denken über eine „Junior-Mitgliedschaft“ nach.

Der Vorstand teilte die positive Einschätzung der „Junge Planer“-Kampagne und die Einschätzung, sich weiter um eine frühzeitige Aktivierung des Nachwuchses bemühen zu sollen. Er berief eine Arbeitsgruppe ein, die konkrete Vorschläge dazu entwickeln wird.

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