Wie Kinder Raum erleben - Projekte der AKNW zur Ausstellung „Aldo van Eyck“ in Düsseldorf

„Ist das überhaupt ein Spielplatz?“ - Wie stark sich die Spielräume für Kinder in den vergangenen Jahrzehnten verändert haben, konnte Annett Wunderlich im Rahmen eines Workshops mit Grundschülern sehr gut ablesen. An einem Wochenende im Juni besuchte die Duisburger Architektin mit zwölf fünf- und sechsjährigen Kindern die Ausstellung „Das Kind, die Stadt und die Kunst - Aldo van Eyck“ im Düsseldorfer Schmela Haus (läuft noch bis zum 15.09.13), welche die Spielplatzkonzepte des niederländischen Architektur-Visionärs aus den 1960er Jahren darstellt. Im Anschluss an den Ausstellungsbesuch arbeiteten die Kinder heraus, welche Grundelemente einen Spielplatz damals ausmachten (sehr wenige, aber klar erkennbar) und wie heutige Spielplätze aussehen (bunter, voller, konkreter).

16. Juli 2013

Als „Hausaufgabe“ sollten die Kinder dann Eltern und andere Erwachsene dazu befragen, wie sie früher ihre Spielplätze erlebt hatten. Am nächsten Tag ging es dann in die konkrete Planungs- und Bauphase: Aus großen Pappkartons errichteten die Vorschüler und Grundschüler selbst einen Spielplatz. „Die Kinder entwickeln schnell ein Gespür dafür, was attraktiv erscheint und was nicht“, berichtet Annett Wunderlich, die auch schon verschiedene Unterrichtsreihen an Schulen mitgestaltet hat. Die Aldo van Eyck-Ausstellung kann nach ihrer Meinung ein guter Anstoß dafür sein, mit Kindern und Jugendlichen über ihre gebaute Umwelt zu reden und ihre Sensibilität für das Leben und Wohnen in der Stadt zu schärfen. So seien die Kinder in dem Juni-Workshop zu dem Ergebnis gekommen, dass die Spielplätze, die Aldo van Eyck in den 1960er Jahren in Amsterdam realisierte, heute nicht mehr funktionieren würden: „Zu viel los drum herum - vor allem zu viel Verkehr!“
Die Architektenkammer NRW bietet in Kooperation mit der Kunstsammlung NRW im Laufe des Sommers mehrere Kinder-Architektur-Workshops an. Unter Anleitung von Architektinnen und Architekten werden vor allem Dritt- und Viertklässler die Ausstellung im Schmela Haus besuchen und eigene Ideen, Zeichnungen und Modelle zum Thema „Spielräume in der Stadt“ entwickeln. Möglich ist auch das Basteln mit verschiedenen Materialien, Zeichnen und Malen. Zum Abschluss werden die Arbeiten der verschiedenen Schulklassen in den Vitrinen der Kunstsammlung NRW präsentiert. ros

Zur Finissage der Ausstellung „Das Kind, die Stadt und die Kunst“ präsentiert die AKNW die Ergebnisse der Workshops: am 15.09.13, 14.00 Uhr, vor der Kunstsammlung NRW (Grabbeplatz 5, 40213 Düsseldorf).



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