Kooperationspartner der Veranstaltung vom 12.06.2023 in Köln: Dr. Reimar Molitor (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Region Köln/Bonn e.V.), Ulf C. Reichardt (Vorsitzender der Geschäftsführung von NRWEnergy4Climate), Katja Domschky (Vizepräsidentin Architektenkammer Nordrhein-Westfalen) und Dr. Thomas Wilk (Regierungspräsident Bezirksregierung Köln) – Foto: NRW.Energy4Climate

Wärmewende in NRW gestalten!

Die Landesgesellschaft „NRW.Energy4Climate“ und die Bezirksregierung Köln brachten am 12. Juni wichtige Akteure der Wärmewende aus der Region Köln-Bonn in Räumlichkeiten der Bezirksregierung Köln zusammen. Der Hintergrund: Das Land Nordrhein-Westfalen plant, für NRW die rechtlichen Voraussetzungen - und damit eine Verpflichtung - für Kommunen zur flächendeckenden kommunalen Wärmeplanung zu schaffen. Dies soll zeitnah nach Verabschiedung des Bundesgesetzes zur Wärmeplanung geschehen. NRW.Energy4Climate unterstützt Kommunen und regionale Akteure auf dem Weg zur kommunalen Wärmeplanung.

03. Juli 2023von NRW.Energy4Climate/Christof Rose

Auf der Veranstaltung „Gemeinsam Zukunft gestalten – Mit der kommunalen Wärmewende auf dem Weg zur Klimaneutralität“ diskutierten rund 100 Teilnehmende und Schlüsselakteure aus Politik, Wirtschaft und der Region Köln-Bonn Chancen und Herausforderungen der Wärmeplanung und blickten auf die aktuellen Planungen der Stadt Köln und der RheinEnergie AG. In der einführenden Gesprächsrunde hob Katja Domschky, Vizepräsidentin der Architektenkammer NRW, die große Bedeutung hervor, welche dem Planungs- und Bausektor bei der Wärmewende zukomme. Gebäude und Quartiere müssten dabei ganzheitlich betrachtet werden, so Domschky: „Nur mit integrierten Konzepten zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel auf allen Maßstabsebenen können die notwendigen Fortschritte in der CO2-Einsparung im Gebäudebestand gelingen.“ Die kommunale Klimaplanung müsse vom Gebäude bis zum Stadtquartier, vom Blockheizkraftwerk bis zur Frischluftschneise reichen. „Für die Planung sind vor allem verlässliche Strukturen und gesetzliche Rahmenbedingungen unverzichtbar“, betonte die Düsseldorfer Architektin.

Um Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 zu erreichen, ist die Umrüstung der Wärmeversorgung auf kommunaler Ebene von zentraler Bedeutung. Kommunen spielen eine entscheidende Rolle, damit die Wärmewende koordiniert und standortspezifisch gestaltet wird. Die kommunale Wärmeplanung ist als strategisches Planungsinstrument nicht nur wichtig für den Klimaschutz; sie soll auch Planungssicherheit für Investitionen in Wärmenetze bringen, Wärmekosten berechenbarer machen und Wertschöpfung vor Ort schaffen. Sie ist zudem eine wichtige Basis dafür, dass private Haushalte ihre künftige Wärmeversorgung planen können. 

Die Diskussionsbeiträge der Veranstaltung in Köln machten deutlich: Die kommunale Wärmeplanung ist eine komplexe Planungsaufgabe. Kommunen müssen die Koordination nicht nur intern organisieren und sich bei der Finanzierung mit Fördermöglichkeiten auseinandersetzen, sondern auch mit externen Akteuren Potenziale für Energieeffizienz, Erneuerbare Energien und Abwärme ermitteln. An der gemeinsamen Planung sind unter anderem Akteur*innen aus der lokalen Energieversorgung, der Wohnungswirtschaft, der Planung, dem Handwerk sowie aus Industrie und Gewerbe beteiligt. Dr. Thomas Wilk, Regierungspräsident der Bezirksregierung Köln, sah die Veranstaltung inseinem Hause als Auftakt zu einem lebendigen Netzwerk: „Die Vorstellung konkreter Arbeitshilfen und Angebote sollen kleinen wie größeren Kommunen helfen, die Wärmewende zielgerichtet umzusetzen.“

Ulf C. Reichardt, Vorsitzender der Geschäftsführung von NRW.Energy4Climate,unterstrich, die kommunale Wärmewende werde nur gelingen, wenn alle Akteure frühzeitig eingebunden werden. „Denn in den Kommunen sind vielfältige Abstimmungsprozesse und intensive Kommunikationsarbeit notwendig.“ Die Landesagentur Energy4Climate wole „als Prozessbegleiter und Anlaufstelle für die Wärmewende“ dabei helfen, Stolpersteine zu beseitigen und Erkenntnisse zusammenzuführen. „Hier arbeiten wir mit vielen Partnern zusammen und wollen Prozesse gemeinsam beschleunigen.“ 

Dr. Reimar Molitor, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins Region Köln/Bonn, rief die Kommunen dazu auf, über ihre Stadtgrenzen hinaus zu denken. „Der Blick der Wärmeplanung muss vom reinen Plan sofort in Richtung Umsetzung vor Ort ausgerichtet werden. Zuständigkeiten und operative Steuerung für die zu realisierenden Maßnahmen müssen von Anfang an mit bedacht werden.“

Bei der Veranstaltung stellten sich auch die Regionalbüros von NRW.Energy4Climate aus Köln/Bonn und dem Bergischen Städtedreieck mit ihren „Klimanetzwerker*innen“ vor, die vor Ort als Vernetzungsstelle zwischen Bezirk, Landesebene und Regionalpartnern fungieren sollen. Insgesamt betreibt NRW.Energy4Climate neun solcher Regionalbüros in ganz NRW. Zentrale Anlaufstelle für die Wärmewende in NRW ist zudem das neue Angebot „Kompetenzzentrum Wärmewende“, eine Kooperation von NRW.Energy4Climate, dem Geologischem Dienst NRW und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV).

Mehr dazu unter: Kompetenzzentrum Wärmewende NRW - NRW.Energy4Climate.

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