"Form, Farbe, Struktur" - Fotoausstellung von Elmar Schossig

Am 5. März eröffnete die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Gatermann und Schossig die Fotoausstellung „Form, Farbe, Struktur - abstrakte Fotografien von Elmar Schossig“.

06. März 2013von Christof Rose

"Elmar Schossigs Fotografien sind schön, ästhetisch, innerlich; sie haben eine klare Haltung." Prof. Ulrike Lauber, Architektin und Fotografin aus Berlin, brachte das Wesen der Fotoarbeiten von Elmar Schossig auf den Punkt. Anlässlich der Vernissage zur Ausstellung "Form - Farbe - Struktur. Abstrakte Fotografien des Architekten Elmar Schossig" am 5. März im Haus der Architekten beschrieb die Berliner Architektin und Fotografin, wie Elmar Schossig, der erst in seinen letzten Lebensjahren sich ganz der Fotografie widmete, Bilder als Suchender und Flaneur sammelte, komponierte, am Computer bearbeitete und schließlich das reale Motiv "in Malerei verwandelte".

Rund 130 Freunde, Wegbegleiter und Interessierte kamen zur Ausstellungseröffnung in den Düsseldorfer Medienhafen, um die Arbeiten Elmar Schossigs auf sich wirken zu lassen. Die meisten wussten: Schossig war nicht nur ein großartiger Architekt, Entwerfer und Produktentwickler, sondern auch ein talentierter Fotograf. Als er Ende 2009 viel zu jung verstarb, belegten bereits verschiedene Publikationen und Ausstellungen die Qualität seiner fotografischen Arbeiten.

AKNW-Vizepräsident Michael Arns erinnerte sich in seiner Begrüßungsrede an die vielen Jahre im BDA, die sie gemeinsam für ein erweitertes Berufsbild, das Architektur als Kunst und Kunst und Architektur als etwas zusammen Gehörendes versteht, gestritten hatten. "Architektinnen und Architekten richten ihr fotografisches Augenmerk häufig auf Details", beschrieb Michael Arns den besonderen fotografischen Blick der Berufsgruppe. "Sie achten verstärkt auf die Finesse einer Problemlösung, auf die Eleganz eines Anschlusses oder Übergangs, auf die Ausstrahlung des gewählten Materials".

Architektonische Details sind auch das Sujet, auf das Elmar Schossig sich in seinen fotografischen Arbeiten häufig fokussierte. Durch ungewöhnliche Perspektiven oder in extremer Nahaufnahme erfahren sie in seinen Fotografien eine Entfremdung von ihrer eigentlichen Funktion und entfalten dadurch eine neue ästhetische Kraft. Verstärkt wird dieser Eindruck durch kräftige Farben, die gleichermaßen faszinieren wie auch irritieren können.

Die zahlreichen Gäste, die zur Ausstellungseröffnung ins Haus der Architekten gekommen waren, begrüßte auch Prof. Dörte Gatermann, die langjährige Partnerin im Beruf und im Privaten Elmar Schossigs, die mit ihm eine Vielzahl prominenter Bauwerke und auch technischer Patente entwickelte. "30 Jahre haben wir gemeinsam für Architektur gelebt und gebrannt", fasste sie den gemeinsamen Erfolg des prominenten Architektenpaares zusammen. Dörte Gatermann schilderte, wie sich der Blick ihres Partners auf das Leben und seine Arbeiten nach der Diagnose seiner schweren Erkrankun im Jahr 2005 radikal geändert habe. "Er hat sich ganz seiner zweiten Leidenschaft nach der Architektur hingegeben - der Fotografie." Es entstanden Bilderzyklen, die sich thematisch unterschieden und aufeinander aufbauten. Der konkrete, dokumentarische Blick wich bald dem Fokus des Details. Später wurde auch diese Darstellung durch Nachbearbeitung am Computer zunehmend abstrakter. "Es war Malerei am Computer", schilderte Dörte Gatermann den Schaffensprozess von Elmar Schossig.

Die Hinwendung ihres Partners zur Fotografie sei für sie nicht überraschend gekommen, so die Kölner Architektin. "Elmar hat immer gesagt: In meinem nächsten Leben werde ich Fotograf."

Die Ausstellung ist bis zum 5. April 2013 im Haus der Architekten zu sehen. Eintritt frei. Öffnungszeiten: Mo. - Do., 8.00 - 17.00 Uhr, Fr. 8.00 - 13.00 Uhr.

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