Konstituierende Sitzung der IX. Vertreterversammlung der Architektenkammer NRW

Konstituierende Sitzung der IX. VVS: Hartmut Miksch im Amt bestätigt

Die IX. Vertreterversammlung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen hat am 25. März auf ihrer konstituierenden Sitzung in Neuss den Präsidenten der Architektenkammer, Hartmut Miksch, für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt. Mit großer Mehrheit votierten die 193 anwesenden Delegierten für den 56jährigen Düsseldorfer, der die Kammer seit 2001 führt. Das Architektenparlament, das Ende 2005 von den rund 30.000 Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern in NRW neu gewählt worden war, zeigte sich äußerst zufrieden mit der Arbeit der vergangenen fünf Jahre: Alle Vorstandsmitglieder, die sich zur Wiederwahl stellten, wurden erneut in das Leitungsgremium gewählt - darunter die Vizepräsidenten der Kammer, Michael Arns (Siegen), Reiner Fuest (Castrop-Rauxel) und Dr. Christian Schramm (Gelsenkirchen).

30. März 2006von Christof Rose

Mit über 91,2 Prozent der abgegebenen Stimmen erfuhr Hartmut Miksch eine beeindruckende Bestätigung im Amt des Präsidenten. Auch die drei Vizepräsidenten sowie die weiteren Mitglieder des Vorstands wurden mit großer Mehrheit der Stimmen im Amt bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt wurden Monica Infantino (freischaffende Architektin, Krefeld), Hubertus Behrhorst (beamteter Architekt, Bonn) und Wilhelm Meier-Ebbers (freischaffender Architekt, Oberhausen).  

Breite Basis für die berufspolitische Arbeit

Hartmut Miksch dankte den Delegierten des Architektenparlamentes für die Bestätigung der geleisteten Arbeit und das Vertrauen. „Es ist auch ein wichtiges Signal nach außen, dass die nordrhein-westfälischen Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner mit großer Geschlossenheit für die Belange der Architektenschaft und für die Baukultur in NRW eintreten“, betonte der Präsident. Rückblick auf erfolgreiche Arbeit

Dies habe sich in den zurückliegenden fünf Jahren bewährt. Miksch fasste in einem kurzen Überblick die zentralen Erfolge der Kammerarbeit der XIII. Vertreterversammlung zusammen. „Wir haben eine ganze Reihe wichtiger Anliegen politisch durchsetzen können und darüber hinaus die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen organisatorisch und strategisch für die Zukunft neu aufgestellt.“

So habe die AKNW im Rahmen der Novellierung des Baukammerngesetzes erreicht, dass der Gesetzgeber eine Mindest-Studiendauer von vier Jahren als Voraussetzung für die Aufnahme in die Architektenkammer und damit für das Führen des Titels „Architekt“ festgeschrieben hat. Unter dem Gesichtspunkt der Qualitätssicherung wurde außerdem im Baukammerngesetz verankert, dass Architektinnen und Architekten eine regelmäßige Fortbildung nachweisen müssen. „Ich bin froh, dass die Fortbildungspflicht von den Mitgliedern dieser Kammer akzeptiert und als Chance erkannt wird, die Qualität der eigenen Arbeit stetig zu optimieren und dieses auch nach außen dokumentieren zu können“, hob der Präsident der AKNW hervor.

In zahlreichen Stellungnahmen und Hintergrundgesprächen habe die Architektenkammer auf landespolitischer Ebene Stellung bezogen zu Fragen der Entwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für das Planen, Bauen und Wohnen sowie der Stadt- und Landesentwicklung in NRW. Zunehmend sei die Kammer auch auf europäischer Ebene aktiv. Miksch hob insbesondere den Einsatz für eine Modifizierung der EU-Dienstleistungsrichtlinie hervor, zu der die Architektenkammer zahlreiche Gespräche mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments geführt habe.

Im Bereich der Förderung der Baukultur in Nordrhein-Westfalen sei mit der Gründung und aktiven Umsetzung von „StadtBauKultur NRW“ eine Initiative ins Leben gerufen worden, die mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Publikationen mittlerweile bundesweit als Vorreiter für eine effektive Förderung der Baukultur und der öffentlichen Auseinandersetzung über Fragen der Architektur, des Wohnens und der Stadtentwicklung gelte. „Darum beneiden uns andere Bundesländer“, erklärte Miksch nicht ohne Stolz.

Der Umzug der Geschäftsstelle der AKNW vom Düsseldorfer Hofgarten ins neue „Haus der Architekten“ im Medienhafen sei ein wichtiger Schritt gewesen, um die Architektenkammer zukunftsfähig zu positionieren: Das Haus der Architekten erfreue sich großer Beliebtheit bei Mitgliedern und anderen Architekturinteressierten. „Unsere Mitglieder kommen jetzt regelmäßig zu ihrer Kammer, und die zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen haben dazu beigetragen, dass sich das Haus der Architekten in kürzester Zeit als Kommunikationszentrum für Architektur fest etablieren konnte“, freute sich der Präsident der Architektenkammer. Die Kammer führe im Jahr über 40 Veranstaltungen durch, betreibe eine aktive Pressearbeit und sei in der Öffentlichkeit in einem hohen Maße präsent. Neue Tätigkeitsfelder entwickeln!

„Die wirtschaftlich schwierige Situation der Architektinnen und Architekten in Deutschland bleibt im Fokus unserer Arbeit“, betonte Miksch nach seiner Wiederwahl. Zwar sei offensichtlich die Talsohle nach elf Jahren der Rezession im Bausektor erreicht, so dass auch die Planungsbranche wieder hoffen dürfe. Allerdings sei das Berufsbild der Architektinnen und Architekten zweifellos in einer Umbruchphase.

Als ein zentrales Ziel für die neue Legislaturperiode benannte der Präsident der Architektenkammer NRW deshalb das Erschließen neuer Märkte und Aufgabenfelder für die Architektinnen und Architekten in NRW. „Das ist aus wirtschaftlichen Gründen wichtig und sinnvoll - es ist aber auch notwendig, um die gesellschaftliche Präsenz und Relevanz der Architekten in vielen Aufgabenfeldern immer wieder deutlich zu machen“, betonte Miksch unter dem Beifall der Delegierten. Auch die Förderung des Architektur-Exports ins Ausland sei eine Möglichkeit, den Aktionsradius der NRW-Architekten nicht nur inhaltlich, sondern auch räumlich auszudehnen.

Als weitere Themen für die neue Legislaturperiode zählte Miksch exemplarisch die verstärkte Vorbereitung der Mitglieder auf ein sich wandelndes Berufsbild und die Sicherung der Qualität der Architektenausbildung und der Fortbildung für die Mitglieder auf. Außerdem müssten sich alle Architekten und Stadtplaner gemeinsam daran machen, ihr Leistungsspektrum noch stärker öffentlich darzustellen und die gesellschaftliche Relevanz ihrer Arbeit zu verdeutlichen.  

Wahlen zu Kammergremien

Die Wahlen zu den Leitungs- und Arbeitsgremien der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen verliefen in großer Harmonie. Neben der einmütigen Wahl des Vorstands wurden auch die Fachausschüsse der Architektenkammer mit großer Zustimmung der Delegierten berufen. Gleiches galt für die Gremien der Akademie, des Versorgungswerks und der Stiftung Deutscher Architekten. Gewählt wurden auch die Wettbewerbsberater für die verschiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens. Die Liste kann auf dieser Internetseite in der Rubrik „Wettbewerbe“ abgerufen werden.

Die erste reguläre Sitzung der IX. Vertreterversammlung der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen findet am 23. September 2006 statt.

 Vorstand der Architektenkammer NRW:


Präsident:
Hartmut Miksch, Düsseldorf
Vizepräsidenten:
Michael Arns, Siegen
Reiner Fuest, Castrop-Rauxel
Dr. Christian Schramm, Gelsenkirchen 
weitere Vorstandsmitglieder:
Michael Behrhorst, Bonn
Fritz Heinrich, Dortmund
Ernst Herbstreit, Bochum
Monica Infantino, Krefeld
Wilhelm Meier-Ebbers, Oberhausen
Raimund Mirgeler, Brühl
Martin Müller, Marl/Gelsenkirchen
Heinrich Pfeffer, Köln
Gabriele Richter, Lünen
Ernst Uhing, Hagen
Rolf E. Westerheide, Aachen 

Kassenprüfern gem. § 10 der Hauptsatzung der AKNW:
Norbert Mergelsberg, Günter Wagner, Brigitte Roth, Peter Lafrenz 

Verwaltungsausschuss des Versorgungswerks der AKNW:
Präsidium der AKNW sowie Heinrich Pfeffer, Klaus Hecker, Gerhard Krösche, Hans Zimmermann, Dr. Heinemann und Rudolf Reil. 

Aufsichtsausschuss des VersWerks:
Heinz Jerusalem, Bodo Lehmann, Jürgen Bahl, Rolf Vollmer, Helmut Baehr, Rolf Mendorf, Dr. Silke Plumanns, Anne Beek-Heckes und Birgit Schwarzkopf 

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