Die Akteur*innen in Mae Sot/Thailand: Junge Planerinnen und Planer aus Deutschland in Thailand sowie örtliche Arbeitskräfte. - Foto: Alessandra Esposito

Junge Planung für eine neue Schule

Mitte Januar flogen 16 junge Planerinnen und Planer auf Einladung der Stiftung Deutscher Architekten nach Thailand. Ihr Ziel: Mae Sot im Nordwesten des Landes. Dort entwickeln sie unter der fachlichen Anleitung von Architekt Jan Glasmeier Planungen für einige Schulräume, die im Rahmen des „Hands On!“-Projektes auch vor Ort realisiert werden.

25. Januar 2024von Melanie Brans

Es ist das erste Projekt dieser Art, das die Stiftung Deutscher Architekten durchführt. Nach vielen Jahren Erfahrung mit Formaten wie Sommerexkursionen und Studienreisen, auf denen sich Absolventinnen und Absolventen der NRW-Architekturstudiengänge aller Fachrichtungen konkret mit Planungsaufgaben beschäftigten, die jedoch im Theoretischen blieben, geht es diesmal darum, nicht nur die Planung zu übernehmen. Der Architekturnachwuchs packt nun konkret mit an, um einige Klassenräume in traditioneller Bauweise mit lokal verfügbarem Material und lokalen Arbeitskräften umzusetzen. Auf diese Weise werden den jungen Planerinnen und Planern auch Menschen, örtliche Bräuche und die thailändische Kultur nahegebracht.

„Es geht um fachliche Vertiefung und Persönlichkeitsbildung“, erklärten der Geschäftsführer der Stiftung Deutscher Architekten, Markus Lehrmann, und Architekt Jan Glasmeier im Vorfeld. Glasmeier hat mit seinem Büro „Simple Architecture“ bereits verschiedene Projekte im Bereich des vernakulären Bauens und der Entwicklungshilfe in Afrika und Asien angestoßen und begleitet. Diesmal in Kooperation mit der Stiftung Deutscher Architekten, die die Förderung des Planungsnachwuchses als Stiftungsziel hat. Örtlicher Partner ist die Organisation „Help without frontiers Thailand“.

Nach einem Studientag in der Hauptstadt Bangkok ging es für die Planerinnen und Planer aus Deutschland weiter an den Zielort Mae Sot - einer Stadt mit über30 000 Einwohnern, die durch Fluchtbewegungen aus Myanmar und illegalen Menschenhandel geprägt ist. Dort wurde nach intensiver Planung bald mit den ersten Arbeiten begonnen: Die Teilnehmenden produzierten Lehmsteine. Und zusammen mit lokalen Arbeitern wurden die Gründungsarbeiten für die künftigen Schulräume der „New Day School“ durchgeführt: Entlang des Geländegefälles wurde ein Streifenfundament eingemessen und ausgehoben. Hierfür wurde eine Schalung aus Brettern und Eukalyptus gebaut. Die Schalung rundet sich an den Eingängen, um Bestandsbäume in den organischen Entwurf zu integrieren.

Damit die Schülerinnen und Schüler ihren zukünftigen Lernort mitgestalten können, wurden sie zur Mitwirkung eingeladen: In einem partizipativen Prozess wurden gemeinsam Bewehrungskörbe geflochten. Der bewehrte Betonsockel ist notwendig, um die Wände aus Lehmsteinen vor Bodenfeuchte zu schützen.

Die deutsche Gruppe bleibt noch bis Ende Februar in Mae Sot und meldet sich regelmäßig mit Planungs- und Baufortschritten sowie persönlichen Erfahrungen via Social Media. Besuchen Sie uns auf Facebook und Instagram.    

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