Studienprojekt

Studienprojekt: Studenten bauen für Studenten

"Studenten bauen für Studenten", lautet der Titel eines Gemeinschaftsprojektes des Lehrstuhls für Städtebau und Landesplanung der RWTH Aachen und der Universität Siegen sowie der Université Notre-Dame du Kasayi in Kananga, Demokratische Republik Kongo. In einem Studienentwurf haben 45 Architekturstudentinnen und - studenten der RWTH Aachen und der Uni Siegen Ideen und Konzepte für Studentenwohnheime in Kananga entwickelt. Nun soll ein Wohnheim auf dem Campus der Université Notre-Dame du Kasayi von deutschen und kongolesischen Studierenden realisiert werden. Vorstand und Kuratorium der Stiftung Deutscher Architekten unterstützen das Projekt.

15. Oktober 2009von Elke Beccard

Die 1996 gegründete Université Notre-Dame du Kasayi ist die erste nachkoloniale Universität, die durch besondere ethische und soziale Prinzipien Vorbildfunktion für die universitäre Bildung im Kongo entwickeln soll. Die Städteplaner des Lehrstuhls für Städtebau und Landesplanung der RWTH Aachen stellten einen Masterplan auf, der als  Grundlage schon für den Bau von Hörsälen, Verwaltungsbauten, einer Polyklinik , Strassenstrukturen, Brunnenbohrungen, Wasserauffangsystemen diente. Zur Erweiterung des Unicampus mit einem Wohnheim für Studierende wollen im Frühjahr 2010 fünfzehn Studierende der beiden deutschen Hochschulen nach Kananga fliegen. Gemeinsam mit den kongolesischen Studierenden wird nicht nur Baupraxis vor Ort erworben, sondern auch die im Wintersemester 2009/2010 gegründete Architekturfakultät „Haute Ecole de Construction et Architecture“ in ihrer Lehre unterstützt .

Der Vorstand und das Kuratorium haben in ihrer letzten Sitzung beschlossen, das Gemeinschaftprojekt der drei Universitäten zu fördern. Die speziellen Planungs- und Baubedingungen in einem Entwicklungsland; die Finanz- und Ressourcenknappheit, der Rückgriff auf vorhandene preiswerte Baumaterialien, die Anpassung an klimatische und soziokulturelle Bedingungen stellt die Baufakultät und die Studierenden vor besondere Herausforderungen. Baumaterialien wie Zement müssen häufig teuer eingeflogen werden. So laufen parallel Forschungsprojekte an den Hochschulen in Aachen und Siegen, die den Einsatz von Maniokpulver (gewonnen aus den Maniokwurzeln) als Mörtel und generellen Zementersatz untersuchen.

Promotionsstipendium für zwei Jahre verlängert

Das erste Stipendiumsjahr von Frau Sabine Marion Burggräf endete am 31.10.2009. Sie hat den Zwischenstand ihrer Arbeit im Doktorandenkolloquium der TU Dortmund am 28. Oktober 2009 vorgestellt. Ihr Promotionsthema lautet  „Planungsinhalte und -leitbilder als Konsequenz der prozess- und projektorientierten Planung“ am Beispiel des Strukturförderprogrammes der IBA Emscher Park GmbH. Vorstand und Kuratorium der Stiftung Deutscher Architekten haben einer Verlängerung des Promotionsstipendiums von Frau Burggräf für zwei weitere Jahre zugestimmt. Die Laufzeit eines Stipendiums beträgt in der Regel maximal drei Jahre. 

Aufbau Baukunstarchiv NRW weiter gestärkt

Die Gründung einer gemeinnützigen Gesellschaft für das Baukunstarchiv NRW ist vom Vorstand und Kuratorium beschlossen. Die Stiftung Deutscher Architekten soll zu 50% Gesellschafterin werden, die Architektenkammer NRW sowie die Ingenieurkammer-Bau NRW mit jeweils 25%. Die finanziellen Zusagen der Beteiligten sind auf fünf Jahre verbindlich festgesetzt und bilden einen Grundstock zur Finanzierung des Baukunstarchivs NRW.  „Somit seien erste Finanzierungsschritte getan“ hebt Hartmut Miksch, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutscher Architekten hervor. Die Gründung einer eigenen Gesellschaft für das Baukunstarchiv NRW soll die Ernsthaftigkeit des Projektes unterstreichen, gerade auch zum Einwerben von Sponsoren- und Spendenmitteln, die noch dringend notwendig sind.

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