Vorstand: Architekten mischen sich ein!

"In Zeiten, in denen auf europäischer Ebene erneut über eine mögliche Deregulierung der Freien Berufe in Deutschland beraten wird, müssen sich die Architekten und Stadtplaner dieses Landes deutlich hörbar zu Wort melden!“ Der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing, ließ in der Sitzung des Vorstands am 24. März keinen Zweifel an der Entschlossenheit der Kammer, im Laufe des Jahres 2015 mit großem Engagement und an vielen Orten im Lande für die Anliegen der nordrhein-westfälischen Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner zu werben. Auf Beschluss des Vorstands soll sich der diesjährige „Architektentag NRW“ mit der Zukunft der Freien Berufe befassen.

07. April 2015von Christof Rose

„Freiheit - Verantwortung - Gemeinwohl“ lautet der Dreiklang, unter dem am 3. September 2015 in Düsseldorf der nächste Architektentag NRW stattfinden wird. Mit der Veranstaltung wird die Architektenkammer gegenüber der nordrhein-westfälischen Landespolitik noch einmal herausstellen, welch verantwortungsvolle Rolle die Freien Berufe im Allgemeinen und die Architektenschaft im Besonderen für unsere Gesellschaft spielt. „Die 30 000 Architekten und Stadtplaner in NRW sind nicht nur zentral in die bauliche Gestaltung des Landes involviert, sondern stellen auch einen starken Wirtschaftsfaktor dar“, unterstrich Ernst Uhing. Dies werde ein wichtiges Thema des nordrhein-westfälischen Architektentages 2015 sein.

Fachrichtungstage als Branchentreff

Zu gesellschaftlich hochaktuellen Themen wollen sich auch die „kleinen Fachrichtungen“ in diesem Jahr positionieren. Der Vorstand beschloss die Durchführung eines Landschaftsarchitektentages zum Thema „Klimawandel konkret“ am 15.09.15 auf der Dortmunder Zeche Zollern. Diskutiert werden die Auswirkungen des Klimawandels auf das Planen und Bauen in NRW und mögliche Anpassungsstrategien. Dazu gehören auch die landschaftsverträgliche Implementierung regenerativer Energiequellen, die Positionierung von Solar- und Windenergieparks sowie der angemessene Umgang mit Extremwetterphänomenen.

Mit den internationalen Flüchtlings- und Wanderungsbewegungen befassen sich die Stadtplanerinnen und Stadtplaner in NRW. Der Vorstand hieß den Entwurf für den Stadtplanertag gut, der sich am 05.11.15 im Haus der Architekten mit dem Themenfeld „Stadt und Integration: Chancen der Vielfalt“ befassen will. Lässt sich Integration durch Stadtgestaltung unterstützen? Wie funktioniert das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen in einem Stadtquartier? Gibt es in Deutschland eine Willkommenskultur? Diese und weitere Fragen wird der Ausschuss Stadtplanung unter Vorsitz von Prof. Rolf Westerheide auf dem Stadtplanertag zur Diskussion stellen.

Wohnraum für Flüchtlinge
Das Thema der Flucht und die Herausforderung einer angemessenen Unterbringung von Flüchtlingen steht auch im Mittelpunkt des Landeswettbewerbs 2015, den das Land NRW erneut in Kooperation mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und in Zusammenarbeit mit der GAG Köln ausloben will. Auf einem etwa 1,5 Hektar großen Gebiet in Köln-Chorweiler soll am Rande einer bestehenden Bebauung aus den 1970er Jahren ein Quartier mit 130 Wohneinheiten entwickelt werden. Da die Stadt Köln mittelfristig mit dem kontinuierlichen Zuzug von Flüchtlingen rechnet, soll eine dauerhafte Flüchtlingsunterkunft fester Planungs- und Umsetzungsbestandteil dieses Projektes sein. „Die angemessene Unterbringung von Flüchtlingen ist eine große gesellschaftliche Aufgabe“, betonte Kammerpräsident Ernst Uhing. Die Kommunen vor Ort zeigten sich gegenwärtig oftmals überfordert. Der Landeswettbewerb 2015 sei deshalb ein wichtiger Beitrag, um am konkreten Beispiel zu zeigen, wie die Integration von Flüchtlingen in ein bestehendes Quartier gelingen könne.

Neue Ergebnisse des Stimmungsbarometers der AKNW
Der Vorstand befasste sich in seiner jüngsten Sitzung auch ausführlich mit den Ergebnissen des neuen „Stimmungsbarometers“. Die Umfrage unter AKNW-Mitgliedern durch das Forschungsinstitut Hommerich ergab u. a., dass für 80 Prozent der Kammermitglieder die HOAI in der Planungspraxis von Relevanz ist. Der Vorstand beschloss, die Ergebnisdetails in den zuständigen Fachausschüssen zu diskutieren. Einige Kennzahlen finden Sie bereits vorab hier.     

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