Vernissage im Rathaus Schalksmühle mit (v. l.): Jörg Schönenberg (Bürgermeister Schalksmühle), Ina Sinterhauf (Projektleiterin), Kim vom Hofe (Erzieherin), Gabriele Richter (Vorstand AKNW), Ernst Uhing (Präsident AKNW), Cathrin Brückmann (AKNW-Arbeitskreis „Architektur macht Schule“), Ulrike Schulte (Erzieherin) und Marion Wehner (Leiterin DRK-Kita)

Kita-Projekt in Schalksmühle: Architektur für die Kleinsten

„Das Bauen der Modelle hat am meisten Spaß gemacht!“ Wie die fünfjährige Emily zeigten sich viele der 19 Kita-Kinder, die an dem Architekturprojekt aus der Reihe „Kammer in der KiTa“ der Architektenkammer NRW an der DRK-Kindertagesstätte Schalksmühle mitgemacht hatten, begeistert vom Thema „Architektur“. „Das Bauprojekt“ lautete der Titel des pädagogischen Konzepts, unter dem sich die Jungen und Mädchen in den vergangenen neun Monaten in verschiedenen Modulen mit den Themen Wohnen, Raum und Stadt beschäftigt hatten. „Die Kinder von heute sind die Bauherren und Entscheider von morgen“, erklärte Ernst Uhing, der Präsident der Architektenkammer NRW, den Hintergrund des Projektes. „Wir möchten ihnen frühzeitig ein Verständnis für ihre gebaute Umwelt vermitteln.“ Die Ergebnisse des Projekts präsentierte die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen am 31. Oktober mit einer Ausstellung, die bis Ende November im Rathaus Schalksmühle besucht werden konnte.

05. November 2019von Christof Rose

Den Ausgangspunkt für die Begegnung der Mädchen und Jungen mit der Architektur bildete „Das Bauprojekt“, ein an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Coburg entwickeltes pädagogisches Konzept, das in Schalksmühle von der Initiatorin Ina Sinterhauf umgesetzt wurde. Unter Anleitung der Wissenschaftlerin befassten sich die Erzieherinnen der DRK Kindertagesstätte ein Dreivierteljahr lang intensiv mit Aspekten des Wohnens, des Raums und der Stadt. „Das Projekt orientiert sich inhaltlich an den Vorerfahrungen und Fragen der Kinder: Haus, Wohnen, Raum, Geschichte, Kunst, Planen und Entwerfen, Bauen, Stadt“, erläuterte Ina Sinterhauf. „Wir wollen die bewusste Wahrnehmung der gebauten Umwelt und ihrer Wirkung auf die eigene Person durch die Kinder fördern.“ Darauf aufbauend werden die Kinder angeregt, kreative Gestaltungsmöglichkeiten für ihre Umwelt zu entwickeln und zu erproben - als Grundlage für eine aktive Teilhabe an gestalterischen und gesellschaftlichen Prozessen.

Neben kreativen Einheiten standen Ausflüge ins Kita-Umfeld auf dem Programm, beispielsweise in die benachbarte Primus-Schule. Einblicke in das Wohnen in der Vergangenheit gab eine Besichtigung des historischen Bauernhauses Wippekühl; und wie es sich mit dem modernen Wohnen und Bauen verhält, zeigte der Besuch des Architekturbüros Brückmann in Halver.

„Das gesamte Bauprojekt war für alle Kinder eine neue Erfahrung“, schilderte Marion Wehner, Leiterin der DRK-Kita Schalksmühle, ihre Eindrücke. Die Jungen und Mädchen hätten entdeckt, was das Wort „Architektur“ für eine vielseitige Bedeutung hat. „Oftmals war es eine Herausforderung, förderte aber gleichzeitig die Entwicklung von personalen und sozialen Kompetenzen. Jeder Projekttag war ein besonderes Ereignis für unsere Kinder.“

Die Kinder übertrugen das Erlebte und Gesehene in ihr eigenes Architekturverständnis und erarbeiteten auf dieser Basis Architekturmodelle. Die Präsentation im Rathaus von Schalksmühle belegte dies auf eindrucksvolle Weise. Auch der Bürgermeister von Schalksmühle, Jörg Schönenberg, zeigte sich beeindruckt von den Arbeitsergebnissen: „Wir trauen unseren Kindern oftmals zu wenig zu. Sie können ganz viel – das ist hier deutlich zu sehen.“     

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