Über 700 Fachleute für das Planen und Bauen mit Holz trafen sich am 16. und 17. Oktober im Kölner Gürzenich zum 17. Europäischen Kongress des „Forum Holzbau Deutschland“. - Bildquelle: PK-Media Consulting GmbH

17. Europäischer Holzbaukongress

17. Europäischen Holzbaukongress (EBH) des Forum Holzbau am 16. und 17. Oktober in Köln: 720 Teilnehmer aus der Bau-, Immobilien- und Holzwirtschaft nahmen an der Veranstaltung im Kölner Gürzenich teil, um sich über die aktuelle Lage auszutauschen, Fachwissen zu teilen und Kontakte zu knüpfen. Rund 60 Unternehmen unterstützen den EBH-Kongress mit ihrer Teilnahme an der begleitenden Fachausstellung.

04. November 2024von PM FORUM HOLZBAU

Viefältiges Programm

Im Verlauf des EBH-Kongresses wurden hervorragende internationale Holzbau- und Holz-Hybrid-Bauprojekte vorgestellt wie The Ascent in den USA, der Skypark in Luxemburg, Matchbox in den Niederlanden, die Vierarmen-Holzbrücke in Brüssel oder auch das Hortus in der Schweiz.  Weitere Programmpunkte bildeten fachliche Updates in Sachen Baurecht, Bauphysik und zur Muster-Holzbaurichtlinie. Erfahrungsberichte über Holzbau rundeten das Programm ab. 

Klima-Update: Zustand der Wälder

Das  bei den Kongressen von Forum Holzbau übliche „Klima-Update“ präsentierte Ralf Petercord, der Leiter des Referats Waldbau im NRW-Landwirtschaftsministerium. Der Forstwissenschaftler informierte (in Vertretung von Ministerin Silke Gorißen) über Folgen des Klimawandels. Im Fokus stand die Zukunft des Waldes in NRW und die Versorgung der Holz- und Bauwirtschaft mit dem Rohstoff Holz. Der Wald müsse umgebaut und verjüngt werden; er dürfe aber nicht aus der Nutzung genommen und stillgelegt werden, weil er dann zur CO2-Quelle werde. Deutschland habe mit 3,7 Mrd. m³ Holz und durchschnittlichen 335 m³ auf dem Hektar sehr hohe Holzvorräte angesammelt - mit hohem Verlustrisiko wegen unkalkulierbarer Extremsituationen. Diese Ressourcen gilt es zu nutzen.

Der Wald selbst werde sich im Klimawandel dramatisch verändern, aber nicht verschwinden - sondern als Mischwald mit standortgerechten Baumarten weiterzuwachsen. Wichtig sei, Wälder weiter nachhaltig zu nutzen. Das Bauen mit Holz sei angemessen, denn Holzprodukte seien ein „sicherer“ CO2-Speicher. 

Baukrise

Pekka Sagner vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln beleuchtete im Rahmen der Veranstaltung die aktuelle Baukrise und ihre Ursachen. Man befinde sich nach vielen Jahren des Baubooms und dem Zinsschock im Jahr 2022 mit anschließender Zins-Starre noch in der abklingenden Katerphase, aber immerhin am Beginn der Phase des Markt-Wiedererwachens. Sagner wies dem neuen KfW-Förderprogramm „Jung kauft alt“ gute Chancen zu. In der Bevölkerung bestehe eine grundsätzliche Bereitschaft, Bestandsimmobilien zu kaufen und ältere Häuser energetisch zu modernisieren.

Holzbaupreis

Die Architektenkammer NRW nutzte den EBH-Kongress als Bühne für die Bekanntgabe des NRW-Holzbaupreises 2024. Die beiden diesjährigen Hauptpreise wurden für die neue Feuerwache in Neuwied und den Luftschiff-Hangar in Mülheim vergeben. Sonderpreise gab es für den Bürobau „The Cradle“ in Düsseldorf und das Kirchen-Umnutzungsprojekt Marienkirche Essen. Anerkennungen wurden für das Privathaus „Haus on Top“ in Düsseldorf und die Campus-Erweiterung an der TH OWL in Lemgo ausgesprochen. 

Über das FORUM HOLZBAU: Forum Holzbau bzw. Forum Holz ist eine gemeinsame Plattform der Aalto University School of Science and Technology Helsinki (FI), der Berner Fachhochschule (CH), der Technische Hochschule Rosenheim (DE), der Technischen Universität München (DE), der Technischen Universität Wien (AT) und der University of Northern British Columbia (CA). In Italien kooperiert man eng mit der Università di Trento. Ziel und Aufgabe des Vereins ist die Förderung des Einsatzes von Holz im Bauwesen, überschüssige Mittel werden im Sinne der Holzwirtschaft für die Unterstützung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten von Studierenden eingesetzt. 

Ganze Pressemitteilung des Forum Holzbau: www.events.forum-holzbau.com

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