33. Euregionaler Architekturpreis an Absolventen der RWTH Aachen verliehen

Erneut reüssieren Absolventen der RWTH Aachen beim Euregionalen Architekturpreis (EAP). Dieser grenzüberschreitende Preis für die besten Abschlussarbeiten an Architekturfakultäten der Euregio wurde am 18. November zum 33. Mal verliehen. Im Rahmen der feierlichen Preisverleihung an der UHasselt in Diepenbeek (Belgien) wurden zwei der drei Preise an RWTH-Absolventen verliehen: Der erste Preis ging an Jakob Naujack für seine Thesis „Wie viele Räume brauchst Du zum Leben?“, der zweite an Anatol Pabst für seine Masterarbeit „Operation (am) Bestand“.

07. Dezember 2023von Nicole Ehnes

„Wie viele Räume brauchst Du zum Leben?“ – Der erste Preisträger Jakob Naujack hinterfragt in seiner Examensarbeit die mit dem Sozialwohnungsbau verbundenen Regelungen und überdenkt, was diese tatsächlich für das alltägliche Leben bedeuten. Nach Ansicht der Jury handelt es sich bei Naujocks Arbeit um ein gesellschaftliches Statement, das „die starren Normen des sozialen Wohnungsbaus mit kreativen architektonischen Lösungen“ herausfordere. Das Projekt konzentriere sich auf flexible Wohnpläne, um sich verändernden Familientypen gerecht zu werden und Wohnungstypologien durch die poetische Aktion, einfach eine Tür zu „schließen“, geschickt zu verändern. „Dieser Ansatz, reich an verspielter Poesie und sorgfältiger Raumgestaltung, steht im Einklang mit den Grundwerten der Architektur: räumliches Verständnis, Sensibilität für alltägliche Bedürfnisse und einfache Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen“, urteilte die Jury.

Anatol Pabst stellte sich in seiner Masterthesis „Operation (am) Bestand“ der Herausforderung, ein riesiges Krankenhaus durch sensible architektonische Eingriffe lebenswert zu machen. „Dieser ausgewogene, kontrollierte und realistische Vorschlag nutzt gekonnt ein verlassenes Gebäude für groß angelegten, hochwertigen Wohnraum“, lobte die Jury.

Der dritte Preis des EAP ging an Emelyne Delchambre und Isalyne Dries von der ULiège für ihr Gruppenprojekt „Pôle multifonctionnel“, das sich mit der Revitalisierung eines ländlichen Gebiets in 
der Nähe von Spa beschäftigt. Die Jury war beeindruckt von der sehr sorgfältigen Auseinandersetzung mit dem Ort und seiner Geschichte.

Über die Preisträger des mit insgesamt 4250 Euro dotierten 33. EAP entschied eine international besetzte Jury: Marie Frioni, Jean-Philippe Jasienski, Piotr Kalbarczyk, Yves Malysse und Mechthild Stuhlmacher.

Der Euregionale Architekturpreis wird jährlich vom interdisziplinären Kulturinstitut SCHUNCK im niederländischen Heerlen ausgelobt und organisiert. Die Architektenkammer NRW ist von Beginn an Kooperationspartner des Auszeichnungsverfahrens.

Weitere Info und Video zum Preis

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