5. Wärmepumpen-Fachtagung der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW in Gelsenkirchen

5. Wärmepumpen-Tagung: Energetisches Konzept als „Verkaufsargument“

Auch 2006 setzt sich der Aufwärtstrend am Wärmepumpenmarkt unverändert fort. Gründe für den wachsenden Erfolg sind nicht nur die hohen Energiepreise, sondern auch eine verbesserte Technik. Am 6. April fand im Gebäude der Gelsenwasser AG in Gelsenkirchen die 5. Wärmepumpen-Fachtagung der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW statt, deren Mitglied die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ist. Mehr als 120 Architekten, Planer und Experten aus der Wohnungswirtschaft besuchten die Veranstaltung, um sich über die Nutzung der Wärmepumpe bei Neubauten und bei Renovierungen zu informieren.

13. April 2006von Vera Anton-Lappeneit

„Mich interessiert vor allem die Zukunft - das ist die Zeit, in der wir leben werden.“ Die Wirtschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Christa Thoben, eröffnete die Veranstaltung mit einem Zitat von Albert Schweitzer. Eine Zukunft, deren Weichen in der Gegenwart gestellt werden müssten, so Thoben weiter. Die Kaufkraft der Bevölkerung werde durch die deutlichen Steigerungsraten der Energiepreise in erheblichem Maße beeinflusst. Eine Entwicklung, der Politik und Wirtschaft entgegen wirken müsse. Vor diesem Hintergrund ist es nach Auffassung der Wirtschaftsministerin wichtig, dass Bauherren und Planer davon überzeugt werden, Gebäude mit sich refinanzierenden, kostengünstigen alternativen Energietechniken auszustatten. Die Wärmepumpe sei dabei eine hervorragende Möglichkeit, die Heizkosten um mehr als die Hälfte zu senken und bis zu 80 % Umweltenergien zu nutzen.

Nach Vorstellungen der Landesregierung soll der Marktanteil von Wärmepumpen mit Hilfe der Bau- und Immobilienwirtschaft bis zum Jahr 2010 von jetzt etwa drei Prozent auf 10 % bei Neubauten gesteigert werden.  

Umweltschonende Gebäudekonzepte

Dr. Christian Schramm, Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, machte deutlich: „Ein umweltschonendes, energiesparendes Gebäudekonzept ist maßgeblicher Bestandteil des Architekturentwurfes.“ Insbesondere bei der Energieoptimierung, so Dr. Schramm, habe der Architekt in ganz besonderer Weise die Folge- und Betriebskosten im Auge zu behalten, da Bauherren und Investoren mit Blick auf steigende Energiekosten in zunehmendem Maße die Wirtschaftlichkeit und Vermarktungsfähigkeit eines Gebäudes in den Fokus stellten.

Eigentümer und Investoren zu beraten und ihnen optimale Lösungen anzubieten sei eine Zukunftsaufgabe für Architekten und Planer, der sie sich schon heute stellen müssten. Die Wärmepumpe mit einer seit Jahren ausgereiften Technik biete dabei eine sichere und wirtschaftliche Möglichkeit.  

Vermietungswettbewerb

Die Einsparmöglichkeiten für die Wohnungsunternehmen und den Vorteil von niedrigen Verbrauchkosten im „Vermietungswettbewerb“ stellte Burkard Schneider, der Direktor des Verbandes der Wohnungswirtschaft Rheinland Westfalen e. V., in den Mittelpunkt seines Statements. Gerade mit Blick auf die zur „zweiten Miete“ anwachsenden Nebenkosten für den Mieter läge hier für Investoren und Wohnungsunternehmen ein nicht zu unterschätzendes Werbepotenzial. 

Praxiserprobt und bewährt

Die anschließenden Vorträge zeigten die verschiedenen, langjährig erprobten technischen Einsatzmöglichkeiten der Wärmepumpe auf. Ein überzeugendes Beispiel für den Einsatz der Wärmepumpe war der Veranstaltungsort selbst: Architekt Stefan Jeromin aus dem Büro Anin, Jeromin, Fitilidis & Partner stellte das technische Konzept des Gebäudes der Gelsenwasser AG vor, das Wärmepumpen einsetzt. Weitere Referate zeigten die Vorteile der Wärmepumpe für die Wohnungswirtschaft auf und stellten mittels eines Betriebskostenvergleichs überzeugend die Wirtschaftlichkeit der Wärmepumpe dar. 

Planungsleitfaden Wärmepumpe

Für Interessierte gibt es den „Marktführer Wärmepumpen-Marktplatz NRW“ sowie den „Planungsleitfaden Wärmepumpe“ kostenlos bei der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW. Der Marktführer informiert allgemeinverständlich über die Wärmepumpe und ihre Anwendung. Im Planungsleitfaden werden konkrete Beispiele von Nutzern und deren Erfahrungen präsentiert.  

Beide Informationsschriften sind erhältlich unter Fax: (02 11) 8 66 42-22 oder Tel.: (02 11) 8 66 42-18.

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