Sicheres Bauen im Grundwasser

500 Experten besuchten Westdeutsches Architektenforum

Feuchteschäden an erdberührten Bauteilen sind seit Jahren mit einem Anteil von über 20 Prozent Spitzenreiter in den Schadenstatistiken der Versicherer. Würden trockene Keller geplant und gebaut, könnten die Beiträge zur Berufshaftpflichtversicherung der Planer rd. 20 Prozent günstiger sein. Dass dies möglich wäre, wurde anlässlich des Westdeutschen Architekten- und Ingenieurforums am 28. November in Neuss deutlich.

05. Dezember 2006von BetonMarketing Deutschland

Die AIA Aktiengesellschaft, Düsseldorf, der Verband wassergeschädigter Haus- und Grundeigentümer, Neuss, und die BetonMarketing West GmbH, Beckum, informierten rund um das Bauen im Grundwasser, mit dem Ziel, einen Beitrag zur Sicherheit bei der Planung und Ausführung wasserdichter Bauwerke zu leisten. Fast 500 Architekten und Ingenieure beteiligten sich an dem interdisziplinären Austausch, bei dem die Architektenkammer NRW als Kooperationspartner auftrat.Einen Tag später fand, ergänzend zum Vortag, der 1. Neusser Baufachtag statt, zu dem zahlreiche private Bauherren und Hauseigentümer nach Neuss kamen, um sich in Expertenrunden und Podiumsdiskussionen über den Bau, die Ertüchtigung und die Instandsetzung von Kellern zu informieren. Beide Veranstaltungen wurden durch eine Fachausstellung ergänzt, auf der 26 Aussteller aus den Bereichen Bauen, Baustoffe, Recht und Versicherungen die interessierten Teilnehmer praxisbezogen informierten.Sicheres Bauen im Grundwasser erfordert besondere Fachkenntnisse. Unzutreffende Bemessungswasserstände, nicht berücksichtigte Änderungen wasserwirtschaftlicher Eingriffe, falsche oder missverständliche Planung oder Bauausführung sind oftmals die Ursache für nasse und sogar gänzlich unter Wasser stehende Keller. Häufigste Fehlerursache ist die versäumte oder unzutreffende Einschätzung der Wasser- und Bodenverhältnisse. Dabei führen auch „Spargedanken“ des Bauherrn zu oft so gravierenden Fehlern, dass Planerinnen und Planer sogar ihren Versicherungsschutz riskieren und der Verbraucherschutz ins Leere geht. Beim sicheren Bauen im Grundwasser geht es darum, neben der Tragfähigkeit auch die Dichtigkeit gegenüber drückendem oder nicht drückendem Wasser dauerhaft sicherzustellen – und zwar sowohl im Neubaubereich als auch zunehmend im Bestand.  

Die Veranstaltungen in Neuss gaben umfassenden Einblick in das relevante Regelwerk, Kriterien der Grundlagenermittlung, Hinweise zur Planung und Ausführung dichter Bauwerke im Grundwasser sowie rechtliche und versicherungsrelevante Hintergründe.

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