‚Bachelor Professional’ und ‚Master Professional’

Architekten warnen vor Verwässerung des Qualitätsniveaus

Bachelor und Master sind in Deutschland noch recht neue Titel - und sie bisher ausschließlich von Akademikern geführt. Gerade erst haben sich die europäischen Bildungsminister über ihre Erfahrungen bei der Einführung dieser Abschlüsse unterrichtet, da treten die deutschen Wirtschaftsminister auf den Plan: ein nicht-akademischer „Bachelor Professional“ und „Master Professional“ soll die berufliche Aus- und Weiterbildung aufwerten. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen fürchtet Verwässerungen und Verwechslungen.

06. Juni 2007

Was die Wirtschaftsminister auf der Bundeswirtschaftsministerkonferenz am 4. und 5. Juni in Eisenach zu unterstützen beschlossen, stößt auf die deutliche Kritik der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Kammerpräsident Hartmut Miksch: „Das Ziel, hochrangige Grade der Aufstiegsfortbildung international lesbar zu machen, wird mit der Vergabe des Titels ‚Bachelor Professional’ oder ‚Master Professional’ verfehlt. Derartige Abschlüsse werten die Berufsbildung nicht auf - sondern entwerten die akademischen Grade 'Bachelor' und ‚Master’.“ 

Der Meistertitel, bisher Qualitätssiegel und Markenzeichen des Handwerks für die Qualifikation zur selbständigen Unternehmensführung und der Aufstiegsfortbildung in der Industrie, würde durch diese neuen Titel zum nationalen Anachronismus degradiert, warnt die Architektenkammer. „Die Internationalität und Mobilität in der Berufsbildung wird dadurch eher Schaden nehmen, denn es ist zu erwarten, dass in Deutschland erworbene Bildungsabschlüsse einen Akzeptanzverlust erleiden“, so Hartmut Miksch. „Mit Blick auf die an deutschen Universitäten und Fachhochschulen ausgebildeten und jetzt auf den Arbeitsmarkt drängenden Absolventen eines Bachelor- oder Master-Studiums konnte der Zeitpunkt für die Entscheidung der Wirtschaftsministerkonferenz kaum schlechter gewählt werden.“

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