AKNW-Reihe „Architektur im Film"

Architektur im Film: Lebende Häuser - unheimliche Räume

Architektur und Innenraum sind oft eng mit den Inhalten des Films verwoben oder stellen sogar die Basis einer filmischen Handlung dar. Gebäude im Film sind deshalb nicht nur optisches Element, sondern auch thematischer Bezugspunkt zu Charakteren und Geschehnissen und verbinden sich mit dem Medium zu einem Gesamtkunstwerk. Der zweite Themenkomplex in der Reihe „Architektur im Film“, die von der Architektenkammer NRW in Kooperation mit dem Filmmuseum Düsseldorf veranstaltet wird, behandelt als Thema aktive Häuser mit mysteriösem Innenleben. Architektur ist nicht unbewegt und statisch - Architektur lebt!

14. September 2007von ros

Vier Filme stellen auf visuell beeindruckende Weise deutlich dar, dass Menschen nicht nur mit ihren Körpern in ein Haus ziehen, sondern auch mit ihrem Geist; und es wird deutlich, dass Architekten nicht nur materielle Gebäude errichten, sondern zugleich auch mentale Stätten. Die Architektenkammer NRW setzt ihre in diesem Frühjahr mit großem Erfolg gestartete Filmreihe „Architektur im Film“ im Oktober 2007 in Kooperation mit dem Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf fort.

Die zweite Filmreihe lädt Sie ein auf eine cineastische Reise durch den architektonischen Filmkosmos von aktivem Innenraum, verlebendigten Zimmern, belebten Hallen und Gewölben. Das vermeintlich schützende Dach über dem Kopf oder die eigentlich anheimelnd erscheinenden vier Wände lernen plötzlich zu denken und zu fühlen, das Haus erhält einen „Gesichtsausdruck“ und führt ein Eigenleben. Seine architektonischen Konstruktionen werden unvermittelt zu neuen und fremden Welten oder tödlichen Fallen.Der Stummfilm „La chute de la maison Usher“ offeriert die mysteriös-fatale Bindung eines Familiengeschlechts an sein Schloss, welches mit dem letzten Erben der Sippschaft zu Grunde geht. „The Shining“ lädt den Zuschauer zum Aufenthalt in ein Ferienhotel ein, in dem eine an die Räumlichkeiten gebundene Vergangenheit die Gegenwart dämonisiert. In Robert Wises „The Haunting“ zieht während parapsychologischer Exzesse ein Haus mit allerlei Erscheinungen Kurzzeitbewohner in seinen Bann. Ein futuristischer Raum aus Plexiglas und Stahlstreben entpuppt sich schließlich in „Cube“ für eine entführte Personengruppe als Teil eines raffiniert durchkonstruierten Gefängnisses mit tödlichen Fallen.

Das Kino „Black Box“ im Filmmuseum Düsseldorf zeigt cineastische Meisterwerke, in denen der dramaturgische Spannungsbogen durch ein interaktives Wechselspiel zwischen Mensch und Architektur entsteht. Zu jedem Termin wird ein Kinoexperte bzw. eine Cineastin in den Film einführen und dabei die Bedeutung der Filmarchitektur hervorheben. Im Anschluss an die Vorführung lädt die Architektenkammer zu einem kleinen Imbiss, bei dem sich die Gelegenheit zum Austausch über das Programm bietet.

Termine:

Di, 9. Oktober, 19.00 Uhr: The Shining. GB 1979/80, 119 Min., dt. Fassung. Regie: Stanley Kubrick, mit Jack Nicholson, Shelley Duvall

Di, 16. Oktober, 19.30 Uhr: The Haunting. USA 1962, 112 Min., restaurierte engl. O-Fassung ohne UT. Regie: Robert Wise, mit Julie Harris

Di, 23. Oktober, 19.30 Uhr: Der Untergang des Hauses Usher. F 1927, 65 Min., Stummfilm mit französ. Titeln, restaurierte Fassung . Regie: Jean Epstein; nach E.A. Poe

Di, 30 Oktober, 21.30 Uhr: CubeCDN 1997, 90 Min., dt. Fassung. Regie: Vincenzo Natali, mit Nicole de Boer

Kartenreservierungen sind möglich an der Kasse des Filmmuseums (Di-So 11-17 Uhr) und unter Telefon: 0211-89-92232. Vorbestellte Karten bitte bis 15 Min. vor Filmbeginn abholen.

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