Ausstellung im Haus der Architekten: „Glaskunst in der Architektur“

Ausstellung: Beeindruckende Einblicke in die rheinische Kunst der Glasgestaltung

Gestaltetes Glas spielte in der Architektur seit Erfindung des Glasgusses eine wichtige Rolle. Kirchen, repräsentative Staatsbauwerke und gehobene Bürgerhäuser nutzten spätestens ab der gotischen Epoche das Glas, um Gebäuden Ausstrahlung, Würde und transzendente Wirkung zu verleihen. Auch Glasobjekten, raumbildenden Skulpturen und gläsernen Wandelementen kommt in der Architektur eine wichtige Funktion zu. Und sie erleben heute in der modernen Architektur eine wahre Renaissance. - Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen präsentiert vom 17. April bis zum 16. Juli 2007 im Haus der Architekten in Düsseldorf eine Zusammenstellung von Arbeiten der wichtigsten Vertreter der rheinischen Glaskunst unter dem Titel „Glaskunst in der Architektur“.

16. April 2007

„Die Lichtführung ist ein entscheidender Faktor in der Architektur jedes Bauwerks“, betonte Michael Arns, Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, anlässlich der Eröffnung der Ausstellung am 16. April. „Ein Gebäude lebt von und mit Licht - und ist damit auch von der technischen und künstlerischen Gestaltung von seiner Glashülle bzw. -öffnungen abhängig.“ 

Mit der Ausstellung „Glaskunst in der Architektur“ präsentiert die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen eine Zusammenstellung faszinierender Glasobjekte, welche die Entwicklung der Glaskunst historisch nachzeichnen und unmittelbar erlebbar machen. Dem Besucher entfaltet sich eine abwechslungsreiche Präsentation von Probescheiben, Zweitausführungen, freien Arbeiten und Werkkartons renommierter Glaskünstler. Alle Glasarbeiten stammen aus der Werkstatt des traditionsreichen Unternehmens Hein Derix KG, das seit 1886 im niederrheinischen Kevelaer ansässig ist. Die Werkstätten für Glasmalerei, Mosaik und Restaurierungen haben ihre künstlerische Produktion immer wieder den Veränderungen auf dem Gebiet der Glasmalerei angepasst.  

Den Übergang von der Tradition zur Moderne in der Glasmalerei repräsentieren in der Ausstellung im Haus der Architekten Arbeiten von Jan Thorn-Prikker (1868-1932). Der Niederländer sagte sich mit seinen reinen Formen und Farbgläsern von der figürlichen, historisierenden Glasmalerei des 19. Jahrhunderts los und führte expressionistische und modernistische Motive in die Glaskunst ein. Seine Systematisierung der Gestaltungsmittel fand beträchtlichen Anklang, u. a. bei seinen Schülern Heinrich Campendonk (1889-1957) sowie später dessen Schüler Wilhelm Teuwen (1908-1967); beide Glaskünstler sind mit wichtigen Arbeiten ebenfalls in der Ausstellung zu sehen. 

Ab Mitte der 50er Jahre entstanden in Deutschland auch für das Ausland zukunftsweisende Glasfenster. Der historisch einmalig große Bedarf an neuen Fenstern bzw. die Restauration und Ergänzung alter Fenster insbesondere im Sakralbau war zugleich eine große Herausforderung und Chance für den künstlerischen Nachwuchs. Ausgezeichnete Vertreter dieser Zeit sind unter anderem die in der Ausstellung gezeigten Künstler Joachim Klos, Jochem Poensgen, Ludwig Schaffrath, Johannes Schreiter und Hubert Spierling. 

Die Glasmalerei der Gegenwart präsentiert sich sowohl in den Techniken als auch in den Inhalten sehr vielfältig. So kombinieren sich zeitgenössische Tendenzen der Kunst mit dem Medium der Flachglasmalerei. Die Ausstellung präsentiert u .a. freie und architekturgebundene Arbeiten von Thomas Kesseler, Gerhard Richter, Anja Quaschinski und Dieter Hartmann - darunter zahlreiche Werke, die eigens für diese Ausstellung geschaffen wurden und in Düsseldorf erstmals zu sehen sind. 

„Glaskunst in der Architektur“ entstand in Kooperation mit der Firma Derix sowie mit dem Deutschen Glasmalerei-Museum Linnich. 

„Glaskunst in der Architektur“
17. April - 16. Juli 2007
Haus der Architekten
Zollhof 1, 40221 Düsseldorf-Medienhafen
Öffnungszeiten: Mo. - Fr., 8.00 - 17.00 Uhr; Eintritt frei.

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