Baukostenplanung in Deutschland
Zehn Jahre nach seiner Gründung durch die Länderarchitektenkammern hat sich das Baukosteninformationszentrum Deutscher Architektenkammern (BKI) nicht nur in Deutschland, sondern auch im deutschsprachigen europäischen Ausland zu einem echten Markennamen entwickelt. Mit über 80-prozentiger Marktdurchdringung bei den Architekten ist das BKI aus den Architekturbüros nicht mehr wegzudenken. Diese Feststellung traf die 13. Gesellschafterversammlung des BKI bei ihrer diesjährigen Tagung am 20. April in Magdeburg.
Die geschäftliche Entwicklung des Baukosteninformationszentrums verlief auch 2006 positiv. Die Umsatzerlöse lagen über den Erwartungen des Wirtschaftsplans 2006 und konnten trotz schwieriger Marktbedingungen gegenüber dem Vorjahresabschluss um immerhin 8 % gesteigert werden.
Für 2007 wurde mit dem vom Beirat verabschiedeten Wirtschaftsplan deutlich gemacht, dass das BKI den eingeschlagenen Weg eines soliden Wachstums weiterhin konsequent verfolgt. „Die Erfolgsaussichten dafür sind sehr gut “, betonte Hans-Ulrich Ruf, Beiratsvorsitzender des BKI. „Es beseht durchaus die Möglichkeit, dass die angestrebten Ergebnisse durch die verbesserte wirtschaftliche Lage, in der sich die Bauwirtschaft und damit auch die Architekten und Ingeneure befinden, noch übertroffen werden.“
Neues Tätigkeitsfeld erschlossen: Ökologische Planung
Neben dem sicheren Umgang mit der stetig wachsenden Baukostendatenbank wird es zukünftig vor allem um die inhaltliche und technische Pflege und Weiterentwicklung der Datenbank gehen. Deshalb hat das BKI schon in den letzten Jahren begonnen, sich auch um Planungsaspekte zu kümmern, die im engeren Kontext zur Kostenplanung stehen – wie zum Beispiel die ökologische Planung. Eine große Anzahl BKI ENERGIEplaner-Kunden und eine Reihe von Fortbildungs- und Schulungsmaßnahmen zu diesem Thema zeigen, dass das BKI in diesem Themenfeld zwischenzeitlich zuhause ist. Bei der Fort- und Weiterbildung lag der Schwerpunkt auf dem Gebiet der Energieplanung.
Festschrift zum zehnjährigen Bestehen
Eine Veröffentlichung der ganz besonderen Art ist die Festschrift „Bauökonomie - 10 Jahre BKI“, die Professor Wolfdietrich Kalusche als Herausgeber betreute. In zwölf Beiträgen beleuchten fachkompetente Autoren die Gebiete Baukosten, Folgekosten und Kosten des Architekturbüros. Die Beiträge können von der Homepage des BKI heruntergeladen werden (www.baukosten.de).
Das BKI hat im Jahr 2006 insgesamt zehn weitere Print- und Softwareprodukte herausgegeben, darunter die dreiteilige Fachbuchreihe „BAUKOSTEN 2006“. Neu ist dabei die Übernahme von Regionalfaktoren in die Datenbank, wodurch die Objekte auch hinsichtlich ihres Bauortes zu bewerten sind. Für statistische Auswertungen rechnet das BKI dann so, als ob das Objekt nicht an diesem spezifischen Bauort, sondern in einer mit dem Bundesdurchschnitt identischen Region gebaut worden wäre. Neu herausgegeben wurde der dritte Teil der Fachbuchreihe, der sich mit den statistischen Kostenkennwerten für „Positionen“ befasst, die nach Leistungsbereichen geordnet sind. Der neue Band N7 der BKI-Fachbuchreihe „Objektdaten“ enthält die Dokumentationen von 42 neu realisierten und vollständig abgerechneten Objekten des Neubaus aus allen Bundesländern. Das Buch enthält außerdem Planungskennwerte, die Wirtschaftlichkeitsprüfungen anhand von Flächenvergleichen ermöglichen. Auch im Bereich der Softwareentwicklung wurden Updates umgesetzt.
Neue Produkte in 2007
Auch in 2007 werden neue Produkte erarbeitet. So ist zum Beispiel die Veröffentlichung einer Datenerhebung zur Ermittlung von Aufwandswerten für Planungsleistungen angedacht oder auch die Herausgabe von Nutzungskosten nach DIN 18960.
Im Vordergrund wird nach wie vor die Erweiterung und Pflege der bestehenden BKI Baukostendatenbank für Investitionskosten stehen. Aber auch die Verbindung von überregionalen und interdisziplinären Datenbanken wird an Bedeutung gewinnen. „In der Zukunft geht es vor allem darum, durch neue Ideen in der Produktentwicklung und neue Impulse für die Geschäftstätigkeit die Marktposition des BKI weiter auszubauen“, blickt Hans-Ulrich Ruf zuversichtlich in die Zukunft.
Hierbei wird er ab Herbst 2007 von einem neuen Geschäftsführer unterstützt werden. Professor Ewald Riering, der seit der Gründung für das Baukosteninformationszentrum als Sprecher der Geschäftsführung tätig war, wird dann aus Altersgründen ausscheiden. Die Gesellschafterversammlung dankte Herrn Riering für seinen erfolgreichen Einsatz für das BKI und würdigte auch seine langjährige Erfahrung im Bereich der Baukostenplanung, denn schon vor der Gründung der gemeinsamen GmbH war Ewald Riering bei der Architektenkammer Baden-Württemberg in diesen Fachbereich aktiv.
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