Pressemitteilung

10 Schulen werden mit dem „Schulbaupreis NRW 2023“ ausgezeichnet

In guten Schulgebäuden lernt man besser. – Mit dieser Überzeugung vergeben das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen und die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr zum vierten Mal den „Schulbaupreis NRW“. 63 neue, umgebaute und erweiterte Schulgebäude waren zu dem Auszeichnungsverfahren eingereicht worden. Unter ihnen wählte eine unabhängige Fachjury unter Vorsitz der Berliner Architektin Prof. Ulrike Lauber zehn Schulen als gleichrangige Preisträger aus.

Die Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Dorothee Feller, hebt die Bedeutung guter Schulbauten hervor: „Es ist sehr wichtig, dass sich Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte sowie alle am Schulleben Beteiligten in ihrem Arbeitsumfeld wohlfühlen. Die ausgezeichneten Schulbauten helfen dabei, eine positive Lernatmosphäre zu schaffen, und unterstützen ein erfolgreiches Lernen und Lehren.“ Der Präsident der Architektenkammer NRW, Ernst Uhing, betont, dass Schule heute nicht nur Lern- und Lebensort für Kinder und Jugendliche sei, sondern zunehmend auch soziale und ökologische Funktionen für den jeweiligen Stadtteil übernehme: „Die Gebäude öffnen sich zunehmend für außerschulische Zwecke, die Außenflächengestaltung trägt zur Lebensqualität im Stadtteil bei.“ 

Die mit dem „Schulbaupreis NRW 2023“ ausgezeichneten zehn Schulen umfassen alle Schulformen und verteilen sich über das ganze Land Nordrhein-Westfalen, von Hennef bis Paderborn. Köln kann sich über vier Auszeichnungen freuen. Gewürdigt werden auch vorbildliche Schulbauten in Ibbenbüren, Münster, Velbert und Wuppertal. Die Vorsitzende der Jury, Prof. Ulrike Lauber, lobt die hohe Qualität der eingereichten Arbeiten. „Schulen sind auch immer Orte der Baukultur; Orte, die die Menschen von klein auf prägen. Die prämierten Bauten sind hierfür Beispiel und Anreiz“, erklärt die Architektin mit eigenem Büro in München und Professur an der Berliner Hochschule für Technik. Bei jeder zweiten ausgezeichneten Arbeit waren Landschaftsarchitekturbüros beteiligt, in einem Fall auch ein Innenarchitekturbüro (vgl. detaillierte Liste im Anhang).

Mit dem Schulbaupreis Nordrhein-Westfalen wollen die Auslober die Bedeutung der Architekturqualität von Schulgebäuden herausstellen und ihren nachhaltigen, positiven Einfluss auf die pädagogische Arbeit in der Schule betonen. Denn ausgezeichnete Schulgebäude beeinflussen als gute Praxisbeispiele auch nachhaltig die Qualität von Baumaßnahmen an anderen Schulen. Sie zeigen das Machbare und erhöhen die Motivation für die Planung und Durchführung baulicher Maßnahmen. 

Der „Schulbaupreis 2023“ richtete sich an Schulträger, Bauherren und alle Architektinnen und Architekten, die in gestalterischer und pädagogischer Hinsicht herausragende und vorbildliche Baumaßnahmen in und an Schulen realisiert haben. Alle ausgezeichneten Schulen liegen in Nordrhein-Westfalen und wurden in den vergangenen fünf Jahren fertig gestellt. Prämiert wurden Neubauobjekte und Maßnahmen bei bestehenden Gebäuden an öffentlichen Schulen und Ersatzschulen, die in Aufenthaltsqualität und Funktionalität, in ihrer Gestaltung und der Qualität des Außenraums sowie in Fragen der Wirtschaftlichkeit und der Einbindung von Schülerinnen und Schülern sowie der Lehrenden in die neue Gestaltung der Schule als herausragend und vorbildlich gewertet wurden.

Die öffentliche Überreichung der Preise findet am 11. September 2023 im Erzbischöflichen Berufskolleg in Köln statt; eine gesonderte Presseeinladung folgt. 

Hinweis an die Redaktionen:
Eine Übersicht der ausgezeichneten Schulbauten finden Sie hier


Schulbaupreis Nordrhein-Westfalen 2023 - Die Ergebnisse im Überblick: 

 (Gleichrangige Preise; alphabetisch nach Städten)

Hennef: Carl-Reuther-Berufskolleg Hennef (CRBK) (Umbau und Aufstockung)

Architektur: pbs architekten Planungsgesellschaft mbH, Aachen
Innenarchitektur: kloeters tebroke PartGmbB innenarchitektin architekt, Aachen
Landschaftsarchitektur: 3Plus Freiraumplaner Kloeters Müller Kastner PartGmbB Landschaftsarchitekt + Architekt, Aachen
Bauherr: Rhein-Sieg-Kreis, Siegburg

Ibbenbüren: Berufskolleg Tecklenburger Land des Kreises Steinfurt in Ibbenbüren (Sanierung)

Architektur: farwick+grote architekten BDA stadtplaner PartmbB, Ahaus
Bauherr: Kreis Steinfurt, Amt für Gebäudewirtschaft, Steinfurt

Köln: Offene Schule Köln (Neubau)

Architektur: Hausmann Architektur GmbH, Aachen
Landschaftsarchitektur: 3Plus Freiraumplaner Kloeters Müller Kastner PartGmbB Landschaftsarchitekt + Architekt, Aachen
Bauherr: Projektgesellschaft OSK Bildung Sürther-Feld GmbH & Co. KG, Köln
Schulträger: OSK Offene Schule Köln gGmbH, Köln 

Köln: BAN Bildungslandschaft Altstadt Nord (Neubau und Sanierung)

Architektur: gernot schulz : architektur GmbH, Köln
Landschaftsarchitektur: Topotek 1 Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin
Bauherr: Gebäudewirtschaft der Stadt Köln mit dem Amt für Schulentwicklung, Köln
Schulträger: Amt für Schulentwicklung, Köln

Köln: Willy-Brandt-Gesamtschule (Neubau)

Architektur: Hahn Helten Architektur, Aachen
Innenarchitektur: kloeters tebroke PartGmbB innenarchitektin architekt, Aachen
Bauherr: Stadt Köln
Schulträger: Amt für Schulentwicklung, Köln

Köln-Rodenkirchen: EMAnuel-Schule (Neubau)

Architektur: Drei Architekten Konsek Streule Vogel Partnerschaft mbB, Stuttgart
Landschaftsarchitektur: Koeber Landschaftsarchitektur GmbH, Stuttgart
Bauherr: Gebäudewirtschaft der Stadt Köln

Münster: Grundschule Wolbeck-Nord (Neubau)

Architektur: Lindner Lohse Architekten BDA PartG mbB, Dortmund
Bauherr: Stadt Münster

Paderborn: Grundschule St. Michael (Neubau)

Architektur: Hausmann Architektur GmbH, Aachen
Landschaftsarchitektur: brandenfels landscape + environment, Münster
Bauherr: Erzbistum Paderborn

Velbert: Grundschule Bleibergquelle (Neubau)

Architektur: fette architekten, Düsseldorf
Bauherr: Diakonissen-Mutterhaus Bleibergquelle im DGD e.V., Velbert

Wuppertal: BOB CAMPUS Wuppertal-Oberbarmen, Realschule integriert (Umnutzung)

Architektur: raumwerk.architekten Hübert und Klußmann PartGmbB, Köln
Bauherr: Urbane Nachbarschaft BOB gGmbH, Bonn


Jurybegründungen:

Carl-Reuther-Berufskolleg Hennef (CRBK)

„Dieses Gebäude zeigt überzeugend, wie man Gebäudestrukturen aus den 70er Jahren für heutige Schulanforderungen umnutzen und umbauen kann. Die neu erstellte Aufstockung beinhaltet gut organisierte Fachbereichscluster, die vor allem durch wertige Materialien und die vielfältigen Rückzugs- und Lernangebote in Form von Sofas, Sitznischen, Bänken und Podesten in den Mittelbereichen der Cluster eine qualitätvolle Raumatmosphäre bieten. Sehr positiv bewertet wird, dass der Bestand im Umbauprozess als „Reallabor“ genutzt wurde, um die Cluster pädagogisch-didaktisch zu evaluieren und die erforderliche Möblierung anhand der konkreten Bedarfe festzulegen. Somit konnte die pädagogisch-räumliche Passung getestet und im Planungsprozess noch angepasst werden.
Durch die Überdachung des zentralen Innenhofs entsteht ein offener und großzügiger Treffpunkt für die gesamte Schule. Überzeugend verbinden sich hier Ausstellungsflächen, die die Aktivitäten der Schule präsentieren, mit verschiedenen Aufenthalts- und Versammlungsmöglichkeiten. Die beiden Innenhöfe, die das Herz der Schule durch nutzbare Außenflächen ergänzen, bieten trotz der großen Baumasse wirksame Bezüge zum Außenraum und ermöglichen mit dem überdachten Innenhof einen hohen Grad an natürlicher Belichtung.
Das Projekt stellt ein vorbildliches Beispiel für den Umgang mit Bestandsstrukturen dar und zeigt gleichzeitig, wie auch im Prozess das Potenzial des Zusammenspiels von Pädagogik und Architektur berücksichtigt und genutzt werden kann.“

Berufskolleg Tecklenburger Land des Kreises Steinfurt in Ibbenbüren

„Die bestehenden Gebäude aus den Jahren 1958 und 1976, nur den damaligen pädagogisch funktionalen Ansprüchen entsprechend, sollten nach den heutigen aktuellen Anforderungen neu erstellt werden, wobei nicht festgelegt war, ob ein Neubau oder ein Umbau mit entsprechender Sanierung zur Ausführung kommen würde. Auch aufgrund heutiger Anforderungen nach Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung wurde auf den teilweisen Rückbau bis auf den Rohbaustand und eine Komplettsanierung bei laufendem Schulbetrieb gesetzt. 
Teile abgängiger Fassaden wurden komplett neu erstellt und erhaltenswerte mit einer Innendämmung versehen, innere Verblendflächen aufgrund ihrer Robustheit und einer einfachen Bauunterhaltung erhalten. Vorhandene Flächen wurden optimiert, fehlende Gemeinschaftsflächen geschaffen und in funktionale Räumlichkeiten integriert, sodass die ehemals unflexible dunkle Flurschule mit neuen funktionalen Zusammenhängen und Aufenthaltsqualitäten zu einem identitätsstiftenden Lern- und Lebensort werden konnte. Das neu erstellte zentrale und tageslichthelle Forum kann multifunktional genutzt werden. So entstanden helle und offene Lern- und Erschließungszonen, Lerninseln und Aufenthaltsbereiche für moderne pädagogische Konzepte, die ein eigenverantwortliches Lernen unterstützen.
Dieser äußerst gelungene Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz ist vorbildlich und lobenswert. Er trägt, auch durch die Beachtung der Bestandswerte im Hinblick auf nachfolgende Generationen, wesentlich zur Identifikation der dort lernenden jungen Erwachsenen bei.“

Offene Schule Köln

„Die ‚Werkstatt Schule‘, ermöglicht durch eine Elterninitiative und mit einem hohen Anteil an Eigenfinanzierung, versteht es, mit einfachen und kostengünstigen Mitteln eine Einrichtung zu schaffen, die Inklusion und Integration ganz selbstverständlich umzusetzen weiß. Kein Klassenprinzip, sondern offene, jahrgangsübergreifende Lerngruppen mit Lernbegleiterinnen und Lernbegleitern, ein permanent besetztes Foyer, ein auch für die Nachbarschaft offenes Café, ein Jugendtreff – so werden Partizipation und Schülerbeteiligung gelebt, so wird das Konzept der Schule überall deutlich: Begleitung. 
Die Industriebauweise, die gewählten Materialien und die offene Technik auf den unverputzten Wänden sowie die transparente Wärmedämmung lassen nicht sofort einen Schulbau vermuten, aber der robuste Werkstattcharakter entspricht ganz dem pädagogischen Ansatz. Das ‚Prinzip des Weglassens‘ bedient den Wunsch nach flexibel nutzbaren Flächen und nach freier Gestaltung der Räume. Die innere Nutzung fließt auch in den Außenraum; so werden sich im Laufe der Zeit auch hier immer neue Konzepte entwickeln. Die große PV-Anlage auf dem Dach und die Wärmepumpe mit Blockkraftheizwerk ermöglichen einen nachhaltigen und günstigen Betrieb. Es ist hell, mit angenehmen Temperaturen. Die gemeinsame ‚Bildungsmagistrale‘ mit der benachbarten EMAnuel-Grundschule hat hohes Potenzial für eine nachbarschaftliche Kooperation.
Die passgenaue Planung bietet eine hervorragende Übereinstimmung von pädagogischem Konzept und Gebäude für ein menschenwertes, zukunftsorientiertes Bauen.“

BAN Bildungslandschaft Altstadt Nord, Köln

„Der neue, innerstädtische Schulcampus verbindet acht Bildungseinrichtungen und bündelt deren zentrale Nutzungen in überzeugend kleinteiliger, fast dörflicher Struktur. Die freistehenden fünfeckigen Gebäude dieser ‚Bildungslandschaft‘ sind kompakt und vermeiden große Bauvolumen und lange Flure durch gut nutzbare und ansprechende Raumfolgen im Inneren. Die bestehende, denkmalgeschützte Grundschule ist saniert und integriert. Der verwendete Ziegel und die einheitlichen Fensterformate fügen sich in lebendigem Fassadenspiel zu einem harmonischen Ganzen von hoher Wertigkeit. Der urbane und lebendige grüne Außenraum verbindet den Campus, gewundene Wege verflechten sich mit dem benachbarten und für die Schülerinnen und Schüler frei zugänglichen Park und dem Turm der alten Stadtmauer. Der Schulgarten wiederum wird auch von den Anwohnern genutzt. 
Das pädagogische Konzept ist beispielgebend. Alle Angebote werden gemeinsam genutzt: Bibliothek, Mensa, Klausurräume, Selbstlernzentrum, das von den Schülern betriebene Schülercafé. Es entsteht ein bruchloser Übergang zwischen den Bildungsstufen, den Einrichtungen und den unterschiedlichen Altersstufen. Die Clusterflächen bilden gelungene Raumerlebnisse und werden sehr gut angenommen und bespielt. Kooperative Lehr- und Lernformate als Schwerpunkt der Bildungslandschaft werden möglich, praktisches und prozessorientiertes Arbeiten wird gefördert. 
BAN ist Ergebnis eines gewonnenen Wettbewerbs und intensiver Beteiligungsprozesse. Ein gelungenes Beispiel für die heutige Baukultur, für das Zusammenspiel von integrativer Planung und moderner Pädagogik. Ein neues Denken von Schule wird gefördert und gestärkt.“

Willy-Brandt-Gesamtschule, Köln

„Die aus der Notwendigkeit eines Neubaus neben dem Bestandsgebäude mit laufendem Betrieb entstandene städtebauliche Idee der linearen Konzentration des Schulbaukörpers an der Grenze zum Stadtteil weiß die räumliche Einschränkung positiv umzudenken und eröffnet den überzeugenden Mehrwert eines großzügigen und mit dem angrenzenden Waldgebiet optisch verzahnten Schulfreibereichs.
Das in einzelne Jahrgangscluster gegliederte langgestreckte Lernhaus für 1.400 Schülerinnen und Schüler bildet das pädagogische Konzept der Jahrgangscluster überzeugend ab. Jeweils zwölf bis 15 Lehrerinnen und Lehrer mit ihren vier bis sechs Jahrgangsklassen nutzen ein eigenes ‚Haus im Haus‘ als überschaubare Einheit. Die in den Obergeschossen angeordneten offenen Lerncluster mit integriertem Teamraum für Lehrende und Sozialpädagoginnen und -pädagogen bieten auf überzeugende Weise direkte Kommunikationsmöglichkeiten, abwechslungsreiche räumliche Situationen und kurze Wege. Sie stärken das Wir-Gefühl. 
Das in der Fassadengliederung und Gestaltung hervorgehobene Erdgeschoss bietet an der Schnittstelle zum Schulhof eine räumlich offen und flexibel nutzbar gestaltete Zone mit Fachräumen, die auch cluster-übergreifend für Pausen genutzt wird. Das Lernhaus ist mit dem Solitär des pädagogischen Zentrums verbunden, das die Schulgemeinschaft mit einem großzügigen und dennoch angenehm gegliederten sowie atmosphärisch überzeugenden Foyer empfängt. 
Ein gelungenes ‚Zuhause auf Zeit‘ mit schönen und differenzierten Orten zum Lernen und Erleben.“

EMAnuel-Schule, Köln-Rodenkirchen

„Die EMAnuel-Schule in Köln-Rodenkirchen ist ein gelungenes Beispiel für das Zusammenspiel hoher architektonischer und innenarchitektonischer Qualitäten mit einem ablesbaren pädagogischen Konzept für eine inklusive fünfzügige Grundschule als offene Ganztagsschule mit angrenzender Zweifeldsporthalle, offen für Veränderungen in der Zukunft. 
Hervorzuheben ist der konzeptionell hohe Stellenwert der Aufenthalts- und Raumqualitäten und die Möglichkeiten flexibler und variabler Raumnutzungen. Dieser räumliche wie pädagogische Mehrwert zieht sich über die Geschosse. Positive Gemeinschaft wird erlebbar in der zentralen Halle, der Mensa und der Aula. Eine offene Treppe verbindet geschossübergreifend, Lichthöfe fokussieren Nutzungen und lassen größere Raumtiefen zu. Lern- und Unterrichtsräume bilden gemeinsam mit den zugehörigen Differenzierungs-, Erholungs- und Aufenthaltsbereichen die jeweiligen Jahrgangscluster: ein Lern- und Lebensort mit Potenzial. Die Material- und Farbcollage sowie die additive Einrichtung sind gezielt kuratiert, komponiert und mit Bedacht gewählt. Verwendung fanden Holz, Linoleum, Steinzeug, Metall-auskleidungen und Klinker sowie markante Farbthemen wie Apfelgrün, Zitronengelb, Weiß und ein akzentuiertes Schwarz. In dieser Ganztagsschule sind Aspekte der Nachhaltigkeit fester Bestandteil und bleiben – so der positive Eindruck – auch in der Nutzung gelebte Realität. 
Eine Grundschule, in der es Freude macht zu lernen und in der auch in Zukunft gute Lehre mit positiven Impulsen auf Augenhöhe möglich ist.“

Grundschule Wolbeck-Nord, Münster

„Der als Ergebnis eines zuvor gewonnenen Architektenwettbewerbs realisierte Grundschulneubau in Münster-Wolbeck stellt sich architektonisch kompakt, übersichtlich und sehr gut gestaltet dar. Die zweizügige Schule ist zentral im örtlichen Neubaugebiet gelegen und bildet gleichermaßen einen Orientierungspunkt und einen Stadtteiltreff: ein integrativer Bestandteil des Quartiers. So wurde an diesem Ort ein gutes Beispiel mit hoher architektonischer und landschaftlicher Qualität entwickelt und umgesetzt, das im Zusammenspiel mit einem chancenreichen und pädagogisch vielversprechenden Mehrwert die herausfordernden Veränderungen in der Zukunft ermöglicht und die Vielfalt stützt.
Das Zentrum der Grundschule bildet das Forum mit der freien und einladenden Lerntreppe. Hier findet das gemeinschaftliche Leben, die Kommunikation und der Austausch statt. Die Treppe fungiert auch über den offenen Ganztag hinaus als zentrales Kommunikationselement. Das Forum kann zusätzlich für externe Veranstaltungen genutzt werden und bildet dabei einen identitätsstiftenden Anziehungspunkt, der positiv nach innen wie nach außen wirkt. 
Die ausformulierte Klarheit des Gebäudes schafft eine einfache Orientierung, Sicherheit und Vertrauen, setzt auf Langlebigkeit, berücksichtigt eine pädagogische Ermöglichungskultur und ist angenehm unaufgeregt. Den Schülerinnen und Schülern der Grundschule, den Lehrern, Eltern und allen zukünftig Beteiligten kann man weiterhin viel Freude in der Zukunft wünschen.“

Grundschule St. Michael, Paderborn

„Das bestehende Ensemble aus Gymnasium und Realschule wird durch die neue Grundschule mit Turnhalle und zukünftigem Musikforum gelungen zu einem Schulcampus ergänzt. Die Planung zeichnet sich durch einen sensiblen Umgang mit der prominenten innerstädtischen Lage inmitten des Stadtparks der Paderquellen aus. Die Verzahnung von Freiraum und Gebäude, das Spiel mit der vorhandenen Topografie und die intensive Begrünung und Nutzung des Turnhallendaches reduziert den notwendigen Eingriff der Neubauten in die innerstädtische Parkanlage auf ein Minimum. Das Angebot an Bewegungs-, Spiel- und Ruhezonen auf mehreren Erschließungsebenen ist vielfältig. Die hellen Klinkerfassaden fügen sich selbstverständlich in die Materialität und Farbigkeit der umgebenden Fassaden von Dom, Abdinghofkirche und Museum ein. 
In einem kooperativen Planungsprozess entwickelten Schulleitung, Architekturbüro und Schulträger gemeinsam das Raumprogramm für diese zweizügige inklusive Grundschule, die sich durch ein innovatives und zukunftsweisendes pädagogisches Konzept auszeichnet. Die ‚Schule als Lebensraum‘ mündet in ein rhythmisiertes Ganztagskonzept mit jahrgangsübergreifenden Lerngruppen. Die Kinder erhalten die Chance, voneinander, füreinander und miteinander zu lernen. Ein offenes Raumkonzept aus Lernclustern mit einer gemeinsamen lichtdurchfluteten Mitte bietet vielfältige und niederschwellige Angebote wohlproportionierter und gut gestalteter Lern- und Lehrräume. 
Diese Schule zeigt die Möglichkeiten und Qualitäten, die entstehen, wenn pädagogische Innovationskraft und architektonisches Raumverständnis ineinandergreifen, wenn Pädagoginnen und Pädagogen, Planerinnen und Planer und die Schulträgerschaft mit hohem Engagement gemeinsam um die beste Lösung ringen.“

Grundschule Bleibergquelle, Velbert

„Der für die Grundschule charakteristische ‚Draußentag‘ prägt auf gelungene Weise den architektonischen Entwurf. Das terrassierte Außengelände ist mit den Lehr- und Lernräumen in den Obergeschossen überzeugend verbunden; so kann der Außenraum im Schulalltag unmittelbar erlebbar und eingebunden werden.
Das räumliche Prinzip entspricht dem pädagogischen: Die Ganztagsräume sind in die allgemeinen Lern- und Unterrichtsbereiche integriert und bereichern das räumliche Angebot. Die Cluster bieten dadurch vielfältige Raumangebote, die Differenzierung, Beratung, Rückzug, Bewegung und Konzentration ermöglichen und unterstützen. Die Klassenzimmer werden durch ihre Ecklage sehr gut mit natürlichem Licht versorgt und gewähren schöne Ausblicke in die umgebende Landschaft. Auch die Mittelbereiche und Lerninseln sind natürlich belichtet, gut proportioniert und ermöglichen vielzählige Nutzungen und Ausblicke, punktuell auch Zugänge ins Freie. Durch die Dachform gewinnen die Lerncluster im 2. Obergeschoss an räumlicher Qualität und Großzügigkeit. 
Dieses räumliche Konzept setzt in hoher und differenzierter Qualität die pädagogischen Anforderungen um und schafft innen wie außen eine inspirierende Lern- und Lehrumgebung für Schüler und Schülerinnen, Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte.“

BOB CAMPUS Wuppertal-Oberbarmen, Realschule integriert, Wuppertal

„Das Konzept des BOB Campus überzeugt durch den eng mit den Bedarfen des Stadtteils verknüpften Nutzungsmix. Durch die architektonische, funktionale und durch Beteiligungsprozesse aktiv unterstützte Öffnung in den Stadtteil wird die enge Verknüpfung mit der Geschichte der ehemaligen Textilfabrik auf eine zeitgemäße Weise fortgesetzt. 
Das auf zwei Etagen in die ehemalige Textilfabrik integrierte Lerncluster der Max-Planck-Realschule bietet nicht nur spannende Orte für individuelles Lernen, Projekt- und Gruppenarbeit. Durch die Verzahnung mit Nachbarschaftsetage, Viertelküche, Kita, Stadtteilbibliothek und Bürolofts werden gleichermaßen auch Einblicke in vielfältige reale Lebens- und Arbeitswelten ermöglicht und so das gegenseitige Verständnis gefördert. Auch innenräumlich wird die Fabrikatmosphäre geschickt durch die Kontrastierung erhaltener Spuren mit neuen Interventionen transportiert. Auf diese Weise ist nicht nur eine inspirierende Lern- und Arbeitsatmosphäre entstanden, sondern auch ein Vorbild für den Umgang mit Themen wie ‚graue Energie‘ und ‚Kreislaufwirtschaft‘. 
Eine alte Fabrik zu aktivieren und zu neu nutzen, dabei Schule in ein Stadtteilzentrum zu integrieren - dies ist ein überzeugender konzeptioneller Ansatz neuer Lebens- und Lernweisen.“

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