BIM-Cluster NRW: Wieviel grünes Potenzial steckt in BIM?

Wie kann das Building Information Modeling (BIM) dazu beitra-gen, nachhaltiger und ressourcenschonender zu planen und zu bauen? Mit dieser Fragestellung befasste sich der BIM-Cluster NRW e.V. in seiner virtuellen Sitzung am 26. Juli.

02. September 2021von Simon Adenauer

„Green BIM – Neues aus Wissenschaft und Forschung“ lautete der Titel der öffentlichen Sitzung, zu der die Mitglieder des BIM-Clusters NRW und interessierte Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie Lehre und Forschung eingeladen waren. Wie Martin Müller, stellvertretender Vorsitzender des BIM-Cluster NRW, deutlich machte, wollte der Wissenschaftliche Beirat des Vereins mit der virtuellen Veranstaltung ein aktuelles und hochspannendes Thema beleuchten.

In drei Vorträgen wurde deutlich, welche zentrale Rolle das Building Information Modelling künftig für mehr Nachhaltigkeit, Klimaschutz und das Thema Kreislaufwirtschaft in der Wertschöpfungskette Bau spielen kann.

Sebastian Theissen und Jannick Hoeper von der TH Köln zeigten Wege auf, wie die bislang geringe Bedeutung von Risikostoffen im Planungsprozess überwunden werden kann - durch eine kombinierte Gebäudeökobilanz und Risikostoffbetrachtung sowie deren Integration in BIM-basierte digitale Assistenten.
Erkenntnisse zu der Bedeutung der Entwurfsphase im digitalen Planungsprozess für ressourceneffiziente Gebäude stellte Dirk Klöpper von der FH Münster vor. Wirtschaftliche Potenziale könnten künftig konkret aufgezeigt und Entscheidungen im Sinne der Kreislaufwirtschaft positiv beeinflusst werden, indem passende BIM-Bewertungstools schon in der Entwurfsphase zum Einsatz kommen.

Welche zentrale Rolle Bauausführende für die digitale automatisierte Bauwerksdokumentation und für die Rückverfolgbarkeit von Bauprodukten spielen, konnten Dr. Anica Meins-Becker und Agnes Kelm von der Bergischen Universität Wuppertal zeigen. Sie machten deutlich, wie BIM-basierte Lösungen dabei zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft am Bau beitragen können. Durch die Verknüpfung vorliegender Informationen zu Baumaterialien und Bauprodukten mit BIM-Modellen könnten Baustoffe dauerhaft verfolgbar bleiben und damit eine deutlich höhere Rezyklierung erreicht werden.

Der stellvertretende Vorsitzende des BIM-Clusters NRW, AKNW-Vorstandsmitglied Martin Müller, brachte abschließend die intensive Diskussion von Teilnehmern und Referenten auf den Punkt: Die Veranstaltung könne als wichtiger Auftakt für einen weiteren intensiven Austausch zum „Green BIM“ gesehen werden, der unbedingt auch unter dem Dach des BIM-Cluster-NRW geführt werden solle. „Unser BIM-Cluster NRW bietet als Plattform von privaten Unternehmen und öffentlichen Institutionen, Auftraggebern sowie planenden und ausführenden Berufen und Wissenschaft dafür ein gutes Netzwerk“, betonte Müller

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