Neue BAK-Publikation: Digitale Planung in der Hochschulausbildung

Die Digitalisierung des Planens und Bauens schreitet vor – durch das Engagement von Architekturbüros, die Erwartungen der Auftraggeberseite sowie politische Zielvorgaben. In die Hochschulausbildung ist das systematische Arbeiten mit digitalen Instrumenten und Planungsmethoden allerdings noch nicht flächendeckend eingezogen.

27. Oktober 2022von BAK / Christof Rose

In den Architekturstudiengängen an den Hochschulen und Universitäten bringen die Studierenden meist ein großes Interesse an digitalen Innovationen wie Building Information Modeling (BIM), Künstliche Intelligenz, Virtual und Augmented Reality, Robotik, 3D-Scanning- und 3D-Druckverfahren mit. Dem stehen bislang nur vereinzelte Professorinnen und Professoren entgegen, die diese digitalen Planungsweisen explizit in ihre Lehre aufgenommen haben. „Von einer systematischen Ausbildung der Architekturstudierenden in digitaler Planung kann noch keine Rede sein“, resümiert Martin Müller, Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer (BAK) und Vorstandsmitglied der Architektenkammer NRW, in seinem Einführungstext zur Publikation „Digitale Planung in der Hochschulausbildung“, die soeben als vierter Band in der BAK-Reihe „BIM für Architekten“ erschienen ist. Müller engagiert sich seit einigen Jahren intensiv für die Etablierung des „BIM-Standard Deutscher Architekten- und Ingenieurkammern“, mit dem die deutschen Kammern im Jahr 2018 ein bundesweites, qualitätvolles Fortbildungsprogramm für Architektinnen, Landschaftsarchitekten, Innenarchitektinnen und Stadtplaner in der BIM-Methode aufgelegt haben. Diesem müsse nun konsequent eine zukunftsgerichtete akademische Ausbildung gegenübertreten, heißt es in der neuen Publikation der BAK.

Mit diesem Ziel hat die Bundesarchitektenkammer eine Arbeitsgruppe mit Digitalisierungsexperten gebildet, die zugleich auch Lehrende an Universitäten und Hochschulen sind. Die neue Broschüre ist eines der Ergebnisse der Auseinandersetzung und versteht sich als Leitfaden für alle, die an diesem großen Projekt mitwirken wollen: Professor*innen, Lehrende und Studiendekane an den Hochschulen, aber auch Architekturstudierenden aller Fachrichtungen.

Der Leitfaden „Digitale Planung in der Hochschulausbildung“ beschreibt die notwendigen Voraussetzungen und benennt bestehende Hindernisse in der Modernisierung der Curricula. Die Expertinnen und Experten der Arbeitsgruppe, darunter Prof. Dr. Jakob Beetz und Bauassessor/Akademischer Oberrat Stefan Krapp von der RWTH Aachen, unterbreitet auch konkrete Lösungsvorschläge für die Architekturstudiengänge. Best-Practice-Beispiele aus deutschen Fachhochschulen und Universitäten zeigen, wie erfolgreiche Lehrveranstaltungen aussehen können.

Die Broschüre kann kostenlos bei der Bundesarchitektenkammer bezogen werden und steht hier zum Download bereit.

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