Ergebnisse der BAK-Architektenbefragung 2021

Wie hat Corona den Arbeitsalltag verändert? Wie gehen die Kolleginnen und Kollegen mit HOAI Preisdumping um? Ist der Verkauf des eigenen Büros ein fester Bestandteil der Altersvorsorge? Wie steht es um die Bereitschaft, sich selbstständig zu machen? Welche Rolle spielt die Work-Life Balance bei der Arbeitsplatzwahl? Haben die Kommunen in eine bessere Personalausstattung und in BIM investiert?

18. Oktober 2021von Dorothee Dieudonné / PM BAK

In einer umfangreichen berufspolitischen Befragung selbstständig tätiger und abhängig beschäftigter Mitglieder der Architektenkammern der Länder aller Fachrichtungen legt die Bundesarchitektenkammer (BAK) umfassende Ergebnisse vor.

Die Auswertung umfasst sieben verschiedene Themenblöcke:

  • Büronachfolge / Gründungsbereitschaft
  • Chancengleichheit / Vereinbarkeit von Familie & Beruf
  • Auswirkungen der Corona-Pandemie auf abhängig beschäftigte Kammermitglieder
  • Auswirkungen des HOAI-Urteils und der neuen HOAI vom 01.01.2021
  • Personalsituation in der Bauverwaltung
  • Kriterien bei der Wahl der Arbeitsstelle / Praxisrelevanz der Hochschulausbildung
  • Building Image Modeling (BIM)

Nachfolgend sind einige wichtige Aussagen der Umfrage zusammengefasst:

Bei dem Thema Büronachfolge / Gründungsbereitschaft zeigte sich erfreulicherweise, dass sich Drei Viertel der selbstständig tätigen Kammermitglieder sich auch heute wieder selbstständig machen würden.

Im Hinblick auf Chancengleichheit und Vereinbarkeit von Familie & Beruf fiel die Bewertung der Arbeitsstelle bezogen auf die Vereinbarkeit von Familie fällt positiv aus: 70% beurteilen sie als „sehr gut“ oder „gut“. Der Anteil an Beschäftigten mit Führungsverantwortung im Büro liegt jedoch nach wie vor zu 70 % bei Männern und zu 30% bei Frauen.

Ein knappes Drittel der abhängig beschäftigten Kammermitglieder sah sich mit Folgen der Corona-Pandemie wie Pflichturlaub, Überstundenreduktion, Kurzarbeit oder Kürzung von Zusatzzahlungen konfrontiert. Drei Viertel der abhängig Beschäftigten haben während der Pandemie erstmals oder vermehrt aus dem Mobile / Home-Office gearbeitet.

Zum Thema HOAI war insbesondere festzustellen, dass etwa ein Drittel der Büros sich mit Auswirkungen des HOAI-Urteils aus 2020 und nun auch der neuen HOAI konfrontiert sieht. Vor einem Jahr waren es nur 25%. Je größer das Büro, desto häufiger sind Folgen des HOAI-Urteils in Form von Abschlagforderungen durch Auftraggeber und steigendem Wettbewerbsdruck angesichts einer steigenden Zahl von Angeboten unterhalb der früheren HOAI- Mindestsätze bzw. des jetzigen Basishonorarsatzes spürbar.

Zur Personalsituation in der Bauverwaltung geben 35% der im öffentlichen Dienst tätigen Kammermitglieder an, höhere Leitungsfunktionen seien verstärkt mit fachfremden Personen besetzt worden. Die Mehrheit der im öffentlichen Dienst tätigen Kammermitglieder beschreibt die personelle und technische Ausstattung der Bauverwaltung als unzureichend.

Zum Thema Kriterien bei der Wahl der Arbeitsstelle konnte festgestellt werden, dass Frauen Aspekten, die ein „Nebeneinander“ von Berufs- und Privatleben ermöglichen, einen höheren Stellenwert einräumen als Männer. Für Männer sind demgegenüber ein angemessen hohes Gehalt sowie Aufstiegs- und Entwicklungschancen wichtiger als für Frauen.

Der Einsatz von BIM in Architektur- und Planungsbüros variiert deutlich je nach Größe des Büros. Kleine Büros erfassen deutlich häufiger als andere Bestandsgebäude.

Umfassende Informationen zur berufspolitischen Befragung 2021 finden Sie hier auf den Seiten der BAK.

 

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