Euregionaler Architekturpreis 2020: Dritter Platz für Absolventin der RWTH Aachen

Die ersten drei Plätze des „Euregionalen Architekturpreises“ (EAP) gehen in diesem Jahr nach Hasselt, Lüttich und Aachen. Die international besetzte Jury tagte am 20. und 21. November 2020 unter dem Vorsitz des Kölner Landschaftsarchitekten Johannes Böttger (urbanegestalt) in einem Online-Austausch. Der EAP wird alljährlich für die beste Diplom- bzw. Masterarbeit der fünf Architekturstudiengänge in Diepenbeek, Lüttich, Maastricht und Aachen verliehen.

06. Januar 2021von Jeanine Ruiters / Christof Rose

Anlässlich der 30. Ausgabe dieses Preises wurde die TU Eindhoven zur Teilnahme als externe Gastuniversität eingeladen. Die Organisation des traditionsreichen Preises übernimmt die kulturelle Einrichtung SCHUNCK im niederländischen Heerlen. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ist Kooperationspartnerin des EAP.
Die Jury dieser 30. Ausgabe bestand aus: Johannes Böttger (Vorsitzender), Bart Biermans, Nadia Casabella, Jan Peter Wingender und Julien Déom. Sie vergab folgende Preise:

Der erste Preis, dotiert mit 2500 Euro, ging an Kurvantai Zaitov (Universität Hasselt) mit dem Projekt „The Ritual Theatre“. Nach Einschätzung der Jury ist diese Arbeit „ein sehr poetisches, ja fast traum-gleiches und zugleich aber auch ein reales Projekt“. Es basiert auf einem Gesamtkonzept für eine städtebauliche Maßnahme auf dem Gelände eines alten Steinbruchs. Der Bauplan greift die durch den Abbau hinterlassenen Höhenunterschiede auf und schlägt eine lineare Anordnung von Hochhäusern vor, in denen ganz unterschiedliche Einrichtungen und Nutzungsmöglichkeiten zu finden sind. Das ausgezeichnete Projekt, das man als „Theater für den Tod“ („Theatre for Death“) bezeichnen könnte, sieht eine neue Art Friedhof in einem der Türme vor. Dieser Friedhof besteht aus verschiedenen Räumen, die jeweils einer eigenen Art des Umgangs mit Tod und Trauer gewidmet sind. Die Jury zeigte sich beeindruckt von der umfassenden Recherche, die sich von indigenen Ritualen bis hin zu neueren westlichen Zeremonien im Zusammenhang mit dem Tod erstreckt.

Der zweite Preis (1.250 Euro) wurde Elise Mullens (ULg Liège) zugesprochen für ihr Projekt „Social dwelling in Fléron“. Es beschäftigt sich mit der Frage, wie die kleine Stadt Fléron im Südosten von Lüttich verdichtet werden kann. Für die Jury war diese Arbeit die Beste unter den vorgestellten Projekten mit „praxis-bezogenem“ Fokus. Thematisiert wurde die Wiederbelebung eines bereits existierenden Sozialwohnungsblocks durch Hinzufügen eines neuen Obergeschosses, einer Passage und von Terrassen.
Den dritten Preis (500 Euro) erhielt Marie Enders (RWTH Aachen) für ihr Projekt „Third Place Trinkhalle“, eine umfassende Studie über die Trinkhalle, ein weit verbreitetes Phänomen im Ruhrgebiet. Die Jury erachtete dieses Projekt als herausragend im Hinblick auf seinen forschungsbasierten Ansatz.

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