Europäisches Haus der Stadtkultur in Gelsenkirchen eröffnet

Europäisches Haus der Stadtkultur in Gelsenkirchen eröffnet

Seit dem 12. Mai hat die Gemeinschaftsinitiative „StadtBauKultur NRW“ eine feste Adresse. Städtebauminister Michael Vesper eröffnete in Gelsenkirchen an der Leithestraße 33 das „Europäische Haus der Stadtkultur“. Das EHS hat zwei Hauptaufgaben: Es kommuniziert die Arbeit der Gesamt-Initiative und setzt eigene programmatische Schwerpunkte. Das Haus verfügt über zwei Standorte, der zentrale Sitz wurde im ehemaligen Gästehaus der IBA-Emscherpark in Gelsenkirchen verankert, Veranstaltungen finden in der früheren „Galerie für Architektur und Arbeit“ statt, die nun unter dem Namen „stadt.bau.raum“ auftritt.

16. Juni 2003von ros

Zwei Jahre nach ihrem Start kann die Initiative StadtBauKultur NRW bereits zwölf Leit- und zahlreiche weitere Projekte unter ihrem Dach vereinen. Sie verdeutlichen entweder, dass Qualität im Planen und Bauen keine Seltenheit sind, oder sie zeigen auf, wo die Akteure sich neuen Herausforderungen stellen müssen.

In seiner Eröffnungsrede betonte Städtebauminister Dr. Michael Vesper, dass die Projektträger und Partner der Initiative zu Recht stolz darauf seien, Neues und Vorbildliches in Nordrhein-Westfalen geschaffen zu haben. „Baukultur ist für unser Land eine Zukunftsstrategie. Sie macht uns bewusst, wie Städte sich verändern; sie kann ihnen neue Merkmale geben und bietet den Stadtbewohnern ein Feld, um sich zu engagieren.“

Das Europäische Haus der Stadtkultur koordiniert die Aktivitäten der verschiedensten Gruppen. Dazu gehört auch eine Dokumentation von StadtBauKultur, die unter www.stadtbaukultur.nrw.de abgerufen werden kann. „Die Kommunikation der Projekte gehört zu den zentralen Aufgaben dieses Hauses“, so Frauke Burgdorff, Leiterin des EHS. Darüber hinaus stellte Burgdorff das eigene Programm des Europäischen Hauses der Stadtkultur vor und präsentierte neue Themenfelder. Dazu zählt zum Beispiel das Projekt „NRW-Urbanism“, das untersucht, wie die New-Urbanism-Bewegung sich auf den nordrhein-westfälischen Städtebau auswirkt. Am Eröffnungstag wurde mit einer Diskussion zum Thema „Wettbewerbe in NRW“, an der u.a. AKNW-Präsident Hartmut Miksch teilnahm, bereits ein erster inhaltlicher Schwerpunkt des EHS gesetzt.

Zu den spannendsten Leitprojekten der Initiative, so Minister Vesper im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung, gehöre das „1.000 Baulücken“-Projekt der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. Die AKNW hat seit Mitte Mai unter www.1000-bauluecken.de eine eigene Domain freigeschaltet, auf der sämtliche der Kammer gemeldeten Baulücken in einer Bildergalerie-Datenbank, sortiert nach Städten, abrufbar sind. Darüber hinaus haben Mitglieder und andere Engagierte die Möglichkeit, weitere Baulücken anzugeben und ein Foto als Upload direkt an die Kammer zu senden. Auf diese Weise wird die Baulücken-Sammlung rasch wachsen, so dass zur geplanten Auftakt-Veranstaltung nach den Sommerferien die Zahl von Tausend dokumentierten Baulücken erreicht sein dürfte. Vesper lobte in seiner Rede den Ansatz der AKNW, ein andauerndes städtebauliches Manko in fast allen Städten Nordrhein-Westfalens ins öffentliche Bewusstsein zu rufen und damit Eigentümern, Kommunen und Bürgern einen Impuls zu geben, über mögliche Verbesserungen nachzudenken.

Auch das AKNW-Leitprojekt „Architektur macht Schule!“ zur Initiative StadtBauKultur läuft weiterhin auf Hochtouren: Am 4. Juni konnte ein „Kammer in der Schule“-Projekt an der Peter-Ustinov-Gesamtschule in Monheim am Rhein erfolgreich abgeschlossen und präsentiert werden. Zugleich startete in Halver an der örtlichen Realschule ein neues KidS-Projekt, in dessen Verlauf die Jugendlichen der Klassen 9 und 10 das Schul-Atrium komplett neu gestalten werden.

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