Vernissage am 18. Oktober: Die Ausstellung der 20 Architekturfotograf*innen lockte mehr als 100 Interessierte in die ARCHITEKTENKAMMER.NRW – Foto: Mathias Kehren

Fotografische Positionen zum Wandel

Die Spuren des Klimawandels und die daraus folgenden Transformationsprozesse sind in unserer gebauten Umwelt bereits wahrnehmbar. In Kooperation mit der Architektenkammer NRW präsentieren vom 19. Oktober bis zum 24. November 20 nordrhein-westfälische Architekturfotograf*innen des Bundesverbands Architekturfotografie BVAF e.V. mit der Ausstellung „umBau. Fotografische Positionen zum Klima- und Architekturwandel“ individuelle Sichtweisen auf die damit verbundenen Fragestellungen. Zur Vernissage am 19. Oktober kamen mehr als 100 Interessierte in die ARCHITEKTENKAMMER.NRW.

19. Oktober 2023von Christof Rose

Die in der professionellen Abbildung von Gebäuden geschulten Fotografinnen und Fotografen richteten für die Ausstellung ihren ganz eigenen Blick auf unterschiedliche Aspekte unseres Umgangs mit Stadt, Land und Architektur. „Die unterschiedlichen Perspektiven und Haltungen, die in Ihren Bildern zum Ausdruck kommen, spiegeln die Vielfalt der Herausforderungen wider, vor denen wir in der baulichen Transformation gegenwärtig stehen“, erklärte Katja Domschky, Vizepräsidentin der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, in ihren einleitenden Worten zur Eröffnung der Ausstellung. Der notwendige „Umbau“ könne nur in der interdisziplinären Zusammenarbeit gelingen. Dazu gehöre auch die Kommunikation von Themen und Notwendigkeiten. „Die Architekturfotografie trägt zum Gelingen des gesellschaftlichen Diskurses maßgeblich bei“, unterstrich Katja Domschky.

Die Notwendigkeit, um einen möglichst breiten gesellschaftlichen Konsens für den notwendigen Umbau der Gesellschaft, insbesondere des Planens und Bauens zu ringen, betonte David Kasparek in einer Festansprache. Der Fachjournalist, Autor und Kommunikationsprofi (Studio Kasparek, Bonn) erklärte, es gebe kein Erkenntnisproblem, wohl aber ein Umsetzungsproblem. „Architektinnen und Architekten haben die Möglichkeit, konkret etwas zu verändern“, so Kasparak. Der Wandel hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft stelle eine „Zeitenwende“ dar, wie sie zuletzt vor 100 Jahren in der Moderne zu erkennen war. Um die Menschen mitzunehmen, bedürfe es der Übersetzungsarbeit. „Wir brauchen ein starkes Narrativ, das heute mehr denn je in Bildern Ausdruck findet“, resümierte David Kasparek. Die 20 Positionen von Architekturfotograf*innen, die in der Ausstellung präsentiert werden, seien Teil dieses Prozesses.

In der Tat zeige die Ausstellung „umBAU“ bewusst keine klassische Architekturfotografie, stellten Nicole Zimmermann, Annika Feuss und Stefan Schilling vom Kuratorenteam des Berufsverbandes Architekturfotografie NRW im Künstlergespräch auf der Vernissage klar. „Es geht darum, den gegenwärtigen Diskurs bildnerisch anzuregen und zu begleiten.“ Die Fotoarbeiten seien selbst Ausdruck und Beitrag zur vom Klimawandel bestimmten Diskussion über unseren Umgang mit der gebauten und „natürlichen“ Umwelt. Entsprechend reiche die Bandbreite der präsentierten Arbeiten vom Vogelnest bis zum Modulwohnungsbau in Holz; vom modernen Baudenkmal und Bestandswertschätzung bis zu temporärer Protestarchitektur, Recyclingmaterialbetrachtungen und Bildern infrastruktureller Problemstellungen wie Brücken und Windkraftanlagen.

Die Ausstellung ist bis zum 24. November 2023 in der ARCHITEKTENKAMMER.NRW zu sehen. Geöffnet Mo. - Do. von 8.00 - 17.00 Uhr, Fr. bis 13.00 Uhr. Einladung zum geselligen Abend „Gespräch & Wein“ mit spontanen Führungen durch die Ausstellung am 07.11.23, 18.30 - 21.00 Uhr. 

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