Frühjahrsgutachten der „Immobilienweisen“
ZIA-Präsidentin Iris Schöberl hat am 11. Februar das Frühjahrsgutachten des Rats der „Immobilienweisen“ an Bundesbauministerin Klara Geywitz übergeben. „Ein Klima der Unsicherheit drückt auf die Investitionsbereitschaft. Deutschland braucht eine ökonomische Kehrtwende, und die Immobilienbranche hat die Kraft, hier eine Schlüsselrolle zu übernehmen“, kommentierte Schöberl die Signale des Gutachtens. Wenn in diesem Frühjahr politisch die Weichen klug gestellt würden, könne die Immobilienbranche, die fast 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts trage, schon 2025 „wieder zur Wirtschafts-Lokomotive werden“, so die ZIA-Präsidentin. „Mit konkreten Verbesserungen für Mieterinnen und Mieter, lebendigere Innenstädte, den Alltag im Büro und für den Alltag Pflegebedürftiger.“
Der „Zentrale Immobilien Ausschuss“ erstellt regelmäßig Gutachten, die in Politik und Fachwelt mit großem Interesse wahrgenommen werden. Mitglied des Expertengremiums ist u.a. Prof. Christa Reicher (RWTH Aachen).
Für 2024 ist laut Gutachten insgesamt nur mit etwa 210.000 neu genehmigten Wohnungen zu rechnen – gegenüber 2023 wäre das ein Rückgang um fast die Hälfte (45 Prozent). In den meisten der sieben größten Städte („A-Städte“) nehme die Kluft zwischen Wohnungsbedarf und Bautätigkeit bedrohliche Ausmaße an. „Beim Wohnungsbau braucht es in diesem Frühjahr einen Befreiungsschlag: weg mit dem Wust an starren Regulierungen!“ Die neue Bundesregierung könne „schon in den ersten 100 Tagen Veränderungen mit Sofort-Effekt“ auf den Weg bringen, wenn „spürbare Entlastungen in Sicht“ sind, resümiert der ZIA.
Hinsichtlich der Entwicklung der Innenstädte sprach Prof. Dipl.-Ing. Christa Reicher (RWTH) von einem „Patienten“. „In Zukunft wird es in den Stadtzentren deutlich weniger Geschäfte geben“, prognostizierte die „Immobilienweise“. In „Nutzungsmix“ und der Stärkung „urbaner Resilienz“ sieht sie wichtige Hebel. In maßgeschneiderten, integrierten Konzepten sieht Reicher den Schlüssel, „damit die Innenstadt wieder für alle Beteiligten lebens- und besuchenswert wird“. Zur Attraktivität der Innenstadt trage maßgeblich auch die Qualität des öffentlichen Raums bei.
Weitere Schwerpunktaussagen und das vollständige ZIA-Gutachten finden Sie hier.
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