Gemeinsamer Kampf gegen den Schimmel

Das Landesnetzwerk Schimmelberatung NRW hat sich am 24. Februar beim 5. Deutschen Forum Innenraumhygiene in Gelsenkirchen der Öffentlichkeit vorgestellt. Fachübergreifend beschäftigt sich der Zusammenschluss lokaler Schimmelnetzwerke, der NRW-Ministerien für Umwelt und für das Bauen, der Energieagentur NRW und weiterer Partner der Berufs- und Fachverbände mit Problemen der Schimmelbildung in Gebäuden. Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen ist ebenfalls Mitglied des Netzwerks, dessen Koordination bei der Verbraucherzentrale NRW liegt.

25. Februar 2015von pm/ros

„Schimmel in Wohnräumen betrifft viele Menschen und ist ein Problem mit vielen Facetten“, sagte Rita Maria Jünnemann, Architektin und Energiereferentin bei der Verbraucherzentrale NRW. Bis zu 41 Prozent der Deutschen haben laut Umfragen Erfahrungen mit Schimmel in den eigenen vier Wänden machen müssen.

Betroffene stünden oft vor einem ganzen Bündel von Fragen, die schnell geklärt werden müssten, so Jünnemann: Ist die Gesundheit gefährdet? Ist die Bausubstanz angegriffen? Welcher Handwerker behebt den Schaden? Wie lässt sich Feuchtigkeit dauerhaft vermeiden?

Gerade bei Mietwohnungen sei oft auch zu klären, wodurch der Schaden entstanden sei und wer für die Beseitigung sorgen müsse. „Für jede dieser Fragen gibt es Spezialisten – von Medizinern und Mykologen über Baubiologen, Bausachverständige und Juristen bis zu verschiedenen Handwerkern“, sagte Architektin Jünnemann. „Die Betroffenen sind aber in der Regel unsicher, was sie tun und wen sie zuerst ansprechen sollen.“ Das zeige die Erfahrung aus den Umwelt- und Energieberatungsstellen der Verbraucherzentrale NRW.

Ziel des Netzwerks ist es deshalb, die unterschiedlichen Akteure mit ihren Spezialkenntnissen zusammenzuführen, um im nächsten Schritt einen zentral erreichbaren Telefon- und E-Mail-Service für Ratsuchende aus dem ganzen Land zu schaffen. Dieser soll künftig je nach individueller Problemlage zielsicher an die passenden Fachleute und Anlaufstellen vor Ort verweisen. Bislang bündelt das 2012 von der Verbraucherzentrale NRW ins Leben gerufene Netzwerk unter www.schimmelnetz-nrw.de Informationen zur Vorbeugung, Beurteilung und Sanierung von Schimmelpilzschäden. Darüber hinaus diskutieren die Mitglieder Positionen etwa zu bautechnischen Vorschriften oder zu Qualifikationsanforderungen für Schimmelsanierer.

„Schimmel muss immer vor Ort und möglichst sofort bekämpft werden“, betonte Rita Maria Jünnemann. „Die Kenntnis der lokalen Angebote und Strukturen ist deshalb das A und O.“ Die gelungene schnelle Hilfe durch das Schimmelnetzwerk Münster nach dem dortigen Jahrhundertregen im Juli 2014 habe gezeigt, wie wirkungsvoll örtliche Netzwerke arbeiten könnten. Nach dem Unwetter seien umgehend Handlungstipps veröffentlicht, Beratungsangebote organisiert und Informationen zum Umgang mit Bautrocknern erstellt worden. Um Ratsuchende in NRW künftig flächendeckend so gut unterstützen zu können, seien weitere lokale Netzwerke und Partner, zum Beispiel auch aus den Reihen der Kommunen, willkommen.


Weitere Informationen gibt es unter www.schimmelnetz-nrw.de.

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