Modell der Scharoun-Schule in Marl. - Foto: RWTH Aachen

Hans Scharoun: Von experimentellen Bauten in Westfalen zur Berliner Philharmonie

Hans Scharoun (1893-1972) gilt als einer der wichtigsten deutschen Vertreter der organhaften Architektur. Der Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) zeigt in seinem Landeshaus in Münster ab 28. Mai eine Ausstellung über den Architekten, der auch in NRW im Bildungs- und Kirchenbau gewirkt hat.

27. Mai 2024

Thema sind die Raumkompositionen Scharouns, der die Baugestalt seiner Werke stets aus dem Wesen der Bauaufgabe entwickelt hat. Mit der Philharmonie und der Staatsbibliothek in Berlin gelangen ihm Ikonen der Nachkriegsmoderne. In Münster ist jetzt die Wanderausstellung "SCHAROUN. Sieben Modelle" zu sehen, die im Rahmen eines Forschungsseminars an der RWTH Aachen entstanden sind.

Im Zentrum stehen großformatige Schnittmodelle von Scharoun-Bauten. Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Christian Raabe und Hendrik Reinhold haben Studierende sieben bedeutende Bauten des Architekten vermessen und dokumentiert; darunter auch die Schulgebäude in Lünen (1956-1962) und Marl (1964-1970) sowie die Johannes-Kirche in Bochum (1965-1968) - alle drei Scharoun-Bauten in Westfalen. Anhand neuer großformatiger Schnittmodelle aus Birkenholz werden beispielhaft Raumfolgen offengelegt und auf diese Weise konstituierende Elemente wie Maßstäblichkeit, Geometrie, Proportion, Material, Konstruktion, Licht, Akustik, Symbolik kenntlich gemacht.

Eröffnet wird die Ausstellung am Mittwoch, 29. Mai 2024, um 18 Uhr, durch den LWL-Chefdenkmalpfleger, Dr. Holger Mertens. Nach einer Vorstellung des Ausstellungsprojekts durch Prof. Christian Raabe und Hendrik Reinhold von der RWTH Aachen besteht die Möglichkeit, die Ausstellung zu besichtigen und mit den Initiatoren ins Gespräch zu kommen.

Die Ausstellung ist regulär an Wochentagen von 8.30 bis 18 Uhr im LWL-Landeshaus zu sehen. Zusätzlich finden am 1., 8. und 22. Juni die Ausstellung Führungen mit dem Architekten Stefan Rethfeld statt, der die Ausstellung das das Werk Scharouns erläutert. (Beginn: jeweils 14 Uhr).

„Der Raum bei Hans Scharoun“ ist zudem Thema eines Vortrags- und Diskussionsabends am Montag, 17. Juni, um 19 Uhr. Erstmals präsentiert Hendrik Reinhold von der RWTH Aachen seine Forschungsarbeit zu Scharouns Raumkompositionen. Darauf folgt ein Gespräch mit den heutigen Nutzerinnen und Nutzern der westfälischen Scharoun-Bauten.

Der Eintritt zur Ausstellung und zum Rahmenprogramm ist frei. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

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