Zweiter Innenarchitektentag der AKNW im Haus der Architekten

Innenarchitektentag: Philosophie trifft Architektur

„Die Innenarchitektinnen und Innenarchitekten sind ein wichtiger Aktivposten dieser Kammer!“ Michael Arns, Vizepräsident der AKNW, begrüßte am 23. April die Teilnehmer am zweiten Innenarchitektentag der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen mit motivierenden Worten. Unter dem Motto „Philosophie trifft Architektur“ bot das Kommunikationsforum Anlass, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken und über die Entwicklung des Berufsbildes nachzudenken.

12. Mai 2005von Vera Anton-Lappeneit

Der Markt für Bauleistungen sei seit nunmehr elf Jahren rückläufig, stellte Michael Arns fest. Auch wenn Umfragen und Statistiken gegenwärtig leichte Aufschwünge aufzeigten, dürften die Innenarchitekten nicht die Augen vor der schwierigen Situation verschließen. „Wir müssen etwas tun“, appellierte der Vizepräsident der Architektenkammer. „Gemeinsam Lösungen entwickeln, Netzwerke bilden und auch schon einmal Querdenken.“ Arns betonte, wie wichtig der interdisziplinäre Austausch und die gemeinsame Arbeit in berufspolitischen und berufspraktischen Fragen sei. Berufspolitische Standpunkte   

In seiner Rede ging AKNW-Vizepräsident Arns auch auf einige zentrale berufspolitische Punkte ein. Er betonte die Bedeutung der HOAI; die Kammer setze sich mit großem Engagement für eine rasche und effektive Novellierung der Honorarordnung ein. Als zweites politisches Feld sprach er die Liberalisierung des Dienstleistungsmarktes im europäischen Binnenmarkt an. Auch hier habe man Flagge gezeigt und sowohl gegenüber der Landesregierung als auch den Abgeordneten des Europäischen Parlaments deutlich gemacht, dass die Kammer eine Deregulierung zwar grundsätzlich unterstütze; dass eine Freigabe qualifizierter Dienstleistungsmärkte auf niedrigem Niveau im Interesse der Verbraucher aber unbedingt vermieden werden müsse.

Arns hob hervor, dass Architektur und Baukultur zentrale Anliegen der Kammer seien, die mit einer Vielzahl von Maßnahmen ins öffentliche Bewusstsein gerückt würden. Auch intern ausgerichtete Kommunikationsforen wie der Innenarchitektentag trügen dazu bei, die fachöffentliche Diskussion zu beleben und voran zu treiben.   

Erleichterung bei der Ergänzenden Hochschulprüfung   

Der Vorsitzende des Ausschusses Innenarchitekten, AKNW-Vorstandsmitglied Martin Müller, beleuchtete in seiner Begrüßung einige zentrale berufspolitische Themenfelder, etwa Fragen zur Hochschulausbildung und zur Fort- und Weiterbildung. Müller ging auch auf die Änderungen bei der Durchführung der Ergänzenden Hochschulprüfung für Innenarchitekten ein. Die Architektenkammer habe hier im Jahr 2004 eine erhebliche verfahrenstechnische Erleichterung erwirken können. Mittlerweise hätten etliche Kolleginnen und Kollegen berufsbegleitend die Ergänzende Prüfung mit Erfolg abgelegt.Gedankenaustausch und Diskussion   

„Was aber könnte uns die Selbsterkenntnis im Zuge des Nachdenkens über uns selbst bringen?“ – Mit diesen Worten gab der Münsteraner Philosoph Dr. Andreas Mussenbrock den Innenarchitekten Gelegenheit, sich mit Fragen der Selbstfindung und des Daseins in beruflichen wie auch persönlichen Bereichen zu beschäftigen. Seine Reflexionen und philosophischen Betrachtungen zum „Bauen“ als Beweis der Allmacht des Herrschenden, also auch „Raumgreifenden“, und zu Themen der Zeit und des Daseins boten den Teilnehmern am Innenarchitektentag Gelegenheit zur Diskussion außerhalb der gewohnten beruflichen Themenfelder.

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