Anmerkungen zum Arbeitsprogramm der AKNW für die neue Legislaturperiode bis 2010

Kommentar: AKNW als Impulsgeber weiterentwickeln

Von der Vertreterversammlung, dem Parlament der nordrhein-westfälischen Architekten, bin ich Ende März erneut zum Präsidenten der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen gewählt worden. Diese Wiederwahl will ich zum Anlass nehmen für ein paar Worte in eigener Sache. - Anmerkungen von AKNW-Präsident Hartmut Miksch

18. April 2006von Hartmut Miksch

Liebe Kollegin,
lieber Kollege,

von der Vertreterversammlung, dem Parlament der nordrhein-westfälischen Architekten, bin ich Ende März erneut zum Präsidenten der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen gewählt worden. Diese Wiederwahl will ich zum Anlass nehmen für ein paar Worte in eigener Sache.

Zunächst möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die mir mit ihrem Votum das Vertrauen für fünf weitere Jahre im Amt ausgesprochen haben. Ich verstehe dieses Mandat des Architektenparlaments selbstredend als Verpflichtung, mich weiterhin nach Kräften für die Belange unserer Berufskolleginnen und -kollegen einzusetzen.

Als Präsident einer Kammer, die inzwischen mehr als 30.000 Mitglieder zählt, trägt man naturgemäß eine große Verantwortung. Ich stelle mich dieser Herausforderung gerne, weil die Bilanz der zurückliegenden fünf Jahre zeigt, dass man für die Architekten in NRW etwas erreichen kann:

Das Baukammerngesetz wurde novelliert. Hierbei ist es uns gelungen, dass eine Mindeststudiendauer von vier Jahren im Fach Architektur gesetzlich fest geschrieben worden ist. Wir haben außerdem mit der Fort- und Weiterbildungsverpflichtung einen wichtigen Fortschritt in Sachen Qualitätssicherung erzielt. Wir haben die Akademie neu aufgestellt. Mit entschiedenem Widerstand konnten wir den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Clement davon abbringen, die HOAI abzuschaffen. Wir haben ebenfalls dazu beigetragen, dass die Liberalisierung des europäischen Dienstleistungsmarktes keine Wettbewerbsnachteile für deutsche Architekten mit sich bringt.

Die Aufgaben des Kammerpräsidenten nehme ich aber natürlich auch gerne wahr, weil ich darauf vertrauen kann, dass meine Kolleginnen und Kollegen in den Kammergremien weiterhin mit mir engagiert und loyal an einem Strang ziehen. Als Kammerpräsident brauche ich darüber hinaus auch die breite Unterstützung aller Architekten in NRW - zumal die Herausforderungen zu Beginn der neuen Legislaturperiode nicht geringer geworden sind.

Wichtigster Punkt bleibt die Novelle der HOAI. In diesem Punkt müssen wir jetzt zügig zu greifbaren Ergebnissen kommen, die den Interessen der Architekten gerecht werden. Eine Fortsetzung der unsäglichen „Hängepartie“ in diesem Politikbereich werden wir nicht länger hinnehmen. Ein weiterer berufspolitischer Schwerpunkt für die Kammer wird die Zukunft der Architektenausbildung sein.

Am Kernproblem unseres Berufsstandes – dem konjunkturellen Niedergang und der anhaltenden Investitionsschwäche im Baubereich – kann die Kammer wenig ändern. Was die AKNW aber sehr wohl tun kann: Sie kann ihre Mitglieder bei der Erschließung von potenziellen Zukunftsmärkten aktiv unterstützen. Unter diesem Gesichtspunkt entwickeln wir derzeit ein umfassendes Maßnahmenpaket für den Bereich Energieberatung, das Architektinnen und Architekten ganz konkret helfen soll, sich in diesem chancenreichen Marktsegment zu positionieren. Im Zusammenhang mit neuen Marktchancen von Architekten wird auch das Thema Dienstleistungsexport zukünftig eine wichtigere Rolle spielen.

Neben der berufspolitischen Arbeit wird die Kammer natürlich auch weiterhin Motor und Impulsgeber für die Baukultur in NRW sein. In den zurückliegenden fünf Jahren ist es uns mit der Initiative „StadtBauKultur NRW“ gelungen, in der Bürgerschaft ein besseres Bewusstsein für die Bedeutung und den gesellschaftlichen Stellenwert von Architektur und Baukultur zu schaffen. Mit neuen, innovativen Projekten werden wir unseren Beitrag leisten, um die Landesinitiative inhaltlich weiter zu entwickeln und um neue Zielgruppen zu erreichen. Hierzu gehört natürlich auch, den Wettbewerbsgedanken nachhaltig zu fördern.

Ich freue mich darauf, die Zukunft der AKNW in den kommenden fünf Jahren – gemeinsam mit meinen Mitstreiterinnen und Mitstreitern in den Kammergremien, aber natürlich auch mit Ihnen, unseren Kammermitgliedern  – zum Wohle der Architektenschaft in Nordrhein-Westfalen gestalten zu können. Die Herausforderung für uns alle lautet: Geben wir unserem Berufsstand eine Perspektive für das Jahr 2010! Bester Garant dafür ist eine starke Architektenkammer Nordrhein-Westfalen. 

In diesem Sinne grüßt Sie
Ihr

Hartmut Miksch
Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
miksch@aknw.de           

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