Kommentar: Qualität sicherstellen - Zukunft sichern!

Fortbildung, Leistungsexport und Nachwuchsförderung sind wichtige Elemente der Profilbildung von Architekten. Wie sicher oder unsicher ein Arbeitsplatz oder die Akquisition des nächsten Auftrags auch sein mögen: Wer die hohe Qualität seiner Arbeit gewährleisten und nach außen darstellen kann, ist für die Zukunft gut gewappnet! Ein Kommentar von AKNW-Präsident Hartmut Miksch.

18. März 2005

Liebe Kollegin,
lieber Kollege! 

„Wie sicher ist mein Arbeitsplatz?“ - Diese Frage beschäftigt in diesen Wochen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Auch viele Selbstständige kämpfen um jeden Auftrag und um ihre Existenz.Für uns Architektinnen und Architekten ist diese Lage leider nicht neu. Die Bauwirtschaft befindet sich im elften Jahr der Rezession, deren Auswirkungen die meisten von uns auf die eine oder andere Weise zu spüren bekommen haben.

Wandel des Berufsbildes

Die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen beschäftigt sich schon seit geraumer Zeit mit der Frage, welche Auswirkungen die neueren ökonomischen Entwicklungen auf nationaler, europäischer und globaler Ebene auf den Berufsstand der Architektinnen und Architekten haben. Das Forschungsinstitut Hommerich schließt derzeit eine umfassende Untersuchung zu dieser Frage ab, die uns in Kürze vorliegen wird und von der wir uns eine solide Faktenbasis für die weitere berufspolitische Diskussion versprechen.

So verständlich die individuelle Sorge um die Sicherheit des Arbeitsplatzes ist - im Mittelpunkt unserer Überlegungen muss die Frage stehen: „Wie können wir die Zukunft unseres Berufsstandes insgesamt sichern?“ Ich bin davon überzeugt, dass die zentrale Antwort darauf sich in einem Wort zusammenfassen lässt: Qualität!

Qualität, Kompetenz, Zuverlässigkeit

In diesen Tagen wird viel über den Export von Architekturdienstleistungen gesprochen. Sei es im Zusammenhang mit der europäischen Dienstleistungsrichtlinie, sei es in der Frage der Promotion deutscher Architekten- und Ingenieurskompetenz im Ausland oder in der Diskussion um die Gründung der Stiftung Baukultur. In all diesen Debatten ist eines sehr deutlich geworden: Das planungs- und bautechnische Know-how aus Deutschland genießt international einen guten Ruf und hohes Ansehen. Wir gelten als kompetent, detailgenau und zuverlässig.

Das bestätigen auch viele deutsche Kollegen, die bereits im Ausland tätig waren oder gegenwärtig international aktiv sind. Auf der Veranstaltung des Netzwerks Architekturexport (NAX), bei der sich im März in unserem Haus der Architekten mehr als 80 Kolleginnen und Kollegen über das Arbeiten im Ausland informieren wollten, berichteten alle Referenten übereinstimmend von dem großen Vertrauensvorschuss, der ihnen von den ausländischen Partnern gewährt wurde. Die Veranstaltung wird übrigens aufgrund der großen Nachfrage in diesem Monat (am 13. April) noch einmal angeboten.    

Qualität sichern und stärken! 

Voraussetzung für die weitere Akzeptanz und Wertschätzung von Architektenleistungen ist die Sicherstellung der hohen Qualität unserer Arbeit. In diesem Sinne ist die Fortbildungspflicht für alle Mitglieder der Architektenkammer, die durch das neue Baukammerngesetz seit Jahresanfang eine Verstärkung erfahren hat, ein positives, hilfreiches Element, das wir offensiv in die politische Debatte einbringen werden.

Auch die Ausbildung des Architekten-Nachwuchses war und ist der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen immer ein besonderes Anliegen. Der Förderpreis der Stiftung Deutscher Architekten, der am 15. März im Haus der Architekten an besonders talentierte Studentinnen und Studenten und Absolventen unserer NRW-Hochschulen verliehen wurde, soll den jungen Männern und Frauen Ansporn und Unterstützung geben. Der Förderpreis bietet auch den Anlass, in einer Ausstellung und über die Berichterstattung der Medien öffentlichkeitswirksam auf die Leistungsstärke des Nachwuchses und die Qualität der deutschen Architektenausbildung hinzuweisen.

Wie sicher oder unsicher ein Arbeitsplatz oder die Akquisition des nächsten Auftrags auch sein mögen: Wer die hohe Qualität seiner Arbeit gewährleisten und nach außen darstellen kann, ist für die Zukunft gut gewappnet!    

Es grüßt Sie Ihr     


Hartmut Miksch
Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
miksch@aknw.de

18. März 2005

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