Konferenz zur Schönheit der Stadt
Zum mittlerweile fünften Mal wurde Ende März in Düsseldorf die „Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt“ durchgeführt. Das Deutsche Institut für Stadtbaukunst der Universität Dortmund rückte diesmal Bodenfrage in den Mittelpunkt der zweitägigen Debatte.
en dramatischen Auftakt markierte der Schriftsteller Martin Mosebach, der sein Verständnis von Stadt historisch herleitete und der modernen Stadt viele Fehlentwicklungen vorwarf. „60 Jahre gescheiterte Stadtplanung liegen hinter uns“, so sein Fazit. Insbesondere die Trennung von Wohnen und Arbeiten habe dazu geführt, dass viel zu viel Leben „extra muros“ stattfinde und die Kernstädte nach Ladenschluss verwaisten. Mosebach wünscht sich „Visionen“ für lebendigere Städte, wobei er zugleich festhielt, dass urbane Vitalität kaum planbar sei. Denn darum gehe es bei der Fortentwicklung von Stadt: um das Leben, nicht (allein) um die Schönheit.
Zentral für die behutsame Entwicklung der europäischen Stadt sei der Umgang mit der Parzelle, konstatierte Prof. Dr. Wolfgang Sonne, der die Konferenz gemeinsam mit Prof. Christoph Mäckler organisiert hatte und durchführte. Eine kleinteilige Parzellenstruktur ermögliche nicht nur eine Nutzungsmischung in der Stadt, sondern auch - bei kommunaler Lenkung - eine soziale Mischung, die unverzichtbar sei. Idealbild hierfür sei die Blockrandbebauung, die den öffentlichen Raum in Harmonie mit der notwendigen Privatsphäre im Innern verbinde.
Die Bodenfrage wurde in weiteren Beiträgen und der offenen Diskussion intensiv erörtert. Es handle sich auch um „eine Machtfrage zwischen öffentlich und privat“, resümierte der Stadtbaurat von Hannover, Uwe Bodemann, in einem viel beachteten Beitrag. Für die Architektenkammer NRW brachte sich Vizepräsident Michael Arns in die Debatte ein. (Ausführlicher Bericht unter www.stadtbaukunst.tu-dortmund.de.)
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