Preise zum Landeswettbewerb NRW 2010 verliehen / Bauprojekt in Bonn-Tannenbusch

Landeswettbewerb: Innovatives Studenten-Wohnen in Bonn

„Die Studenten-Wohnheime von heute sind eigentlich noch die von gestern!“ Ralf Henscheidt, Journalist und Moderator der Preisverleihung, brachte die Herausforderung des Landeswettbewerbs NRW 2010 auf den Punkt: „Innovative Wohnformen für Studierende in gemischten Quartieren – Bonn Tannenbusch“ lautete die Aufgabenstellung, die das nordrhein-westfälische Bauministerium im vergangenen Jahr in Kooperation mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen sowie mit dem NRW-Wissenschaftsministerium, der Stadt Bonn und dem Studentenwerk Bonn in der Auslobung formuliert hatte. 29 Arbeiten wurden abgegeben; am 23.03.11 fand im Bonner Kunstmuseum die Preisverleihung statt. „Das Verfahren hat eindrucksvoll gezeigt: Wettbewerbe sind ein wichtiger Innovationsfaktor“, hob der Präsident der Architek-tenkammer NRW, Hartmut Miksch, in seiner Begrüßung hervor.

25. März 2011von Christof Rose

„Die Aufgabenstellung unseres Landeswettbewerbs kann man durchaus als spektakulär bezeichnen“, erklärte Miksch, denn der Abriss eines Wohnhochhauses für Studenten aus den siebziger Jahren und der Neubau an gleicher Stelle seien eine nicht alltägliche Vorgehensweise. Ein 13-geschossiges Studentenwohnheim soll in Bonn-Tannenbusch ersetzt werden und ein innovativ konzipiertes, gemischtes Wohnangebot entstehen, das dem problematischen Stadtteil aus den 1970er Jahren einen Impuls zur Aufwertung geben soll. 

Die Ergebnisse des Landeswettbewerbs hätten dazu überzeugende Konzepte geliefert, resümierte Prof. Johannes Schilling, der Vorsitzende der Jury. „Es gab erstaunlich viele unterschiedliche Ansätze, die es für die Jury herauszuarbeiten galt.“ Der 1. Preis wurde schließlich dem Aachener Büro pbs architekten (in Zusammenarbeit mit Fritzen Architekten+ Stadtplaner, BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier, GTL Gnüchtel-Triebswetter Landschaftsarchitekten) zugesprochen. „Insgesamt besticht der Entwurf durch hohe Architektur- und Nutzerqualitäten in Verbindung mit einer ökonomisch optimierten Planung und Grundstücksausnutzung“, so das Urteil der Jury.Qualitäten, die viele Studentenwohnheime vermissen ließen, erläuterte Dr. Günther Horzetzky. Der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr verwies darauf, dass das Land mit diesem Wettbewerbsverfahren erstmals studentische Wohnformen im Rahmen des experimentellen Wohnungsbaus fördere. „Das Ergebnis soll auch Inspiration für andere Standorte sein!“

Auch das Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes hofft, noch weitere Projekte an anderen Hochschulstandorten initiieren zu können. „Wohnangebote und eine gute Infrastruktur werden im Wettbewerb der Hochschulen immer wichtiger“, erklärte Staatssekretär Helmut Dockter. Für die Stadt Bonn und den angehenden Bauherren des neuen Studenten-Wohnens waren die Wettbewerbsergebnisse jedenfalls von großer Überzeugungskraft: „Wir werden jetzt zugüg mit den Preisträgern sprechen und wollen dann schnell zur Realisierung kommen“, kündigte der Geschäftsführer des Studentenwerks Bonn, Alexander Bojanowsky, an.

Der 2. Preis ging an die ArGe barkowsky wahrer architekten und dischinger zierer stadtplaner und architekten, Köln/Augsburg (18.000 Euro), den 3. Platz belegte die ArGe HGMB Architekten und reicher haase associierte, Düsseldorf/Aachen (13.000); den 4. Preis erhielten Kramm & Strigl Architekten und Stadtplaner, Darmstadt (9.000 Euro). Anerkennungen (je 5.500 €) erhielten die Büros Banz + Riecks Ingenieurgesellschaft, Bochum, und Kling Consult Planungs- und Ingenieurgesellschaft für Bauwesen, Krumbach.

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