Malerei und Skulptur kongenial vereint: „Detlef Waschkau - URBAN“
„Ein neuer Raum ist in der Architektenkammer.NRW entstanden!“ Mit diesem fast überraschten Ausruf begrüßte Markus Lehrmann, Hauptgeschäftsführer der Architektenkammer NRW, am 24. September zahlreiche Gäste zur Vernissage der Ausstellung „URBAN“ von Detlef Waschkau.
Um eine großformatige, 14 Meter lange Arbeit des in Berlin lebenden Künstlers in seiner Gesamtheit erlebbar zu machen, hatte die Kammer temporär einen U-förmigen Innenraum in das Foyer ihrer Geschäftsstelle im Düsseldorfer Medienhafen einbauen lassen. - Die Ausstellung ist bis zum 22. November in der ARCHITEKTENKAMMER.NRW zu sehen.
Detlef Waschkau sei „ein Bildhauer, der auch malt“, so Markus Lehrmann. Die Arbeiten des Künstlers in unterschiedlichen Formaten sind zumeist aus Holzplatten herausgearbeitet, wobei die einzelnen Segmente entweder in Naturholz oder farbig ausgestaltet werden. Dabei entstehen Bildtafeln von großer Ausdruckskraft, die auf den Lichteinfall immer wieder unterschiedlich reagieren.
Straßenszenen neu interpretiert
Inhaltlich widmet sich der in Berlin lebende Bildhauer und Maler Detlef Waschkau mit seiner Ausstellung in der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen auf vielfältige Weise dem traditionellen Genre der gemalten Straßenszene. Dabei übersetzt Waschkau das vertraute Motiv vom Leben in der Großstadt in die Bildsprache des 21. Jahrhunderts und offeriert dem Betrachter ein lebendiges Panorama, das die permanente Transformation bei gleichzeitig zunehmender Uniformität der Metropolen thematisiert.
Holz und Farbe
Werner Ewest von der Düsseldorfer Galerie Bengelsträter dankte der Architektenkammer NRW für das „außergewöhnliche Engagement“, mit dem sie den Künstler präsentiere. Die Arbeiten von Detlef Waschkau seien im Kunstmarkt ziemlich einmalig, weil sie Bildhauerei und Malerei „auf handwerklich beeindruckende und künstlerisch kongeniale Weise“ verbänden und „Flachware“ in die dritte Dimension erhöben. Das täten zwar auch viele Malerinnen und Maler in unterschiedlicher Form, aber nicht auf der Basis von Holzbildhauerei. Werner Ewest beschrieb anschaulich das Vorgehen des Künstlers, das er oft habe beobachten können: Die liegende Holzplatte werde zunächst mit einer richtungsweisenden Farbe grundiert, dann die Arbeitsfläche segmentiert und anschließend bearbeitet. „Die Farbe des Holzes ist immer auch die Farbe des Werkes, an der jede Arbeit individuell zu erkennen ist“, erläuterte der Galerist. Die Bearbeitung der unterschiedlichen Segmente des Bildes zeige eine Chronologie der Entstehung des Werkes auf. Die neueren Arbeiten des Künstlers zeigten eine größere Abstraktion sowie stärkere Farbenfreude auf, berichtete Galerist Werner Ewest.
Inspiration: Städtereisen
Detlef Waschkau selbst betonte sein Ziel, Malerei und Bildhauerei gleichwertig miteinander zu verbinden. Seine Motive fände er hauptsächlich aus Reisen, die ihn zumeist in Großstädte führten: nach New York und Peking, nach Tokio, Hamburg und Berlin.
Die Architektenkammer NRW zeigt mit der Ausstellung „Urban“ aktuelle Arbeiten des aus Hannover stammenden Künstlers, der in Aachen und Berlin studierte, bis zum 22. November 2024 im Foyer ihrer Geschäftsstelle im Düsseldorfer Medienhafen. Der Eintritt ist frei.
Eine Finissage ist Mitte November vorgesehen.
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